Erfahrungsbericht USD Gabel

  • Hallo SPRINTer,


    auf mehrfachen Wunsch eines einzelnen SPRINTer (KLICK) :flowers: möchte ich euch gerne meinen ersten Eindruck von einer WE Ausfahrt durch den Schwarzwald (Rückweg via A5/A8) nach dem Umbau auf eine USD Gabel wieder geben.


    Konfiguration:


    • Triumph Sprint ST 1050, Bj. 2005
    • Federbein hinten: original überarbeitet durch HH-RaceTech
    • Vorderrad: original
    • Steckachse Vorderrad: Kayaba
    • Bremssättel vorne: original
    • Lenker: ABM Mulitclip (touring)
    • Vorderradgabel: Kayaba (Suzuki GSXR 1300 - Hayabusa) mit Standardeinstellung ab Werkstatt
    • Kotflügel vorne: GSG Mototechnik (Carbon)
    • Reifen: Michelin PiRo
    • Windschutz: MRA Spoilerscheibe


    Die Vorderradgabel muß wohl eine Gabel ab Bj. 2005 sein, da zu diesem Zeitpunkt bei der Hayabusa von "silberne" auf "goldene" Gabel umgestellt wurde. Laut Verkäufer handelte es sich auch um eine gebrauchte Gabel aus dem Jahr 2005.


    Die Gabel selber hat keine nachträglichen baulichen Veränderungen bzw. "Tuningmaßnahmen" erfahren. Lediglich das Gabelöl wurde vor dem Verbauen gegen neues getauscht.


    Der Vorderradreifen bei mir hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen, d.h. hier wird wohl demnächst ein Wechsel fällig (Laufleistung ca. 11.000 km). Der Hinterradreifen ist neu.


    Das Serienfederbein hinten wurde vor ca. 2 Jahren von HH-RaceTech überarbeitet (KLACK) und meinem Gewicht entsprechend angepasst (90 kg + Bekleidung). Abstimmung erfolgte für Solobetrieb, nicht Rennstrecke (sonst wäre es wesentlich härter ausgefallen).


    Kotflügel und Windschutz habe ich deshalb erwähnt, da hier bei höheren Geschwindigkeiten u.U. ein unerwünschter Auftrieb erfolgen könnte, der das Motorrad in Unruhe bringen könnte.



    Fahrstrecke:


    - Schwarzwaldstrassen unterschiedlicher Güte und Ausbauzustand.
    - Autobahn unterschiedlicher Güte


    Es waren gut ausgebaute Bundes- und Landstrassen dabei, aber auch ein einige Gemeindestrassen und oft geflickte Strassen.


    Ebenso verhält es sich mit den Autobahnen: A5 Basel-Karlsruhe und A8 Karlsruhe-München- Hier waren Flüsterbelag, Betonpisten, Altbelag und Baustellenbereiche (A5) dabei.



    Erster Eindruck:


    Der Durchmesser der verbauten Gabelholme machen vor allem im oberen Bereich (Gabelklemmung in der unteren und oberen Gabelbrücke) mit 50 mm Durchmesser einen massiven und stabilen Eindruck. Die Innenrohre haben einen Durchmesser von 43 mm. Die Verstellmöglichkeit der Gabel erfolgt von oben. Es lassen sich sowohl die Federvorspannung wie auch die Zug- und Druckstufe einstellen.


    Der verbaute ABM Lenker fällt insgesamt zwar etwas niedriger aus als der Serienlenker, ist dafür insgesamt aber breiter. Zudem lässt er sich mannigfaltig verstellen, so daß man ihn auf die eigene persönlich optimale Ergonmie anpassen kann.


    Der Kotflügel sorgt für den notwendigen Schutz der Tauchrohre gegen Steinschlag.


    An der Bremsleistung der Lady hat sich nicht verändert, da hier alles übernommen wurde, was vorher auch schon verbaut war.



    Fahreindruck:


    Mein persönlicher Eindruck vom Umbau war sehr positiv. Das HH-Racetech Federbein hat mit der Kayaba Gabel eine absolut harmonische Einheit gebildet. Es kam in keinem Momnet ein Gefühl der Unsicherheit auf. Das Fahrwerk blieb stets stabil in seiner Gesamtheit. Kein Aufschaukeln, kein Winden, kein irgendwie unruhig werden. Dabei spielte es keine Rolle, welcher Belag bzw. Strassenzustand unter die Räder genommen wurde.


    Souverän zog die Lady ruhig ihre Bahn auf der einmal vorgegebenen Strecke. Wobei es jetzt nicht so war wie auf den grossen Reisedampfern, die gutmütig zu den Unebenheiten ab und an mal nicken. Es war eher so, dass das Fahrwerk "gesprochen" hat und dem Fahrer jederzeit mitgeteilt/vermittelt hat, was gerade Sache ist.


    Von der Spurtreue war es so, als ob man die Lady auf eine Schiene setzt und losfährt. Keine Abweichung von der vorgegebenen Spur, kein Nachlaufen in Spurrillen.


    Das geringere Offset der Gabel hat sich ebenfalls nicht negativ bemerkbar gemacht. Die Maschine wurde dadurch nicht nervöser oder "wibbeliger" (hatte ich anfangs befürchtet). Auch bei höheren Geschwindigkeiten (bin dann bei Baden-Baden ein längeres Stück mit 210/220 km/h gefahren) liegt die Maschine "wie ein Brett" auf der Strasse.


    Man ist durch den verbauten Lenker zwar etwas tiefer gebückt, aber durch die breitere Auslegung lässt sich die Lady sehr präzise lenken. Wie sich das dann auf die Handgelenke bei längeren Touren bzw. langen Bergabfahrten bemerkbar machen wird bleibt noch abzuwarten. Ich muss in den nächsten Tagen mal die Lenkerposition vermessen (Höhe ab Boden, Lenkerbreite).


    Da die Einstellung der Gabel werkstattseitig erfolgt ist, denke ich mal, das dies auf Grundlage einer Hayabusa erfolgte. Hier ist sicherlich noch Potential vorhanden, um das Ganze für die Sprint zu optimieren (z.B. Negativfederweg usw.).


    Wie die Gabel sich auf einer Rennstrecke verhalten wird werde ich wohl persönlich nie erfahren, da ich auch in Zukunft nicht vorhabe auf den "Kringel" zu gehen :flowers:.



    Fazit:


    Für den "Alltagsfahrer" ist die USD Gabel eine weitere positive Steigerung zu der Seriengabel mit Wilbersfedern! Ob sich die Mehrkosten und der Aufwand für den Umbau lohnen muß jeder selbst entscheiden. Ich fand das Durchführen der Arbeiten und das Ergebnis daraus jedenfalls schon "Hammermäßig"!



    Grüssle
    Jürgen

  • PS: Mir ist noch ein "kleiner" Nachteil dazu eingefallen:


    durch die dickeren Holme im oberen Bereich und dem etwas geringeren Offset muß man beim Rangieren unter Umständen etwas nachsetzen. Der Wendekreis ist bei voll eingeschlagener Lenkung grösser geworden. War kurzfrisitg etwas ungewohnt für mich beim Rangieren ...



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.