Sprint RS: Telegabel verdreht?

  • Liebe SprinterInnen,

    neulich fuhr ich mal wieder meine RS (EZ 2003, alte Schwinge) aus. Nach längerer Fahrt bemerkte ich Verspannungen im Nacken und das Gefühl, irgendwie "schief" auf dem Moped zu sitzen. Genauere Selbstbeobachtung ergab: Bei Geradeausfahrt zeigt der Lenker (LSL SBK nachgerüstet) leicht nach rechts. Weitere Prüfung bestätigte entsprechend: Zeigt der Lenker exakt geradeaus, steht das Vorderrad leicht nach links. Ergo: Verspannungen durch ungesunde Haltung.
    Was ist nun die Ursache? Da die Maschine einwandfrei fährt, auch bei Speed, unfallfrei ist und das Phänomen neu ist, tippe ich auf leicht verdrehte Gabelstandrohre in den Gabelbrücken.
    Bevor ich größere Schraubereien starte: Ist das schon mal vorgekommen? Gibt es Erfahrungen?
    Für Tipps wäre ich dankbar.

    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet.
    Ulrich

  • Moin Wolf,
    Dank für die Hinweise. Hab alles gelesen. Aber es bleibt bei mir schon mehr als ein schlechtes Gefühl. Die Verspannungen im Nacken hab ich mir nicht eingebildet. Mag damit zu tun haben, dass der SBK-Lenker natürlich, weil länger, an seinen Enden deutlich mehr asymetrisch steht als der kürzere Original-Lenker.
    Werde mal einen Versuch starten, es durch Entspannen und Justieren der Gabelstandrohre hin zu kriegen. Ich berichte dann.

    Allen gute Fahrt!
    Ulrich

  • Liebe SprinterInnen,

    so, hat ein bißchen gedauert, aber wir haben es hingekriegt.
    Und zwar hat mein Schrauber (konnte aus Zeitgründen leider nicht dabei sein)
    -erstens festgestellt, dass ein Teil des Lenkerschiefstandes auf die Montage des LSL-SBK-Lenkers zurückzuführen war. Der dazu zu montierende Aufsatz auf die Originalgabelbrücke ist nämlich nur mit zwei Schrauben befestigt, was ein gewisses Spiel möglich macht. Ist nur im Millimeterbruchteilbereich, ergibt aber im ungünstigsten Fall schon einen leichten Schiefstand, der besonders bei dem breiten Lenker auffällt. Das war leicht korrigiert. Und war allein sicher eher ein Schönheitsfehler.
    - Zweitens blieb aber noch ein deutlicher Schiefstand (am Lenkerende geschätzt ca. 4-5 Milimeter). Und der war nur durch Justieren der Gabelrohre in den Brücken zu beheben. Dazu wurden alle Verschraubungen an den Brücken gelöst und dann die Rohre in den Brücken vorsichtig verdreht. Das geht - so mein Schrauber - ganz gut, wenn man die Gabel seitlich an den Anschlag fährt und dann in der richtigen Richtung am Lenker "zerrt". Doch Vorsicht, es geht hier um minimale Änderungen. 5 Millimeter am SBK-Lenkerende auszugleichen erfordert nur minimale Verdrehung der Rohre in den Brücken. Anschließend wieder festziehen (Anzugsdrehmomente beachten!). Eine Probefahrt ergab dann zunächst eine übertriebene Korrektur. Also nochmal von vorne. Fazit: Die Gute fährt nicht nur wunderbar geradeaus (tat sie vorher ja auch schon), auch der Lenker steht jetzt korrekt.
    Es war aber definitiv mehr als ein Schönheitsfehler.

    Viele Grüße und gute Fahrt!
    Ulrich

  • Hallo Ulrich, das hört sich nach einer ganzen Menge Feineinstellarbeit.
    Jedoch ist das überhaupt nicht logisch. Wenn die Rohre grade sind, dürfte sich nichts verändern wenn du sie in den Gabelbrücken drehst. Wenn Tauchrohre verbogen sind dann wäre das genau richtig, dann würde sich der Winkel verändern.
    Das hätte denselben Effekt wie ein Exzenter zum Einstellen der Kettenspannung.

    Grüsse
    Roland

  • Die Problematik die hier beschrieben wird kenne ich auch. Der lenker zeigt subjektiv ca. 5mm nach rechts. Die Armlänge rechts und links ist jedoch gleich.
    Der hinweis mit dem Superbikelenker ist eine gute Idee, werde ich mal ausprobieren bei Gelegenheit.
    Das verdrehen der Standrohre halte ich für merkwürdig da beide gerade sein sollten. Da würde ich nochmals nachfragen.

  • cyberoland und kerl:
    Dank für den Hinweis. Aber ich verstehe den Einwand nicht so ganz. Eindeutig kann ich die Standrohre in den Brücken nach links und rechts verdrehen. Die sind ja nur geklemmt und rasten nirgendwo ein. Warum sollte das nur gehen, wenn die krumm sind (was sie definitiv nicht sind).

    Viele Grüße
    Ulrich

  • cyberoland und kerl:
    Dank für den Hinweis. Aber ich verstehe den Einwand nicht so ganz. Eindeutig kann ich die Standrohre in den Brücken nach links und rechts verdrehen. Die sind ja nur geklemmt und rasten nirgendwo ein. Warum sollte das nur gehen, wenn die krumm sind (was sie definitiv nicht sind).



    Natürlich kannst du ein Standrohr in der Gabelbrücke verdrehen. Aber wenn es gerade ist ändert sich durch das Drehen absolut nix. Stand der Lenker vorher schief, steht er anschließend immer noch schief, egal ob du das Standrohr um 30, 120 oder 300 Grad drehst. Was hilft, ist die Gabelbrücken zu lösen und beide Standrohre gegeneinander zu bewegen.


    Grüße,
    Christian

  • Hi Chris,

    Danke, und schön, dass Du auch mein Motto hast (das mit der glücklichen Kindheit...). Aber Deinen Hinweis verstehe ich immer noch nicht. Mit Schiefstand des Lenkers ist doch gemeint: Die Stellung des Lenkers im Verhältnis zum Vorderrad. Fuhr ich geradeaus, stand der Lenker eben nicht genau mittig, sondern schief. Verdrehe ich nun die Standrohre in den Gabelbrücken (was wir gemacht haben, wie beschrieben mit eingebautem Vorderrad), ändere ich das Verhältnis zwischen Lenkerstand und Radrichtung. Und dann stimmte es wieder: Rad geradeaus und Lenker korrekt mittig.
    Wie dem auch sei, jetzt steht wieder alles richtig.

    Dir und allen gute Fahrt und viele Grüße
    Ulrich

  • Ich werd nochmal versuchen, zu erklären, warum sich am Lenker nichts ändern darf wenn Du an den Gabelrohren in der Gabelbrück rumdrehst.

    Es gibt keine Rastung oder sonst etwas in den Gabelbrücken (sowohl in der oberen als auch in der unteren) was verhindert, dass die Rohre sich drehen. Du kannst sie in jeder Stellung stehen lassen.

    Und Wenn das Rohr grade ist dann sind die Mittelpunkte der Löcher der oberen Gabelbrücke, der unteren Gabelbrücke und vom anderen Ende des Rohres in einer Flucht - also gerade. Und egal in welche Richtung Du das Rohr drehst, diese 3 Punkte bleiben in einer Flucht, solange das Rohr grade ist!
    Ist das Rohr irgendwo verbogen, so sind diese 3 Punkte nicht mehr in einer Linie und dann ergibt sich das wovon Du da sprichst, also dass sich der Lenker verstellen lässt wenn Du an der Gabel drehst.

    Und entweder Du hast nicht an den Gabelrohren rumgedreht sondern den Lenker an den Klemmen grade gestellt, oder Glauben versetzt in der Tat Berge.
    Ich bin aber sicher, dass, wenn Du an den Gabelrohren gedreht hast und damit den Lenker verstellt hast, Du eine krumme Gabel hast.

    Grüsse
    Roland

  • Ich war Ende letzter Woche auf Tour und schaute immer wieder auf dieses Windschiefe Gebilde vor mir. Mir ist aufgefallen das meine Verkleidung auch schief ist bzw. das Hirschgeweih. Heißt also, erstmal prüfen ob es sich richten läßt.


    Die Gablerohre kann man drehen wie man will und sollten sich auch drehen lassen wen sie lose in der Klemmung sind. Dies wurde von mir im März überprüft ud geht. Bei schiefen Gabelrohren würde diese durch drehen in der Klemmung auffallen da entweder das Verlängerte Rohr mal vor oder zurück steht bzw. wen es in der Klemmung schief ist sich dort nicht mehr drehen läßt.