Erfahrungen BT 023?

Meine Sprinterin hat letzten Samstag neue Pfötchen bekommen.
Da ich auf allen Moppeds bisher fast ausschließlich die Brückensteine hatte, hab ich mich auch diesmal für den BT entschieden.
Vergleichen kann ich allerdings nur mit dem Vorgänger BT021 auf VTR1000 und Speedy T300, bzw. mit dem alten Z6, der auf der Sprinterin bei Kauf montiert war.
Meine Eindrücke nach ca. 250km Schwarzwald mit Hecklast:

+ Grip in Schräglage
wie vom Vorgänger gewohnt, sehr gut.
Nachdem die Konservierungsschicht mal weggefahren ist, und man am Kabel ziehen kann, vermittelt die Pelle gleich Sicherheit. Obwohl es relativ kühl war, hatte ich sofort das gewohnte sichere Gefühl. Keine Rutscher, auch nicht bei provoziertem Lastwechsel und übertriebenem Herausbeschleunigen.

+ hält die Linie
Das fiel mir sehr auf. Kurve angepeilt, Plan fertig, rein - passt. Sehr lineares Verhalten, keine Korrekturen notwendig. Auch bei holprigen Kurven sehr stabil. In Haarnadeln komm ich persönlich mit dem 23er besser klar, als mit dem Vorgänger (wobei die doch etwas unterschiedliche Fahrwerksgeometrie der Moppeds da sicher auch ne Rolle spielt).

+ kippt auf leisesten Impuls in die Kurve
Das ist zunächst gewöhnungsbedürftig (ein Vorposter empfand dieses Verhalten als kippelig), wenn man eher "lineares Reindrücken" gewöhnt ist, macht aber nach ein paar sachten Eingewöhnungskurven richtig Laune. Der 023 wirkt deshalb agiler und handlicher als sein Vorgänger

- Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage
gefühlt deutlich stärker als beim 021er. Bringt einen nicht um, man gewöhnt sich schnell dran, es kann einen aber beim ersten Mal überraschen

Nasshaftung habe ich (Gott sei Dank) noch nicht getestet, muss aber sagen, dass die auch das für mich unwichtigste Kriterium ist (bekennender Schönwetterfahrer ) . Zum Verschleiß kann ich natürlich auch noch nichts sagen.

Insgesamt passt mir persönlich das Package "British Steel + Nippon-Gummi" sehr gut. Auszutesten wäre noch das Verhalten bei hohen (schmiert?) und niedrigen (rutscht?) Temperaturen.
Wenn sich die Laufleistung auch noch in akzeptablen Dimensionen bewegt, bin ich´s hoch zufrieden .

Hallo zusammen .

Letztes Wochenende durfte ich mal ohne Hecklast los, und hab mich bei herrlichstem Wetter im Schwarzwald augetobt .
Dabei gleich mal die Gelegenheit genutzt, den BT 023 nach bis dahin 4.100km Laufleistung Richtung Limit zu pushen.
Erreicht habe ich´s nicht.
Trotz des recht üblen Aussehens der Flanken erstaunlicherweise kein Rutschen oder Schmieren.
Die Profiltiefe in der Mitte sieht fast aus wie am ersten Tag, lediglich die recht heftige Sägezahnbildung auf der Reifenschulter nervt.
Habe den Onkel Goth von Bridgestone mal die Bilder gemailt und höflich nachgefragt, was dat denn soll, denn die Optik flößt einem nicht gerade übermäßiges Vertrauen ein .
Aus den Fotos schloß er messerscharf, dass ich das Moped "flott bewege" und offenbar "schon in Schräglage beschleunige" .
Der Hammersatz seiner Antwort war aber: "mal vom optischen Eindruck abgesehen, wo ist das Problem?"

Und damit hat er, nach längerem Überlegen, eigentlich vollkommen Recht.
Das Ding gript wie Hölle, und die Laufleistung ist mit den zu erwartenden > 5.000 km für mich in Ordnung, angesichts
- 90% mit Hecklast und Topcase
- immer engagiert unterwegs, da Sozia schmerzfrei
- sehr hoher Kurvenanteil

Nachfolgend ein paar Bildchen:

nach 4.100 km

nach 4.200km:

Gruß,
Murmel

Keine Frage : Diese Reifen ist im Trockenen und bei halbwegs Temperaturen schon gar nicht schlecht ....... aber es fehlt Dir eine Erfahrung : Nässe und nicht die besten Temperaturen ... oh oh, dann kann es spannend werden.

z8beruhigten Gruß Fräse

Zitat von wetterauer64

Ich bin ja immer noch auf der Suche nach dem neuen Schlappen. Auf alle Fälle kommt der 21er runter. Heute wieder im Kreisel auf trockener Fahrbahn und keinem heissem Teer eine Hinterradrutscher gehabt? Kam zwar sanft, aber ist nicht das erste Mal.

Der Brückenstein 21 ist aus meiner Sicht ein gaaanz Hinterlistiger, wenn es richtig zur Sache geht. Zumindest auf leistungsstarken Beförderungsmitteln. Der ging bei Nässe eigentlich wie Sau , auch wenn es mal nicht so warm war.
Doch wehe es war schönes Wetter und die Flanken mal so richtig auf "Würstchentemperatur". Dann wurde er ein richtiger Schmiermax !!!!!
Aaaber, nur für einen kurzen Moment, jedoch lang genug, dass sich scheinbar das komplette Bike zu verbiegen scheint (wenn der Vordere Reifen schmiert) uuuuuuund dann endlich, nach gefühlten 2 Std gibt er wieder Grip (war kein Fahrfehler, hatte Instuktor im Rücken).
Wie bemerkt, hab ich die Erfahrungen nicht auf der Straße gemacht. Genau so war er dann auch beim Herausbeschleunigen ..... ekelhaft !
Dies war aber eben extrem (ca.160 PS). Auf der Lady dann ganz anders. Kontrollierbar, gute Haltbarkeit. Nur der Vordere Reifen war nach ca. 10.000 so auf, das ich gemeint hätte : unfahrbar !! Der musste der in der Kurve sogar zurück geholt werden ...... Totales Untersteuern.
Ich war sonst eher so unterwegs : Hinten 2 Reifen und dann den Vorderen wechseln ...... denkste, der wurde unfahrbar ! Ging nicht !

Z8beruhigten Gruß Uwe

Zitat von Fräse

Keine Frage : Diese Reifen ist im Trockenen und bei halbwegs Temperaturen schon gar nicht schlecht ....... aber es fehlt Dir eine Erfahrung : Nässe und nicht die besten Temperaturen ... oh oh, dann kann es spannend werden.

z8beruhigten Gruß Fräse

Naja, nicht ganz, diese Erfahrungen habe ich durchaus schon gemacht
Ich weiß wohl, dass der 021 kein Nasswunder war und ist, und auch tiefe Temperaturen so seins nicht sind. Geholfen hat da immer ein sanftes Absenken des Luftdruckes - war dann spürbar besser, und die Karkasse macht das problemlos mit.
Ich muss aber für mich in Anspruch nehmen, bekennender Schöwetterfahrer zu sein, und wenn die Straßen richtig naß sind, fahr ich halt entsprechend langsamer und mit weniger bzw. ohne Schräglage .
Für mich ist die Nasshaftung das am wenigsten wichtige Kriterium bei einem Reifen.

Der 023 hat bisher auch nicht geschmiert, selbst letztes WE nicht, als die Temperaturen ja wirklich extrem waren.
Na, vor dem diesjährigen Frankreich-Urlaub gibts hinten ne neue Pelle, dann sehen wir mal, wie der sich in wirklicher Hardcore-Umgebung so macht. Bisher bin ichs eigentlich hoch zufrieden, hinsichtlich Trockenhaftung und Verschleiß.

Grüßle,
Murmel

Oha,
Du bist der erste der mit einem Hi. Reifen (der nicht ein hartgummi aus den 90zigern ist) 20.000 km und mehr fährt.
Wundert mich wirklich sehr.
Dann ziehst Du wirklich nie am Kabel und beschleunigst vermutlich fast nur wie eine Ente
Und Dein Durchschnittsverbrauch ? Unter 3,5 Liter

Aber jedem sein eigener Fahrstil, auch okay.

sichwunderndeGrüße
Matthias

Moin Moin und Servus mit einand,
Also ich hatte den BT 023 auf meiner GTS.
Ich kann nur sagen der Reifen ist Genial für die Leute die es gern mal schneller in den Kurven haben wollen.
Durch den harten Kern ist er auch verhältnismäßig gut langstreckentauglich.
Da die GTS in meinem letzten Urlaub auf gut 420 Kg kam war ich vollstens mit dem 023ger zu frieden.
Der Reifen wurde dieses Jahr aufgezogen und über 5000 Kilometer gefahren. Danach hatte ich immer noch 60% Gummi drauf.
Den einzigen Negativen Punkt den ich bemerkt hatte war auf der Italienischen Autobahn gleich nach dem Gothardtunnel dort war auf Grund der Fahrbahnbeschaffenheit ziemlich viel Gummiabrieb am Hinterrad. Allerdings mit den besagten 420Kg Fahrgewicht.

Grüßle
Franky

Zitat von vsdoerr

obwohl ich für den BT023H schon die 25tkm Marke anpeile sooo sanft kann ich meine gar nicht über den Asphalt tragen

Servus Vera,

alle Achtung, für ´ne Vielfahrerin wie Dich,

zieh meinen Hut vor Dir

Grüßle aus dem wolkig-sonnig-immer-noch-zu-feucht Allgäu,
wumi

Wenn man den 021/023 nicht prügelt, ist der wirklich ein Langläufer. Grade der 023 mit seiner "knochenharten" Mischung in der Mitte. Ich kann mir bei dem von vsdoerr geschilderten Einsatzspektrum derartige Laufleistungen schon vorstellen.
Wenn man das Mopped täglich benutzt, geht man sicherlich auch anders mit dem Material um (Beschleunigen, Bremsen).

Mein hinterer hat jetzt 4.700km runter, und nähert sich auf den Flanken allmählich der Verschleißgrenze, während die Mitte noch absolut in Ordnung ist. Vorn wunderbar gleichmäßiges Abriebbild, der überlebt wahrscheinlich noch den zweiten hinteren.

Ich habe heute mal bewußt verschiedene Fahrstile getestet, um herauszufinden, ob die Bildung der Sägezähnchen sich extrem verändert.
Test 1: eher touristisches Fahren, Kurven nicht unter Zug, sondern eher "durchrollen", sehr sanftes Beschleunigen im hohen Gang etc.
Ergebnis: deutlich weniger Sägezahnbildung, kein direkt sichtbarer Abrieb, Profilkanten stehen nur leicht hoch.

Test 2: Messer zwischen die Zähne , nur bergauf, am Scheitelpunkt Hahn auf bei optimalem Drehmoment, Kampflinie mit maximaler Beschleunigung (im Rahmen meiner fahrerischen Möglichkeiten).
Ergebnis: ich konnte millimeterdicke Gummiwürstchen von den Profilkanten ziehen.

Das (für mich) Erstaunliche dabei: kein, absolut nicht der kleinste Rutscher. Das Ding klebt wie Pattex, für einen Tourensportreifen imho absolut unglaublich. Wenn nur diese Sägezähne nicht wären, wäre das für mich die perfekte Pelle.

Nass- bzw. Feuchthaftung konnte ich heute auch testen. Da ich bei Nässe aber ohnehin eher schwuchtelig fahre, hat das wenig Aussagekraft. Auf der Flucht vor herannahendem Bösen in Form von gefährlich aussehenden dunklen Wolken hatte ich auf der B500 heute keine Probleme bei Nässe.

BT 023
6500 Km noch 1,5mm bis zur Verschleißgrenze. Reichlich Sägezähne an den Flanken, bei zügiger Fahrweise.
Wenn man es "fliegen läst" kann man die Gummi Fetzen vom Moped abknibbeln.
Allerdings noch nicht ein Rutscher, weder bei heisem, noch bei kaltem Reifen.
Nimmt man die Reifen auf seiner lieblings Kurvenstrecke "hart ran" stellt sich beim vollen Beschleunigen aus der Schräglage ein gutmütig kontrollierbares
driften ein. Beim ersten mal war ich erschrocken Wenn man es weiß, macht das richtig spass
Für einen Tourensportler ein Prima Reifen. Ich denke der Vordere wird auch noch den zweiten hinteren überleben.

Nach 7200 Km war er nun am Ende.
Da der vordere noch sehr gut im Futter steht, habe ich hinten nochmals den BT023 aufziehen lassen.
Bin mal auf den Nachfolger T30 gespannt.

Auch mal mein Senf dazu:

Hab den BT 023 seit Saisonbeginn und drauf, ca 2500 Km, bisher keine großen Verschleißerscheinungen. Erster Härtetest: Zur Saisoneröffnung des Clubs ins Marburger Land, Anreise über den Thüringer Wald. Auf der Schmücke und in Oberhof waren 2°C und Sprühregen. Kein Zucken am Reifen, immer stabil und immer ein sehr gutes Gripgefühl, selbst auf nasser und kalter Straße.
Zweiter Härtetest: Heute Sachsenring, drei mal drei Runden. Vorderrad großes aber gut zu beherschendes Aufstellmoment in Schräglage, hinten nichts nennwertes. Leichtes Wegrutschen hinten als der Reifen richtig heiß war, aber alles im gutartigem Bereich. Danach das selbe Bild der Kanten des Profils wie hier schonmal gezeigt und ordentlich Gummiwürste an den Flanken nach harten Beschleunigen in der Kurve. Über die Gesamtlaufleistung kann ich natürlich noch nichts sagen.
Mein persönliches Fazit bisher:
Guter Reifen mit ordentlich Grip und Reserven in allen Lagen und allen Straßenbedingungen in die ich gekommen bin. Wenn die LAufleistung noch stimmt, empfehlenswert.

Grüße aus Sachsen!
Mario

Soooo, der Bt023 is am Ende. Genau Laufleistung kann ich leider nicht angeben. Nur soviel ich bin ca 9000 Km (kein Tippfehler, is wirklich so) dieses Jahr gefahren. Ich würde mal seit Mitte April mit dem Brückenstein. Sind also ca. 7000- 8000km bei fast nur Solobetrieb mit vielen Erzgebirgskurvenkilometer und seltenen Vollgasattacken auf der BAB. Also alles in allem ein echter Langläufer. Die Fahreigenschaften sind eigentlich bis zum Schluß gelcih geblieben, selbst bei gefühlten 40 ° C im Schatten den Kyffhäuser hoch und runter und hoch und runter und ....... Sah zwar am danach schrecklich aus, so als hätte ich ein paar Runden auf der Rennstrecke gedreht, aber beim Grip und usw. gab´s keine Veränderung.
Lediglich als Profil dann zur Neige ging hatte ich mir eingebildet eine leichte Unruhe im Heck zu spüren, kann aber eingebildet gewesen sein.
Wenn das Aufstellmoment des Voderreifens beim Bremsen in der Kurve (mein wirklich einzigster Kritikpunkt) nicht so auffällig wäre, hätte ich ihn wieder gekauft.
Naja, jetzt darf der Angel GT mal zeigen ob er all die Lobhudellei verdient hat.
Das wird dann mein nächster Reifenbericht.

Viele Grüße!
Mario

Nachtrag: Der Vorderreifen war übrigens auch nach der Laufleistung fast am Ende, hat zum TWI noch ca. 0,5 mm gefehlt. Hat mich etwas gewundert, dass vorn und hinten annähernd die selbe Laufleistung bringen.

Der vordere war nach fast 12000 Km nun auch (an den Flanken) an der Verschleißgrenze.
Zum Schluss musste in Kurven mit der kurveninneren Hand "gestützt" werden.
Das ganze fühlte sich irgendwie "kippelig" an.
Da der zweite hintere nach 4500 Km auch nur noch 2,5mm hat, habe ich nun auf den T30 gewechselt.
Die ersten Eindrücke gibt es demnächst im T30 Fred.