Hallo Sprinter,
ich lese hier schon länger mit und schätze die nützlichen Infos. Jetzt habe ich die Gelegenheit auch etwas zum Forum beizutragen.
Da ich das Federbein nicht wie von Joggele beschrieben in Fahrtrichtung vor der oberen Federbeinbefestigung sondern dahinter ("durch die Batterie") ausgebaut habe und weil zusätzlich die hydraulische Federvorspannung und der Ausgleichsbehälter untergebracht werden mussten, hier noch mal eine Beschreibung des Federbein-Einbaus.
Nachdem ich mit dem Originalfederbein keine Einstellung gefunden habe, mit der ich richtig glücklich war, hab ich im Forum alles über Wilbers, HH-Racetech etc. verschlungen...
Ende Oktober bin ich hier über den Hinweis gestolpert, dass es im GS500 Forum bis 31.10.11 27,5% auf Wilbersprodukte gibt.
Um das bevorstehende Ende der Saison besser zu verkraften, hab ich mir ein 641 von Wilbers bestellt. Der Mehrpreis zu einer Überarbeitung des Originalfederbeins war angesichts des Rabatts besser zu verschmerzen und war mir die Druckstufeneinstellung wert. (ob ich sie wirklich brauche?? ;-))
Von Wilbers kam 2 Tage später die Info, dass die Montage der hydraulischen Ferdervorspannung in Verbindung mit dem original Koffersatz nicht möglich sei. Die Verstelleinheit wird mittels Halteblech an den Befestigungsschrauben der Sozius-Fußraste montiert. Das Foto von Wilbers habe ich so interpretiert, dass die Verstelleinheit entweder mit dem original Koffer oder mit der original Kofferabstützung bei der Sozius-Fußraste kollidiert.
Ich habe den Quick Lock Träger von SW Motech montiert, somit konnte ich mit dem Foto nur bedingt etwas anfangen. Ich habe die hydraulische Federvorspannung trotzdem bestellt, auch auf die Gefahr hin, das ich mir selbst ein Halteblech anpassen muss.
Gut 2 Wochen später hat der Postbote das Federbein Samstags um 11 Uhr gebracht. Der Nachmittag war also kurzfristig neu verplant.
Hier ein paar Fotos von Federbein und Einbau. Die Sprint ABS ist BJ. 2008 mit Blechtank.
Wilbers hat im Paket einen Hinweis bezüglich der Beschichtung der Feder beigelegt:
"...Auch bei unserem Lieferanten schreitet die Automatisierung voran. Nun hat unser Federlieferant den Transport in der Beschichtungsanlage automatisiert. Das erhöht zunächt einmal die Beschichtungsqualität hinterlässt aber eventuell eine kleine Delle an der Aufhängungsstelle, die manchmal am Ender der Wicklung sichtbar sein kann!
Wenn das bei Ihrem Federbein der Fall sein sollte, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Es hat mit der Qualität der Feder nichts zu tun, es lässt sich jedoch nicht verhindern!!..."
Die Fehlstelle in der Beschichtung, dort wo die Feder aufgehängt wurde, geht bis auf den blanken Stahl. Das hätte ich nicht erwartet. Diese Fehlstelle ist wahrscheinlich nicht nur "eventuell" vorhanden und wahrscheinlich nicht nur "manchmal" sichtbar, sondern wohl systembedingt.
Ausbau des Originalfederbeins:
- Sitzbank und Heckverkleidung demontierten
- Tank abbauen ( hierbei hat mich die "Schnellkupplung" der Benzinleitung ziemlich Geduld gekostet. Klar, die orangene Sicherung zur Seite schieben. Aber die Kupplung lässt sich trotzdem nicht öffnen. Bis ich herausgefunden habe, dass die orangene Sicherung nur den eigentlichen Rastmechanismus verdeckt, dieser sehr fest zusammengedrückt werden muss, bis er weit genug öffnet... es auch funktioniert, wenn man einseitig z.B. mit einem Schraubenzieher fest drückt...von beiden Seiten kommt man nämlich nicht bei...hätte ich vielleicht im Forum einen Hinweis gefunden??)
- Batterie ausbauen. Toll: Wenn man den Tank nicht abbaut, muß man die am Tank montierte Blech-Aufnahme für die Sitzbank lösen, um die Batterie heraus zu bekommen.
- Batteriekasten ausbauen, dazu die Tankhalterung demontieren, den Bremsflüssigkeitsbehälter vom Batteriekasten abschrauben, die Stecker neben der Batterie müssen nicht geöffnet werden, abziehen von der Halterung genügt. Batteiekasten nach rechts aus dem Rahmen schwenken und an den Kabeln hängen lassen.
- Schraube der unteren Federbeinaufnahme demontieren. Dabei das Hinterrad so unterstützen/anheben, dass die Schwinge nicht am Federbein hängt, also die Schraube entlastet ist. Sonst lässt sich die Schraube nicht leicht herausziehen. Die Distanzbuchsen zwischen Umlenkhebel und Federbein-Auge "einsammeln".
- Bei der Bestellung habe ich angegeben, dass ich das Federbein in Originallänge möchte. Ich komme mit den Füßen schlecht auf den Boden und wollte die Sitzhöhe nicht verändern. Länge Mitte Auge zu Mitte Auge ca. 351 mm
- Anbringen der Verstelleinheit der hydraulischen Federvorspannung
Das sollte man vor dem Einbau des Federbeins durchführen. Ohne Federbein kann die Schwinge leicht nach oben bewegt werden, um zu prüfen, ob es im eingefederten Zustand zu Kollisionen der Verstelleinheit mit z.B. dem Reifen kommen kann. Wegen des Halters des Quick Lock Trägers musste ich die Verstelleinheit auf der dem Reifen zugewanten Seite des Halteblechs motieren. Um genügend Abstand zwischen Verstelleinheit und Reifen zu gewährleisten, habe ich den Blechhalter parallel zum Rahmenrohr ca. 20-30° vom Reifen weg gekantet. Im Betrieb wird das Rad nicht so weit einfedern, dass die Radabdeckung den Auspuff berührt. Steht das Rad ca. 3 cm weiter unten als auf den Fotos, würde es wohl auch mit geradem Halteblech funktionieren. Da ich aber nicht sicher bin, wie weit das Rad im Extremfall einfedert, habe ich gut 1 cm Abstand zum Reifen realisiert. Zum Quick Lock Träger und zu den H&B Koffern hin ist viel Platz.
Der Schlauch der Verstelleinheit ist zu lang. Es könnte sein, dass die Vorspannungsverstellung am Federbein für Modelle ohne ABS um 90 oder 180° gegenüber der mir gelieferten Anordnung verdreht montiert wird und dadurch mehr Schlauchlänge benötigt wird. Anordnen des Schlauchanschluss vor oder rechts am Federbein könnte vielleicht mit dem ABS oder den starren Bremsleitungen vor dem Federbein kollidieren. Vielleicht ist der Schlauchanschluss deshalb nach links/hinten ausgerichtet. Ich habe den Schlauch um die Kunststoffabdeckung geführt, um die Länge unterzubringen. Der sich dadurch ergebende Biegeradius des Schlauchs ist m.M. nach grenzwertig. Allerdings ist er auch nicht viel enger als in der Wilbers-Verpackung. Werde vielleicht mal mit Wilbers wegen einem kürzeren Schlauch reden.
- Montage des Federbeins
Die untere Befestigungsschraube war beim original federbein gut gefettet, wohl als Korrosionsschutz. Die obere Befestigungsschraube war nicht gefettet. So habe ich es auch beim Einbau des neuen Federbeins gemacht. Obwohl mir oben ohne Fett nicht ganz logisch erscheint.
Die Distanzhülsen sollten in den Augen des Federbeins drehbar sein, denn unten wird die Hülse durch die Befestigungsschraube axial verspannt, sie dreht sich (schwenkt) also gemeinsam mit den Umlenkhebeln und der Befestigungsschraube. Oben ist zwischen Distanzhülse und der Aufnahme im Rahmen etwas Spiel, damit das Federbein nicht verspannt wird. Die Distanzhülse ist dadurch axial nicht verpannt, sie könnte sich also mit dem Federbein drehen (schwenken). Es sei denn, dass aufgrund der Querkraft durch das Fahrzeuggewicht die Bewegung nicht zwischen Schraube und Hülse, sondern zwischen Hülse und Federbeinauge stattfindet. Wahrscheinlich ist der Winkel um den das Federbein beim Einfedern schwenkt recht klein. Somit wird nur wenig Relativbewegung zwischen der Distanzhülse des Federbeins und der Befestigungsschraube auftreten.
Kann mir jemand sagen, ob die obere Befestigungsschraube in der Distanzhülse geschmiert werden sollte?
- Montage des Ausgleichsbehälters
Die Kanten des Frästeils können leicht Kratzer in die Lackierung der Rahmenrohre machen.
Die Position so wählen, dass keine Kollision mit dem Batteriekasten auftritt (z.B. mit der Schraube des Schlauchanschluss) und die Einstellschrauben für die Druckstufendämpfung auch bei montierter Heckverkleidung erreichbar sind.
Bis Ende November darf ich noch fahren... Ob sich da noch eine sinnvolle Probefahrt realisieren lässt? Jetzt kann man es aufgrund der Straßenverhältnisse eh nicht mehr so zügig angehen lassen, um wirklich einen Vergleich zum Original ziehen zu können.
