Steuerkette gerissen nach Kettenspannerwechsel (Honda CB 500)

  • Hallo Zusammen,


    ich bräuchte mal euren Rat.
    Und zwar hatte ich eine CB500 die ich meinem Cousin verkauft habe, bei dieser hat der Motor etwas gerasselt. Bei der Recherche bin ich darauf gekommen, dass der Steuerkettenspanner wohl manchmal diese Geräusche macht (Honda CB 500, knapp 50000km). Habe ihm das beim Verkauf gesagt und er meinte er würde das bald machen lassen.


    Motorrad hat er die Woche zum Wechseln in die Werkstatt.
    Eben ruft der Händler an, bei der Probefahrt wäre die Kette gerissen! Motorschaden!
    Hat gemeint er solle doch einen gebrauchten Motor (kostet ja nur 300€...zzgl. Montage) besorgen den baut er dann ein.


    Jetzt wollte ich euch mal um Rat fragen wie er sich verhalten soll. Wie kann den nach dem Wechsel wenn alles korrekt eingebaut wurde einfach die Kette reißen? Hätte die Werksatt das beim Wechseln nicht erkennen müssen?
    Ich habe ein richtig schlechtes gewissen, auch wenn ich nichts dafür kann


    Bitte um eure Meinungen, vielen Dank.


    Grüße Manu

    • Offizieller Beitrag

    Moin


    Wenn ein Reparaturauftrag geschrieben worden ist und der Schaden danach passiert ist, dann muß die Werkstatt dafür aufkommen. Es liegt ja in Ihrer Werantwortung mit einem defekten Fahrzeug zu fahren. Sie sind immrhin die Fachleute. Dafür sollten sie eine Betriebshaftpflicht-Versicherung haben.


    Wenn reden nicht hilft, ab zum Anwalt.


    Gruß von der Ostsee


    Gogo

    Immer nach der Devise: Freu dich über'n runden Keeks und beiß die Ecken ab. (Is von meinem Sohn. Woher er ihn hat, weiß er nicht mehr)


    meine Garage

  • Hallo Gogo


    ich glaub das ist so nicht ganz richtig. Meines Wissens ist ausschlaggebend wie der Reparaturauftrag lautete.
    Wenn der hieß Kettenspanner wechseln, Pech gehabt. Wenn der Auftrag hieß Maschine rasselt bitte reparieren, Glück gehabt, Werkstatt haftet da nicht richtig repariert. Ganz sicher bin ich mir aber auch nicht.
    Manu, wenn Rechtschutz vorhanden mal ein Beratungsgespräch suchen, oder bei ADAC Mitgliedschaft mal dort nachfragen.


    Grüßle
    Joachim

  • Danke schon mal für eure Antworten.


    Handelt es sich hier nicht eventuell um einen Fehler der Werkstatt? Es muss ja einen Grund haben, dass die Kette dann einfach reißt.
    Kann diese von der Werkstatt evtl. zu stark gespannt worden sein?


    Grüße Manuel

  • Hallo Manu1050


    Eigentlich nicht. Die Vorspannung wird durch die Feder im Spanner vorgegeben.
    Aber: Man muss diesen naturlich vor dem Wiedereinbau zurückstellen. (Den "Raster" öffnen und den Bolzen zurückschieben)
    Sollte das nicht gemacht worden sein kann die Vorspannung durchaus zu hoch sein, mit dem von dir genannten Ergebnis.
    Ist aber nur ein Verdacht von mir. Die Werkstatt wird natürlich sagen das sie ihn zurückgestellt hat.


    Ist denn nur der Kettenspanner erneuert worden? Wenn die Steuerkette rasselt sollte diese unbedingt auf Verschleiß bzw. Längung überprüft
    und ggf. ersetzt werden.

    ich denke, also bin ich... hier falsch!

  • Ich seh das relativ einfach und betrachte es als misslungenen Reparaturversuch des Händlers.
    Noch dazu trat der Schaden bei seiner Probefahrt auf. Das war sein Pech. Wär die Kette auf deiner Heimfahrt gerissen, wärs dein Pech gewesen.
    Er soll für die Instandsetzung sorgen, weil der Schaden in seiner Obhut auftrat.
    Wenn ihm die 300€ für den gbrauchten Motor zu viel sind, soll er den Schaden seiner Versicherung melden.
    Würde ihm das so sagen. Wenn keine Zusage erfolgt, ganz einfach schriftlich (per Einschreiben) auffordern mit angemessener Terminsetzung. Fertig

  • Danke euch für eure Meinung.


    Wir sehen es beide eigentlich so wie speety.


    Mein Cousin will heute nochmal beim Händler anrufen und dieser soll ihm jetzt mal ein vernünftiges Angebot machen. Wir sehen es eigentlich so, dass der Händler in der Pflicht ist einen adäquaten Ersatzmotor zu beschaffen und diesen einzubauen.


    Wenn eine Fachwerkstatt einen Spanner an der Steuerkette wechselt, erwarte ich dass auch kontrolliert wird ob diese noch brauchbar ist. Den Spanner hätten wir auch selbst wechseln können, da aber eine Steuerkette eine heikle Angelegenheit sein kann, wollte mein Cousin diesen in der Werkstatt wechseln lassen, dass ja nichts passiert...


    Mal schauen wies weiter geht, halte euch auf dem Laufenden.


    Grüße Manuel

  • Gibt's schon neue Infos :questionmark: Als auch CB500 Besitzer Interessiert mich das doch schon etwas :innocent:

  • Ja gibt was neues(, was mich allerdings nicht zufrieden gestellt hätte).


    Sie haben sich jetzt so geeinigt, dass die Werkstatt keine Reparaturmaßnahmen durchführt und von der Gesamtrechnung 400€ abgezogen wurden (von 700€ für Reifenwechsel, Bremsscheiben- und Belag-Wechsel und Kettenspannertausch, was mir viel zu teuer erscheint...)


    Die Werkstatt hat auch die Besorgung und Einbau eines Austauschmotors angeboten. Da hatte er aber ein schlechtes Gefühl, da Austauschmotoren auch für wenig Geld in Ebay zu haben sind (mit vielen KM und im besorgniserregenden Zustand).


    Jetzt steht die Maschine erstmal bei ihm daheim rum und wartet darauf, das er die Zeit findet einen neuen Motor zu besorgen und einzubauen.


    Vielen Dank euch für eure Einschätzungen der Lage,


    Grüße Manu

  • nun schon 10 Jahre in dem Gewerbe tätig bin und auch schon das eine oder andere Gutachten in solchen Streitfällen erstellt habe, möchte ich gerne meine Erfahrungen weitergeben.


    - Ich hab noch nic einen rasselnden Spanner gesehen/gehört. Es ist immer die Kette, die Geräusche macht. Da hast du wohl deinem Cousin eine vorschnelle Auskunft erteilt...


    -Eine seriöse Werkstatt würde sich nie auf einen Spannertausch einlassen, ohne nicht darauf hinzuweisen, dass die Kette sowie die Gleitschienen und Nockenwellenräder überprüft werden müssen. Die Teile sind i.d.R so ausgelegt, dass die ganze Einheit ähnlich hohen Verschleiß hat...


    - Das Angebot, ja fast Aufdrängen eines gebrauchten Motors (nicht Tauschmotor. Der wäre überholt und somit neuwertig), zeigt wie unseriös die Werkstatt ist. Ich würde mich niemals auf solch eine Aktion einlassen, weil ich keine Garantie geben kann. Aber egal...


    - Ob die Werkstatt für den Schaden aufkommen muss, hängt definitiv von der Formulierung des Auftrags ab. Wurde nur der Austausch des Kettenspanners vereinbart, dann ist die Werkstatt fein raus. Ansonsten würde jeder mit einem Motorschaden in eine Werkstatt fahren und die Bremsflüssigkeit wechseln lassen. Den Motor bezahlt dann die Werkstatt, nach der Probefahrt.
    Die Werkstatt kann lediglich dann in Regress genommen werden, wenn Mutwilligkeit (mit 10000 U/min drehen lassen) oder grobe Fahrlässigkeit (Die Kette hing schon zum Motor heraus) nachgewießen werden kann. Und das ist schwer...


    Wenn ihr selbst schrauben könnt, dann sucht euch einen "guten", gebrauchten Motor und baut ihn selbst ein. Andernfalls sucht euch eine ordentliche Werkstatt und lasst dort den Kopf überholen. Kommt auch auf etwa 300€ plus Einbau.
    Oder verkauft das Moped in Einzelteile und hakt die Aktion unter Erfahrung ab.


    Ich hoffe, ich konnte helfen?!