Bremsbeläge hinten wechseln

  • So, mal wieder eine Frage vom Sprinter mit zwei linken Händen: Der freundliche Dekra-Mitarbeiter hat mich heute darauf hingewiesen, dass meine hinteren Bremsbeläge ziemlich 'runter wären. Nun wollte ich mich daran machen, die selbst zu wechseln, nachdem ein Bekannter meinte, das wäre am Mopped eine der einfachsten Übungen. Ein paar Youtube-Videos später, wo diversen Suzis und Yamahas die Beläge gewechselt wurden, sieht es tatsächlich überschaubar aus.


    Ich hab mir also den Haynes geschnappt und was steht da als erster Schritt? Remove Rear Wheel. Echt jetzt? Das Hinterrad ausbauen? Noch nie gemacht und da bräuchte ich jetzt auch noch einen Montageständer.


    Wie ist es bei euch? Baut ihr dafür wirklich das Hinterrad aus oder reicht es, den Bremssattel herauszunehmen?

  • Moin


    Ja, für einen reibungslosen Wechsel sollte der Reifen/Felge runter, dann ist der Rest recht einfach zu erledigen.



    Gruß

    Robert

    You know, you come from nothing, you're going back to nothing. What have you lost? Nothing 8)

  • Moin.


    Zum Ausbau bzw. Wechsel der Bremsbeläge ist der Ausbau des Hinterrades nicht notwendig.

    Es lässt sich aber wesentlich besser daran arbeiten wenn das Rad ausgebaut ist und der Ausbau des Rades ist (nach dem Lösen der Zentralmutter .. 8o ) ein Klacks.

    Und wofür brauchst du einen Montageständer?

    Meine ST1050 steht mit dem Hinterrad in der Luft auf dem Ständer ..


    Gruß H.

  • Und wofür brauchst du einen Montageständer?

    Meine ST1050 steht mit dem Hinterrad in der Luft auf dem Ständer ..

    Ok, das mit dem Montageständer stand so im Handbuch. Ein bisschen hab ich noch Respekt davor. Auseinanderbauen geht meistens, aber das ganze muss ja auch wieder zusammengebaut werden und dann laufen.

  • Im original Triumph Reparatur Handbuch ist das ganze auf einer lockeren DIN A4 Seite beschrieben (inkl. Einbau).

    So wild ist das Ganze also nicht - vorausgesetzt du arbeitest sauber und mit Überlegung.

    Ein Hinterradständer ist aus Sicherheitsgründen immer gut, aber kein Muss.


    Gruß H.

  • Kleiner Tip noch - die Madenschrauben nicht zu fest anziehen, sonst hast du beim nächsten Mal ein Problem mit dem Lösen der Schrauben.

    Sind die Schrauben schon vernudelt, neue nehmen, kosten nicht die Welt.

  • Ich will hier nicht den Sheriff machen, aber Du schreibst ja selbst, ein nicht so erfahrener Schrauber zu sein. Da würde ich vielleicht jemanden dazuholen, der ein wenig mehr Schraubererfahrung hat. Die Bremse ist schließlich sicherheitsrelevant, auch wenn der Bremsbelagwechsel bei einer Scheibenbremse (sorgfältiges Arbeiten vorausgesetzt) kein Hexenwerk ist.... Außerdem brauchst du für Aus-/Einbau des Hinterrads auch das passende Werkzeug, also Nuss und Drehmomentschlüssel. Ist nicht so schön, wenn dich das Teil beim Fahren überholt.... :rolleyes:

  • Ich will hier nicht den Sheriff machen,...

    Schon ok, die Sicherheitsbedenken habe ich auch. Leider habe ich niemanden vor Ort, der mir über die Schulter schauen könnte. Also entweder selbst machen oder Werkstatt.


    Sind das für hinten eigentlich die selben Beläge wie für vorne?

  • Na ja, das ist jetzt keine Raketentechnik, das schaffst du schon :)

    Eine 46er Nuss brauchst du eh für den nächsten Reifenwechsel. Maulschlüssel geht auch...

    Maulschlüssel?! Nur zum Schraubenverdaddeln an dieser Stelle gut....oder zur Selbstverstümmelung...außerdem liegen da lt. Werkstattbuch 146 Nm an (St 955), die ohne Drehmomentschlüssel nicht einzustellen sind....

  • Hallo, wenn Du keinen Drehmomentschlüssel hast kannst Du das Drehmoment auch ausrechnen. Kraft x Kraftarm, d.h. Länge des Werkzeugs(von einem Maulschlüssel ist da wegen Abrutschgefahr wirklich abzuraten) multipliziert mit der rechtwinklig angesetzten Kraft. Federwaage oder Gewicht, zur Not eigenes , helfen da.Aber musst Du wirklich das Rad ausbauen? Gruß Rolf

  • Maulschlüssel geht prima :thumbup:

    Koko und ich haben uns in unseren Sprinter-Jahren einen Maulschlüssel geteilt.

    In all den Jahren haben wir beide bestimmt 40 Mal die Hinterräder ein-und ausgebaut. Nie haben wir eine Schraube vermurkst.

    Finger sind auch noch alle da und ein Hinterrad haben wir auch nicht verloren...

    ;)

  • Maulschlüssel geht prima :thumbup:

    Koko und ich haben uns in unseren Sprinter-Jahren einen Maulschlüssel geteilt.

    In all den Jahren haben wir beide bestimmt 40 Mal die Hinterräder ein-und ausgebaut. Nie haben wir eine Schraube vermurkst.

    Finger sind auch noch alle da und ein Hinterrad haben wir auch nicht verloren...

    ;)

    Na, ja, scheint dann ja auch mit Maulschlüssel zu gehen😳, obwohl das Problem mit dem korrekten Drehmoment bleibt....Ich bin da vorsichtig geworden, nachdem mir an meiner xs zweimal der Schwingenbolzen gebrochen ist, weil ich die Mutter zwar "mit Gefühl" aber ohne Drehmomentschlüssel angezogen habe. Das ist kein Spaß, wenn man auf der Straße plötzlich das Gefühl hat, beim Bullenreiten zu sein... 8| 🤮

  • Also bei mir war's auch höchste Zeit. Im Februar mit 14.500 km gekauft u. nie diese Beläge kontrolliert, weil ich bei diesem km Stand noch gar nicht damit gerechnet hatte. Weiß natürlich nicht, wie die Fahrweise der Vorbesitzer waren.

    Nach einer netten Tour das Moped rückwärts in die Garage geschoben u. ich hörte ein übles metallenes Schleifgeräusch der Hinterbremse. Ich geguckt:


     


    Die Scheibe hatte innen leichten Kontakt, aber die wechsel ich deswegen jetzt mal noch nicht. Jetzt Sinter- Beläge eingebaut:



    Und ja: man kommt nicht vernünftig ran, wenn das Hinterrad nicht ausgebaut wird. Aber das ist nun wirklich ein Klacks. Der Wechsel an sich ist nicht schwierig, aber wer kein Schrauber ist sollte es besser lassen.


    Gruß, Howie

  • Jetzt Sinter- Beläge eingebaut

    Schau mal in die Triumph + Belaghersteller-Empfehlungen: Da sollten hinten nur organische Beläge rein, die Sinter sind zu bissig.

  • Ehrlich, die organischen waren 'luschis', da tat sich nicht viel. Die sollen bissiger werden! Sollte es zuviel werden - was ich nicht glaube - drück ich weniger auf den Hebel.


    Gruss, Howie

  • ... da die Bremsscheiben ohnehin Verschleißteile sind ist der Gebrauch von Sinterbremsbelägen überhaupt kein Problem.

    Ich fahre meine Bremboscheiben nur mit Brembo Sinterbelägen.

    Im schlechtesten Fall ist der Verschleiß der Bremsscheibe etwas höher - das erkaufe ich mir aber gerne mit einer deutlich besseren Bremsleistung.


    Gruß h.

  • Mahlzeit Gemeinde,


    Ich hab mich gestern auch mal beigemacht, die Beläge an der Bremse hinten zu tauschen. Der Ausbau ging relativ einfach. Das Hinterrad ist dafür drin geblieben. Hab zunächst den Kettenschutz/Radabdeckung hinten demontiert. Dann den Bremssattel gegen die Scheibe gedrückt, damit die Kolben schon mal ein wenig rein gedrückt wurden. Dann die beiden Schrauben in der Mitte gelöst und rausgenommen. Auf der anderen Seite die eine lange Mutter komplett gelöst. Somit fiel der eine Bremsbelag schon mal raus. Dann die beiden Schrauben, die den Sattel halten, gelöst und rausgenommen und somit hat man dann den Sattel in der Hand. Den alten Belag entfernt. Dann die Fußbremse ein paarmal betätigt, das die beiden Kolben komplett ausfahren. Diese dann mit einer Zahnbürste und WD40 gereinigt (Bremsenreiniger würde die Dichtungen angreifen). Danach Bremskolbenpaste von ATE auf die Kolben aufgeschmiert. Beläge habe ich von Brembo (Sintermetall) genommen. Da auf der Rückseite der Beläge Anti-Quietschfolie aufgeklebt (Anti-Quietschpaste war aus bei Louis).

    Die Schrauben alle gereinigt, die beiden langen Schrauben, die die Beläge halten, ebenfalls mit der ATE-Paste bestrichen. Die Kolben dann wieder zurück gedrückt. Aus dem Bremsbehälter kam minimal Bremsflüssigkeit raus. Beläge wieder eingesetzt in den Sattel und mit den beiden langen Schrauben fixiert. Den Sattel aufgesetzt und mit den beiden Schrauben unten am Halter fixiert (vorher die Schrauben mit Loctite Schraubensicherung beträufelt). Die Schraube dann mit 40Nm festgezogen (Wert hab ich aus nem Handbuch für eine Speed Triple, sollte aber identisch sein). Die beiden langen Schrauben mit 20Nm angezogen. Die lange Mutter auf der Rückseite ebenfalls festgezogen. Dann den Kettenschutz wieder montiert, die Fußbremse 2-3x betätigt und fertig.


    Ich war ziemlich erschrocken, als ich die Beläge in den Händen hielt. Die waren weit über das "optimale Nutzen" hinaus =O=O=O Die Bremsscheibe war weder angegriffen oder hatte Rillen/Riefen.


    Achtung: Das hier ist KEINE Reparaturanleitung. Ich übernehme keine Verantwortung, wenn es mir jemand nachmacht und daraus irgend welche Folgeschäden oder Unfälle entstehen!


    Brembo Beläge Sinter hinten


    Gruß aus Berlin, Steve