Hallo und eine Runde Shims

  • Seid gegrüsst alle zusammen,


    habe ja schon einige Threads gelesen und aus denen noch viel mehr brauchbare Infos gezogen aber nun doch noch einige Gedanken.


    Zunächst mal etwas Hintergrundinfo. Habe im Dezember 2008 eine ST 05.2000 erstanden und bin eigentlich sehr zufrieden. War erst etwas zaghaft aber nun haben wir uns richtig gut aneinander gewöhnt.


    Eine Sache die ich derzeit noch etwas gewöhnungsbedürftig finde ist das hier so genannte Konstantfahrruckeln (bei mir Drehzahlen kleiner 3500U/min). Deswegen habe ich mich schon mal drangemacht und einige Untersuchungen samt Reparaturen angestellt.


    Zunächst habe ich mal Kerzen gewechselt wonach mein Moppe zumindest nicht mehr aus ging wenn es warm wahr und sich die Leerlaufdrehzahl bei den nominalen 1200U/min eingestellt hat.:top:


    Dann kamen Sachen wie Luftfilter reinigen, Ölwechsel, Kühlflüssigkeit etc. .


    Beim weiteren Vordringen zum Motor habe ich dann noch die Unterdruckschläuche vom Luftfilterkasten zum Steuergerät und zum Druckregler der Benzinpumpe ersetzt weil diese defekt wahren. Gab auf jeden Fall etwas Besserung. Das Ruckeln merk ich eher wenn die Maschine warm ist.


    Nun zum Kern dieses Threads. Bin mittlerweile bei den Shims angekommen und habe festgestellt, dass das Ventilspiel bei den meisten Ventilen zu gering ist verglichen mit 100-150um Einlass bzw. 150-200um am Auslass.
    Bei zwei Einlassventilen 3 und 4 ist es sogar so, dass Verbrennungsrückstände sich an der durch die Einspritzung sichtbaren Seite abgelagert haben. Das finde ich bedenklich. Gibts ein nicht mechanisches Mittel diese Rückstände wegzubekommen (etwas zum Beimischen für den Kraftstoff)?
    Die eigentliche Frage ist nun ob man sagen kann, dass sich das Ventilspiel generell mit der Zeit verringert und es daher sinnvoll ist das jeweilige Maximum des zulässigen Ventilspielintervalls (150um Einlass, 200um Auslass) einzustellen.


    Wenn das noch nicht hilft wäre mein nächster Schritt Drosselklappensynchronisation (wie geht das von statten, Link zu einer Beschreibung wäre fanatstisch), Ruckdämpfer im Sekundärantrieb und zu guter Letzt neues Tune einspielen. Weitere Tips sind natürlich wärmstens willkommen.


    Die Kette (hab ich auch als Massnahme von gelesen) wollte ich noch nicht tauschen weil die Ritzel noch top aussehen.


    Oi das war jetzt viel auf einen Schlag! Also zusammenfassend interessiert mich:


    1. Maximal zulässiges Ventilspiel anstreben beim Einstellen?
    2. Drosselklappensynchronisierung wie?
    3. Weitere Tips gegen Konstantfahrruckeln?


    Vielen Dank im Voraus!
    ST-Spark

    2 Mal editiert, zuletzt von ST-Spark ()

  • Moinmoin,


    viele Fragen, aber ich wills mal versuchen, kurz zu machen.


    1. Tendenziell verringert das Ventilspiel und es ist natürlich ratsam die korrekte Einstellung von Zeit zu Zeit zu kontrollieren und ggfs. nachzustellen. Ist das Spiel zu gering, besteht die Gefahr, dass das Ventil überhitzt. Ist es zu groß, schließt das Ventil nicht richtig und Motorleistung geht verloren.
    Generell gilt die Losung: Soviel Spiel wie nötig, so wenig wie möglich, da stramm eingestelltes Spiel einer optimalen Leistung zuträglich ist. Ich stelle daher an der unteren Toleranzgrenze ein und überprüfe dafür alle 10000 km.


    2. Drosselklappen lassen sich mit Unterdruckuhren justieren. Anschließend wird der Drosselklappenpotentiometer mit einem elektronischen Gerät namens Tuneboy frisch genullt wird. Kurzum: Lass es lieber beim Freundlichen machen. Kostet nicht die Welt und Du sparst die Anschaffung der Geräte.


    3. Das Konstantfahrruckeln könnte durchaus von dejustierten Drosselklappen herrühren. Verdächtig sind aber auch Leerlaufsteller, Drosselklappenpoti oder Lambdasonde. Am Ventilspiel dürfte es weniger liegen, es sei denn, die Werte sind extrem abweichend. Dann könnte bedingt durch die wärmebedingte Ausdehnung das Spiel gen null geraten, wodurch der betriebswarme Motor zum Absterben neigt.


    Grüße und viel Erfolg bei der Suche
    Piston

  • zunächst erstmal vielen Dank für deine Ausführungen.


    1. Halte ich für einen überzeugenden Tip. Hatte bloss drüber nachgedacht mich eher an der oberen Grenze anzusiedeln wenn es so ist, dass das Ventilspiel tendenziell immer abnimmt. Aber mit so gering wie möglich kann ich auch leben.
    Eine Sache ist mir jedoch unklar: Warum schliesst das Ventil nicht richtig wenn das Spiel zu gross ist. Gerade dann ist doch genug Platz, dass die Federn das Ventil zurückdrücken können.


    2. Wird das Drosselklappenpoti mit folgender Prozedur auch zurückgesetzt? Steuergerät führt wohl eine Diagnose samt Reset durch wenn man kalt startet und den Gasgriff nicht betätigt bis der Kühlerlüfter anläuft. Danach gibts einen Reset. Hatte einen Steckverbinder vergessen anzuschliessen was zum Leuchten der MIL führte. Nach Durchführung dieser Prozedur war die MIL erloschen Sprich der Fehlercodespeicher gelöscht..


    3. Das Ventilspiel bei Einlassventilen 3 und 4 ist wesentlich geringer als untere Toleranzgrenze. Bei Einlassventil 3 komme ich nichtmal mit der 50um Lehre zwischen und sogar der Tassenstössel lässt sich schwerer drehen als bei allen anderen Ventilen wenn die Nocken wegzeigen. So ich nehme an, dass da das Spiel gegen 0um geht.


    Viele Gruesse!
    Sven

  • Moin nochmal,


    habe mich nachlässig ausgedrückt: Bei zu großem Ventilspiel öffnet das Ventil zu spät und schließt zu früh. Die Folge ist eine mangelhafte Füllung des Brennraums mit Gemisch.


    Die Frage, ob beim Kaltstart-System-Check auch der das Poti zurückgestellt wird, kann ich Dir leider nicht zuverlässig beantworten. Meines Wissens nach erlischt die Motorkontrollleuchte nach einer Fehlermeldung erst nach dreimaligem Kaltstart inklusive dreilmaligem Warmfahren.


    Noch etwas: Überprüfe sicherheitshalber die Batterieanschlüsse, denn ein schlecht angeschlossener Akku kann auch KFR auslösen.


    Grüße
    Piston

  • Nur zur Richtigstellung: wenn das Ventilspiel zu KLEIN ist, besteht die Gefahr, dass das Ventil nicht richtig schließt und heiße Verbrennungsgase durchpfeifen. Wenn das Ventilspiel zu GROSS ist, klappert es eventuell etwas, aber LEISTUNG geht dadurch erstmal kaum verloren. Wie auch, der Ventilhub beträgt mehrere Millimeter, und wir reden hier über vielleicht 5/100mm zu viel Spiel, die an effektivem Ventilhub fehlen. Da misst kein Prüfstand einen Unterschied heraus.


    Überlegt bitte erstmal etwas, bevor ihr Falsches und Halbwahrheiten aufschreibt, sonst wird dies nur immer weitererzählt! Und wenn Ihr nicht sicher seid, schreibt einfach nichts. :grumble:


    Mit ventilierten Grüßen
    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Hey Loewenmann,


    super gebrüllt. Endlich mal einer, der weiß von er redet und der endllich den lausigen Wikipedia-Artikel zum Thema Ventile kompetent für uns Ahnungslose redigiert. In Zukunft schreiben wir nur noch Dein Halbwissen ab.:applause:


    Piston

  • kein Grund sich gleich angepisst zu fühlen bloss weil jemand versucht etwas richtig zu stellen. Ich hatte ja nun schon extra nachgefragt bzgl. Ventilspiel.


    Trotz der kleinen verbalen Reiberei vielen herzlichen Dank für die Hilfe! Werde mich wieder melden ob die Einstellung der Ventile etwas gebracht hat bzgl. Ruckelei.


    Seit nett zu einander!:cheers:
    Gruesse
    Sven

  • Hallo zusammen,


    ich hatte dieses lästige Ruckeln auch an meiner ST1050. Erst der Einbau des PowerCommanders hat das leidige Thema beendet.


    Soweit ich das weiß (bitte korrigieren, wenn ich falsch liegen sollte), sind die Motoren über das Serientune in den unteren Drehzahlen aufgrund der Homogolation entweder etwas zu fett (oder war es zu mager?) eingestellt.


    Durch den PC oder alternative dem Tuneboy kann man hier das Gemisch im entsprechenden Drehzahlbereich verändern, so dass das Ruckeln verschwindet.



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Danke Jürgen:smile:,


    frage mich bloss ob es ein Tune gibt welches mein Problem fixt.
    Gehe eher davon aus, das es nicht so ist und ich selber PC oder Tuneboy besorgen müsste. Dann fehlt mir noch der Prüfstand samt etwas Erfahrung um grundlegende Einstellungen von Mischungsverhältnis, Zündzeitpunkt etc. vorzunehmen.


    Versuche zunächst mal die greifbaren Dinge (ohne Software) an meinem Moppe zu richten werde das aber im Auge behalten.:top:


    Gruss
    Sven

  • Hi Sven!

    Einfacher wäre es, Du fährst Du Deinem Freundlichen, schilderst einmal das Problem mit der Ruckelei und fragst ob er Dir ein entsprechendes Tune aufspielen kann!

    Wenn das nichts hilft, kannst Du doch immer noch weiterbasteln ! Aber so wäre es zunächst eine Option ohne das Du Dir die Haare raufen musst....


    LG
    Kaddy

    Zitat

    Wer zuletzt lacht, hast´s zu spät verstanden

  • Hallo Sven


    Ich hatte so ein ähnliches Problem was es sehr schwierig machte im unteren Drehzahlbereich zu fahren , der Motor spuckte und riss an der Kette das Ich schon zweifelte an meinem fahren.
    Ich mußte dann zum Freundlichen auf Garantie noch den Tankgeber zu tauschen. Dieser spielte das aktuelle Tune auf und Ich erkannte meine nicht mehr wieder . Sie zog von unten spielerisch durch und das stottern und spucken war weg.
    Vielleicht solltest du wirklich mal zum Freundlichen gehen wie oben erwähnt statt die Schrauben von deinem Schatz zu sortieren.


    Der Thomas

    Pour apporter la critique vraiment au silence, on doit mourir
    Um die Kritik wirklich zum Schweigen zu bringen, muß man sterben

  • Aber dennoch muss ich das Ventilspiel korrigieren da wie bereits in diesem Thread beschrieben das Spiel an den Einlassventilen zu Zylinder 2 so gering ist, dass dieses nicht mehr richtig schliesst.
    Es sind schon Verbrennungsrückstände auf der Oberseite des Ventils zu erkennen wenn man bei offener Drosselklappe durch den Einspritzkanal schaut. Meine verwendete Lehre (min. 50um) passt da nicht zwischen und das ist bedenklich.
    Aber vielleicht hat ja jemand einen guten Tip wie ich die Verbrennungsrückstände wegbekomme. Geht das mit Einspritzreiniger den man dem Kraftstoff zumischt?


    Gruesse
    Sven

  • Habe nun gerade die letzte Schraube der Verkleidung festgeschraubt und eine Runde gedreht und muss sagen "Ja das war die Mühe wert". Also nach dem Wechseln der Shims liegen nun alle innerhalb der Werkstattbuchtoleranzen. Sogar die Ventile von Zylinder 2, welche ein so geringes Spiel hatten (gegen 0um), dass ich es mit meinem Spionsatz nicht mehr ermitteln konnte, passen jetzt perfekt:applause:.
    Also sie läuft jetzt viel ruhiger im unteren Drehzahlbereich und bis 2500U/min abwärts im 6. Gang ist auch machbar. Sogar der Motor klingt in meinen Ohren jetzt gesünder. Es ist noch nicht perfekt aber es ist ja nun mal kein 6-Zylinder-Motor.
    Die nächste Massnahme wird wohl Drosselklappensynchronisation sein und dann zum Reseten des Drosselklappenpotis gibts als Kompott ein aktuelles Tune vom :smile:.


    Also ich werde mich wieder rühren wenns was Neues gibt!


    Grüsse and Gemeinde!
    Sven

  • Folgendes machen: Motor warmlaufen lassen bis die Wassertemperatur 85°C überschreitet, dann die Kupplung mehr als 60 s gezogen halten (kleines Stück zum Blockieren zwischenklemmen). Dann adaptiert sich die Einspritzanlage selbst (jedenfalls bei meiner 2003er mit 120PS).

    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"