Sprint für den Einstieg geeignet?

  • @ Rambock: Dein "Endlostext" war gut und zutreffend :top:. Ich denke, du triffst den Nagel auf den Kopf.

    Gleiches gilt in meinen Augen auch für PKW: natürlich KANN ein 18jähriger Fahranfänger auch mit einem 140 PS TDI, GTI, TDS, VTR... beginnen. Das KANN auch ohne Beulen abgehen, die Gefahr der Selbstüberschätzung und das damit einhergehende Unfallrisiko ist allerdings groß.

    Und das Argument, man könne auch mit dem Mofa oder Fahrrad verunglücken und sich richtig weh tun, kann ich nicht gelten lassen. Es gibt auch Leute, die mit dem Rollator umfallen und sich die Hüfte brechen...

    Zum Thema Speed und junge Leute gibt es im Net reichlich Lektüre, z.B. KLICK.

    VG

    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    ja moin erstmal,
    schöner Thread und jetzt muss ich auch mal was dazu sagen.
    Ob eine Anfängermaschine 250Kg oder mehr wiegt, sollte von der Konstitution des Fahrers abhängig sein, jemand der nur 70Kg und 165cm auf die Waage bringt, hat auf so einem Möppi als Anfänger nichts verloren!
    Ich war letzte Woche bei unseren Hänlern schnüffeln. Beim Kawa - Händler hat sich außer mir noch ein weiterer Herr mit seiner Frau (Anfang 50, ca.175cm) für eine ZZR 1400 interessiert, da er vor mir dran war, konnte ich dem Treiben zusehen. Nun sollte eine Sitzprobe gemacht werden, dazu musste die Maschine 2-3m Rückwärts geschoben werden. Der Händler musste sie schieben!!!!! Nur jetzt kommt der Knaller: Die Maschine war nicht für ihn bestimmt sondern für seine Frau, die noch einen Kopf kleiner war! Als sie es dann geschafft hatte auf die, auf dem Seitenständer stehende Maschine, zu klettern, fehlte ein halber Meter um mit dem rechten Fuß auf dem Boden zu kommen. Sowohl der Händler als auch ihr Mann haben dabei das Motorrad festgehalten. Ich muss die Drei so bescheuert angestarrt haben, dass der Mann gleich mit der Entschuldigung kam, ja da müsste etwas von der Sitzbankpolsterung weggenommen werden. Daraufhin habe ich den Händler angeguckt, aber vom Ihm kam nur ein breites Grinsen und in den Augen leuchteten die $ - Zeichen. Tut mir Leid, aber mehr als den Dreien einen Vogel zu zeigen und den Laden zu verlassen, war ich nicht in der Lage.
    Ich mach aber auch die Fahrschulen für solch einen Leichtsinn mitverantwortlich. Als Erstes sollte bei einer guten Fahrschule das Schieben und aufbocken auf dem Programm stehen. Wer merkt, dass er / sie eine 200Kg Maschine nicht rückwärts oder mit voll eingeschlagenem Lenker bewegen kann, wird sich wohl kaum einen 300Kg Brocken kaufen.
    Die 34PS - Regelung kann ich nur begrüßen, auch wenn wir damals gleich offen fahren durften, hat mich damals die Versicherungsprämie davon abgehalten mehr als 27PS (Güllepumpe) zu fahren. Heute sieht die Sache doch erheblich anders aus. Wer Heute mal eine Fahrschule im Motorradunterricht besucht, wird mehr Ü40ziger als Fahranfänger dort antreffen. Die alle dürfen sofort mit offener Leistung fahren und die Versicherungsprämien schrecken die auch nicht mehr davon ab. Und dann die Sprüche "ich fahr schon seit zwanzig Jahren unfallfrei Auto, ich weiß wovon ich rede". Ja Super, frag mal einen von denen, welche Richtung ein Motorrad fährt, wenn man an einer Seite des Lenkers zieht. 99% werden die falsche Antwort geben. Wegen mir sollten ALLE die mehr als 34PS benötigen, ein Fahrsicherheitstraining nachweisen müssen!
    Ich könnte mich noch zwei Stunden darüber auslassen, nur eins noch. Wir die Alten Hasen sollten unseren Bekannten, die gerade ihren Führeschein gemacht haben, an die Hand nehmen und jede erdenkliche, uns bekannte Situation mit ihnen auf dem "Trockenen" durchspielen, immer und immer wieder, auch wenn sie uns dafür hassen.


    MfG
    Koko

  • @Koko
    bei deiner beschreibung mußte ich wirklich lachen: mit 175cm bring ich nämlich grad mal 62kg auf die waage (wenn ich gut gegessen hab) :laugh:
    darum bin ich eine der ersten die zugibt von anfang an probleme mit dem gewicht unserer :love: gehabt zu haben - als dünnes hemd krieg ich die immer noch nicht aufgebockt wenn sie vollgetankt ist oder die koffer noch dran sind :whistle: und beim rangieren seh ich wohl für viele 'echte biker' wie ne watschelnde ente aus (mach ich fast ausschließlich auf der maschine) :guffaw:
    aber ich gönn ihnen den spaß - denn in einem haben meine vorschreiber recht: es ist das hirn das die maschine fährt, nicht der muskelschmalz in der rechten hand - und das hirn findet immer möglichkeiten mangelnde masse im 'unteren bereich' der 'oberen hälfe' auszugleichen :nod:
    und da ich es nirgendwohin eilig hatte noch kumpels aus der raser-fraktion mein umfeld belagert haben fand ich mich auch zeitlich in der lage an ruhigen wochentagen die schönsten strecken mit dem schönsten bike zu erkunden und bin mittlerweile auch schon vier jahre von anfang an nur die Barocke Lady gefahren :kez_09:
    vllt sollten wir die frage umdrehen: nicht 'ist die :love: das richtige motorrad für anfänger' sondern 'bin ich der richtige fahrer für eine :love:'
    VSD

    ps: einen nachteil hat meine Sprint-verliebtheit natürlich schon: ich tu mich wahnsinnig schwer mit anderen maschinen zu fahren - meine frau ist in ihren gerade mal zwei jahren schon über ein dutzend unterschiedliche motorräder gefahren und wechselt mit einer nachtwandlerischen sicherheit wie ich höchstens meine socken gewechselt bekomme - auf anderen motorrädern stell ich mich immer an wie eine blutige anfängerin :blush2:

    • Offizieller Beitrag

    Das Thema kann sicher unendlich weiterdiskutiert werden. Aber unser "junger" Sprintersympathisant Breeze hat die ursprünlicher Frage ja schon fast selber beantwortet:

    Ok, scheinbar muss ich mich wohl vom Gedanken trennen, sobald eine britische Lady unter mir zu haben. Schade, dass die Aussagen, so vernichtet ausfallen.



    Positiv finde auf jeden Fall, daß er sich die Frage ob die Sprint passt überhaupt stellt!
    Andere Anfänger würden sich diese Gedanken überhaupt nicht machen, die Ratschläge der "alten Hasen" ignorieren und die:love: sofort kaufen.

    Viele Grüße
    STefan

  • Vielleicht doch noch einen Kommentar zu diesem Thread.
    Er wird hier sehr ausgiebig diskutiert, und das finde ich spannend. Denn die Frage "Ist die Sprint geeignet..." kann eingentlich nur (und jemand hatte das auch berieits gesagt) mit "das kommt auf die Voraussetzungen des Fahrers an" beantwortet werden. Und da die Meisten das geschätze Forumsmitglied nur unzureichend persönlich kennen, gehen weitere Erläuterungsversuche eigenlich am Frager vorbei.


    Das Thema verdeutlich also wieder einmal, wie emotional das Motorradfahren ist. Jeder Antworter (und da schließe ich mich selbst ausdrücklich nicht aus!) hinterläßt quasi sein persönliches Psychogramm über das, was ihn/sie am Motrradfahren (mit der Sprint) positiv oder negativ bewegt. Und dass ist offensichtlich ein sehr breit gefächertes Thema. Ich glaube es reflektiert letzlich die Spannbreite der Gefühle, die unsere Lady bedient und dass es wenige Mopets gibt, die das so mitbringen.
    Genau deshalb treibe ich mich auch so gern in diesem Forum herum.


    Gruß, PB


  • Für ältere Verkehrteilnehmer, wie meiner einer, durchaus aber sehr empfehlenswert. Also noch lebe ich ja *G*.

    Gruß
    Rambock



    gute Beitrag, wobei ich kritisieren möchte, dass es nicht darauf ankommt ob man schon Praxis mit dem Auto hat,
    das ist meiner Meinung ziemlich egal, denn ich meine das Problem liegt in den Kurven und der Schräglage.
    wenn man mit 34ps fahren muss ist das Problem ja nicht ganz soo kritisch als ob man mit voller leistung fahren darf-weil das ding zieht bessser nach vorne und dann kommt die kurve! und mit 125ps ist man dort mit mehr geschw. als mit 34ps unterwegs weil nämlich das mit dem Beherrschen und vorsichtig fahren immer wieder in den tiefen des Gehirns verschwindet und man Gas gibt.

    ich war gesten auf Tour und hatte 2mal hinten einen Rutscher und einmal einen über beide Räder- in der Kurve und mit Sozia hinten drauf
    und wenn man da wenig Erfahrung hat und eventuell erst ein paar km auf der Uhr hat, kann das übel enden.

    zu dem Thema mit dem Motorradgewicht: leider mussten wir gestern auch einer kräftigen Dame das Motorrad "aufstellen" und das war eine Gladius die ja sehr leicht ist, aber die hat das auch nicht geschaft
    wenn das Bike im fahren ist, dann spielt das Gewicht nicht mehr so die Rolle-bei einem Sport-Tourer-Fahrer, meiner Meinung...

  • Ich habe diesen Thread gesehen und gelesen, als er ganz aktuell war. Da hatte ich meinen Führerschein selbst erst ein paar Wochen und wollte mir erst mal ein eigenes Urteil bilden, bevor ich meinen Senf dazu gebe.

    Meine Voraussetzungen:
    - Ich habe meinen Bikeschein seit dem 20.5.2009 - also etwa 12 Wochen.
    - Ich bin damit ein ganz blutiger Motorrad-Anfänger!
    - Ich bin 43 Jahre alt, knapp 100kg, 180cm.
    - Ich fahre seit knapp 20 Jahren Autos, die über 200 km/h schnell sind.
    - Ich bin es gewöhnt mit Autos schnell zu beschleunigen und fahre diese auch häufig bis zur Höchstgeschwindigkeit aus, wenn es der Verkehr erlaubt...

    Ich hatte mir zum Einstieg als Biker von einem Freund eine alte Yamaha XT-350 für ganz kleines Geld gekauft.

    Noch bevor ich den Schein hatte, habe ich mich auf eine ST 955i gesetzt und diese dann ohne Probefahrt spontan gekauft. (27000 km, Bj 2001, erster Hand, €3.990,-) Ich fand die Maschine einfach nur schön und dachte mir dass ich da bestimmt nichts falsch machen kann. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, was ich da eigentlich gekauft habe. Mein "Bauch" hat spontan zugeschlagen ...

    Mit der XT-350 bin ich in Summe etwa 700km gefahren. Meine ST 955i hat jetzt etwa 10.000km mehr auf dem Tacho als beim Kauf. Das sind 10.000km in den vergangenen etwa 12 Wochen, in denen ich meinen Bikeschein habe.

    Ich bin vielleicht nicht der typische Einsteiger, aber für mich ist die ST das ideale Motorrad :love: - sie könnte vielleicht Kardan haben ... :smile:

    Mit der XT (27 PS, wackelig, schlechte Bremsen - ein Fahrrad!) konnte ich ganz schnell nichts mehr anfangen. Warum sollen Anfänger erst mal 2 Jahre mit sowas "gequält" werden, wenn es nicht wirklich sein muss?

    Ich gebe zu, dass ich erst mal Muskelkater von der ST bekommen habe - "Der Schmerz war mein Freund" ... im Rücken und in den Schultern und ...

    Ich musste auch lernen, sie zu manöverieren (ohne Motor sind knappe 250kg "Lebendgewicht" ein Wort) ...

    Ich war auch bei Kurven schon mal an der Bremse und habe gelernt, das es bessere Ideen gibt ... :smile: ... wie beispielsweise "vorher ausreichend gebremst haben" ...

    Ich habe mit der ST vermutlich all das gelernt, was jeder Anfänger auch mit jedem anderen Bike lernt. Nur hat es mir bestimmt viel mehr Spaß gemacht ... :love:

    In der Fahrschule hatte ich eine Yamaha, eine 600er Fazer von 98 auf (nur) 78 PS gedrosselt. Das Ding war wirklich viel, viel schwieriger zu fahren und gefährlicher war sie auch! Die Leistung kam ab etwa 6000 Touren überraschend hart und für mich als Anfänger nicht kontrollierbar. Schon beim ganz leichten Dreh am Gashahn "sprang" das Ding aus dem Stand vorwärts. Viel schwieriger zu dosieren als mein geliebter Triple. Die Bremsen waren nicht halb so gut wie bei der ST. Die Gabel noch viel weicher. Das Licht entsprach "Kerzenschein" (Übertreibung macht anschaulich) ...

    Meine Sprint ist jederzeit kontrollierbar - sie "überrascht" nicht!
    Sie (über)fordert nicht. Die Leistung kommt linear. Die Bremsen gleichen manchen Fehler aus. Das Licht ist eine Klasse für sich - da ist manches Auto schlechter.
    Das Fahrwerk ist besser als der Fahrer (Ich) - das gibt Sicherheit.

    OK - Ich habe das Modell mit (nur) 98PS. Das war bisher auch ganz gut so. Mehr wäre nicht "leichter" oder "besser" gewesen. Respekt und Ausgeglichenheit sind die Schlüsselworte, das das Überleben sichern.

    Ich bin inzwischen auch mal für ein paar Stunden die neue 1050er ST gefahren. Die ist etwas spontaner, und auch etwas "rabiater in der Beschleunigung" als meine 955i - Kunststück bei etwa 30PS / 30% Zusatzleistung. Das Fahrwerk ist noch besser ... eigentlich kann sie alles etwas besser als die 955i. Das schadet auch einem Anfänger nicht.

    Auch die 1050er ST mit 126PS ist nach kurzer Eingewöhnung mit dem nötigen Repekt gut beherrschbar - auch für mich als Anfänger. Vielleicht nicht im ersten Monat ... aber im zweiten Monat m.B. (mit Bikeschein) ging's schon ganz gut ... :whistle:

    Als Anfänger darf man natürlich nicht an die Grenzen der Maschine gehen ... nur langsam und schrittweise an die eigenen ... Das ist aber keine ST-spezifische Erkenntnis.

    Mein Alter und ein gewisses Maß an "Gelassenheit" sowie ein gerütteltes Maß an Erfahrung im Straßenverkehr helfen natürlich auch beim "beherrschen lernen". Heißspornen ohne Respekt sei grundsätzlich das Auto empfohlen - da gibt es Knautschzonen ...

    Ohne Erfahrung im Strassenverkehr als totaler Fahranfänger gehen die 98 Pferde ja ohnehin nicht aus dem Stall. - Da gibt es begründete Gesetze, die max. 34PS vorschreiben.

    Ich bin bisher mit meiner Lady sehr glücklich und genieße das gute Gefühl, dass sie bestimmt all das kann und ohne Probleme tut, was ich mich traue. Nebenbei ist sie auch praktischer Packesel für die Tour und sieht auch noch gut aus!

    So muß ein Einsteiger-Motorrad für mich sein! :love:

    Ich kann also nur den Rat auf der Basis meiner Erfahrung geben: Einfach kaufen und erst dann drüber nachdenken!

    Für mich war das genau richtig. Wenn ich hier erst gelesen hätte, dann hätte ich ja vielleicht "vernünftiger gehandelt" und einen RIESENFEHLER gemacht!

    Gruß, Andreas

    Andreas,
    ... der gerne mit der Lady:love: tanzt, jetzt aber auch die Lava aus Berlin brodeln lässt!




  • Hallo Andreas,

    (ich muss Deinen ganzen Artikel zitieren, weil ich nichts davon kürzen wollte oder dürfte)

    Deine vernünftige, autoerfahrene und überlegte Sichtweise beindruckt mich. Ich bin fast geneigt, Dir zuzustimmen. Dennoch. Du bist ein Unikat und der Durchschnitt der Einsteiger hat möglicherweise nicht Deinen Hintergrund, Dein Gemüt oder Deine Urteilskraft.

    Auch mit einem schnellen Auto fährt man anders, als mit einem Motorrad. Da beißt die Maus den Faden nicht ab. Der Unterschied liegt m.E. darin, dass man sich mit dem Auto schon mal „in die Ränge“ zurückziehen kann, d.h. man rollt mit dem Strom. Auch dabei muss man ohne Zweifel aufmerksam sein, wie ich immer anmahne, ist die Teilnahme am Straßenverkehr aktives Tun, nicht ein Treibenlassen.

    Indessen gibt es einen Unterschied. Das Auto, unsportlich und mitrollend bewegt, bietet gewisse Sicherheit. Beim Motorrad ist es genau umgekehrt. Fahrlehrer und Verkehrspingelinge werden das nicht gern lesen, doch es entspricht der Lebensnähe auf einen Zweirad. Unauffälliges Mitschwimmen und dauerhaftes Aufhalten in den „Toten Winkeln“ gar mehrerer weiterer Verkehrsteilnehmer, z.B. im Innenstadtverkehr, birgt hohe Verletzungs- wenn nicht Lebensgefahr in sich. Es ist unumgänglich, darauf zu achten, dass andere Verkehrsteilnehmer einen sehen – oder hören. Oh ja, der kurze Gasstoß zur akustischen Bemerkbarkeit ist nicht zu unterschätzen. Nicht nur an der Ampel, um Omis mit dem Rollator zu beschleunigen, nein, um sein (mein) eigenes Leben ein wenig weniger zu gefährden, bemühe ich innenstadts gerne mal das Knurren der Sprint – auch mal das Brüllen.

    Dass mit einem Sportwagen außerhalb geschlossener Ortschaften in Kurven höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können als mit einem Motorrad, werden fast alle Motorradfahrer bestreiten – sie sind im Unrecht. Ich habe es illegalerweise (natürlich vor Jahren!) ausprobiert. Eine langgestreckte 200 Grad Kurve mit anschließendem geraden Auslauf (für Ortskundige von Nagold nach Calw) konnte ich mit der Sprint im Drift mit ca. 140 Km/h gerade noch sicher bewältigen. Die gleiche Kurve ließ sich mit einem Mercedes SLK mit über 160 km/h nahezu gemütlich durchrollen. Nun, ich will nicht übertreiben. Auch am Lenkrad war ich hochkonzentriert und bei der Sache und ich hatte auch mit dem SLK einen echten Sportwagen zur Verfügung, keinen Pseudopopper.

    Ich will mit diesen Ausführungen lediglich darstellen, dass das Motorradfahren mehr ist, als die Umsetzung jahrelanger Autoerfahrung auf fixe 2 Räder.

    Und die Instabilität des Zweirades ist nur und ausschließlich mit Erfahrung zu bewältigen. Klar, zu 98% mag die Verkehrssituation bei entsprechend dauerhafter defensiver Fahrweise der des Autos entsprechen. Aber auf die verbleibenden 2 % kommt es an. Mit dem Auto kann man auch mal im Ernstfall mit den rechten Rädern über den Bordstein fahren, um einer Gefahrensituation zu entgehen. Mit dem Motorrad hat das einen Sturz zur Folge, ggf. und stellvertretend vor die Räder eines LKWs. Mit dem Auto lässt es sich schon mittels der Handbremse in einer Gefahrensituation besser agieren, weil der Aktionsbereich bei ungefähr 180° liegt, beim Motorrad - trotz ABS - lediglich bei 75°.

    Ich bleibe dabei. Die Sprint, ob 98 oder 126 PS ist kein Anfängermotorrad. Natürlich wünsche ich niemandem, dass er durch einen Sturz meine These bestätigt. Um Gottes Willen!

    Zudem hoffe ich, dass alle Sprinter, erfahrene und weniger erfahrene, über die Freude an der Maschine hinaus keine negativen Erfahrungen machen müssen.

    Aber ich stehe zu meiner Überzeugung. Einsteiger, egal welchen Alters, und auch Wiedereinsteiger nach langjähriger Abstinenz, gehören nicht auf Maschinen mit 100 oder mehr PS! Auch wenn es in den meisten Fällen gut geht. Zwei Jahre oder mindestens 10.000 Kilometer mit max. 50 PS wäre meine Empfehlung an des Gesetzgeber.

    ungeducktes Grüßle

    Uwe

    british style - alleweil / I'm so amused - Triumph - alles andere ist eben nur Motorrad

    6c4a76c95656424120462fa9ab010c71.gif ..........................................194b14d2781521c2dc276f5fc1e2b557.png......................... 4d565d9d6d1b788d1b19e9200a8c72d7.gif



  • Hallo Uwe,

    ich gebe Dir ja im Grundsatz recht! ...

    ... da ist nur ein kleines "aber" ...

    Ich starte an einem etwas anderen Ausgangspunkt als Du: Meine These ist: "Wenn man etwas (noch) nicht so gut kann, dann muss man eben erst lernen, bevor man an die Grenzen geht!" - Das passiert in der "oberen Hälfte des Motorrades" - nicht im Motor.

    Zum Thema Sportwagen und "mitschwimmen": Das tue ich mit dem Motorrad noch eher als mit dem Auto. Mit dem Auto habe ich die Erfahrung und Übersicht. Da ist es meist nicht nötig. Mit dem Motorrad habe ich keine Knautschzone, da fahre ich erst mal defensiv.

    Ich oute mich dann hier mal als langjährigen Porsche-Fahrer, der die "schäbischen Kleinwagen" jeden Tag - zum Kunden, zum Einkaufen, Langstrecke, Landstraße - eben immer fährt. Ich weis, wie sich Tempo 300 anfühlt und was eine gute Bremse vor einer Kurve ausmacht ... und ich habe in Summe in den letzten 25 Jahren auch schon über 750.000km mit dem Auto hinter mir.

    Mit dem Auto fahre ich nicht immer so defensiv, wie ich das mit dem Motorrad aus Selbstschutz tue. Auf meiner "Hausstrecke" (Sayntal bei Koblenz) blieb bisher kein Motorrad im Rückspiegel, wenn ich in der richtigen Laune war. Seit Mai fahre ich viel mehr Motorrad als Auto - mit ein bisschen Organisation geht das sogar zum Kunden (als "Schlipsträger in der Beratung"). Schräglage ist viel schöner als Speed! Landstraße ist viel schöner als Autobahn!

    Deine Ausführungen zum Thema "erst mit weniger PS" kann ich verstehen und neige dazu, diese bei völligen Anfängern sogar für Autos zu fordern, weil der Respekt und das Urteilsvermögen fehlt.

    Natürlich ist Motorrad fahren etwas anderes als das Umsetzen von Auto-Erfahrung auf 2 Räder. Natürlich sind die Bewegungsabläufe anders. Und wie im richtigen Leben ist echte Erfahrung durch nichts zu ersetzen, aber ...

    ... Erfahrung mit dem Auto bringt (zumindest mir) auch etwas für's Motorrad - und wenn es nur der nötige Respekt ist.

    Ich muss nicht mit 34PS oder 50PS 10.000 km weit bzw. noch schlimmer: 2 Jahre lang fahren, um die Schräglage und das Bremsen zu lernen ... und die Lust zu verlieren. Bedenke bitte, dass meine ersten 10.000km nicht einmal 3 Monate gedauert haben. Ein bischen Vernunft auf der Sprint ST tut es auch. Außerdem macht es viel mehr Spaß und fördert die Lernkurve.

    Ich bin froh, dass ich meine ersten 10.000km mit der Sprint gefahren bin!

    Alles gute, Andreas

    Andreas,
    ... der gerne mit der Lady:love: tanzt, jetzt aber auch die Lava aus Berlin brodeln lässt!

  • Ich möchte nur kurz meine Erfahrungen schildern: Aufrund meiner Größe und Gewicht vielleicht nicht auf jeden übertragbar(202 cm und 108 kg).


    Direkteinstieg vor drei Jahren mit 25 Jahren. Nach 750er Suzuki (92 PS) in der Fahrschule, die Maschine war viel zu niedrig, da tiefergelegt.
    Erste eigene Maschine war eine TDM 850 mit 85 PS. Ein schönes, extrem handliches Motorrad und dank dem 2-Zylinder auch mit ordentlich Druck.


    Da mir das ganze aber nicht sportlich genug war, suchte ich nach einer Alternative. Diese fand ich in der 955i ST. Allerdings hatte ich nach der ersten Probefahrt doch Respekt vor der Maschine, insb. dem Motor. Die Sprint war auch nicht so handlich wie die TDM vorher.


    Mittlerweile überzeugt sie aber komplett, ich liebäugel allerdings schon mit der 1050er.


    Mein Fazit: Ich bereue die Kilometer auf der TDM kein bischen. Die 2 Jahre haben zunächst wirklich Sicherheit gebracht.
    Ich denke, dass die Sprint mich am Anfang überfordert hätte.


    MfG René