Hallo SPRINTer,
heute gab es folgenden Artikel in unseren lokalen Zeitung:
Volle Dröhnung gegen Motorradlärm
Höhere Bußgelder sollen Biker davon abhalten, den Auspuff zu manipulieren - Zweifel am Erfolg
Von Rainer Wehhaus
Berlin/Stuttgart. Motorradfahrer, die ihren Auspuff manipulieren und damit unnötig viel Lärm verursachen, sollen wieder deutlich stärker zur Kasse gebeten werden.
Wie ein Sprecher des Bundesverkehrsministerium auf Anfrage unserer Zeitung sagte, soll das Bußgeld in solchen Fällen von derzeit 25 auf 90 Euro erhöht werden. Hinzu kämen 3 Punkte in der Flensburger Verkehrssünderdatei. Sollte der Halter des Motorrades es zulassen oder gar anordnen, dass ein anderer mit der manipulierten Maschine fährt, müsste er sogar 135 Euro zahlen. Die entsprechende Verordnung werde aber dieses Jahr nicht mehr in Kraft treten können, da sie noch mit den Buindesländern und der europäischen Union (EU) abgestimmt werden müsse, sagte der Sprecher.
Das Ministerium reagiert damit auf die Klagen der Länderpolizeien über eine "Regelungslücke". Seit 1. März 2007, als eine neue Zulassungsverordnung in Kraft trat, können die Beamten manipulierende Biker nur noch mit 25 Euro Bußgeld bestrafen. Zuvor waren wegen erloschener Betriebserlaubnis 50 Euro und drei Punkte in der Flensburger Verkehrsünderdatei fällig gewesen.
Aktivisten gegen den Motorradlärm begrüssen das Vorhaben. Holger Siegel vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Rems-Murr-Kreis sagt: "90 Euro Bußgeld ist das Mindeste." Schliesslich verursache Lärm gesundheitliche Schäden bis hin zum Herzinfarkt. "Im Grunde ist es fahrlässige Körperverletzung", sagt er. Er verweist auf Schätzungen, denen zufolge die Hälfte der Motorradfahrer manipuliert und rast, und bezweifelt, ob das höhere Bußgeld abschreckende Wirkung hat. Die Bikerbranche kenne mittlerweile viele Tricks, um die Verbote und Grenzwerte zu umgehen.
(Quelle: Sindelfinger Zeitung v. 02.09.09)