Beiträge von Rinne

    Hi CPU,


    sorry für die späte Antwort.


    Ich hab das Handbuch grad leider nicht zur Hand und auch keinen Inbusschlüssel, dafür aber nen halb demontierten Motor.


    So wie es aussieht hängt an der Schraube die Schaltwalze, in sofern bist du denke ich besser beraten, die Finger davon zu lassen.
    Auch wenn die Walze an der anderen Seite gelagert ist und sich nicht schiefstellen oder gar runterfallen sollte. Wenn Sie es doch tut, darfste die Gehäusehälften trennen.


    Wenns erstmal dicht ist, ists ja eh egal.


    uiuiui, du,
    das hört sich ja garnicht gut an :sad:


    Aber ich muss in den Chor einstimmen, erstmal gut, dass du richtig reagiert hast und dir nichts passiert ist.


    Ich habe auch schon häufiger gehört, dass der Vielschraubenmotor nicht wirklich vollgasfest ist. Da ist es dann meistens das Pleuelauge von Zylinder 2, auch durch Überhitzung bedingt. Da kann natürlich auch gleich ein Kolbenfresser entstehen. Wenns Öl weg ist sowieso.


    Öl wird sich, wie Tiger-Eki schon bemerkt hat, vermutlich übern Auspuff verabschiedet haben. Da eventuell mal nach Ölspuren suchen. Das sollte man dann aber tatsächlich gesehen haben. Irgendwo muss es ja hin sein.

    Um dir Mut zu machen:
    Mein Motor hat bis knapp über 76tkm gehalten, bevor er sich verabschiedet hat.


    Dann allerdings auch mit einem lauten Knall, nachdem auch der ADAC nicht mehr helfen könnte. Ein Ventilabriss ist keine Kleinigkeit!
    Einzige Ankündigung des ganzen war im übrigen das sich verstellende Ventilspiel.


    Beobachte einfach das Ventilspiel und vielleicht wirfst du auch mal einen Blick auf die Einlassventile, indem du die Airbox abbaust und durch die geöffneten Drosselklappen schaust.
    Wenn die Ventile an den Rändern glänzen, wie bei dem größeren auf dem angehangenen Foto mit den zwei ausgebauten Ventilen, solltest du vielleicht doch auf Nummer sicher gehen.


    Allerdings bin ich nicht sicher, ob man die Tellerränder durch das Klappengehäuse überhaupt richtig sieht.

    Hi Detlef,


    bei den 2000er Motoren wurden teilweise die falschen Ventile oder Ventilsitze verbaut, was zu einem Einschlagen der Ventile und damit zu einem Abreißen führen kann.


    Es ist definitiv nicht verkehrt, nach 5.000km nochmal zu überprüfen. Die anfälligen sind die Einlassventile.


    Wenn sich die Ventile schnell verstellen, würde ich den Kopf auf jeden Fall sofort tauschen... ich habe damals gesagt ich machs Ende des Jahres....:cry:


    Wenn sich dein Vorbesitzer an die Wartungsintervalle gehalten hat, ist die Kontrolle aber auch 6000km überfällig gewesen, da darf dann auch mal was zu eng sein.
    Deshalb keine Panik.


    P.S.: Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass mein damaliger Thread zu dem Thema im Forum verschwunden ist?

    So, nach langer Zeit sage ich noch einmal Hallo Ihr lieben.


    Ich musste zwischendurch noch mein Studium abschließen und bin eigentlich grad auf Wohnungssuche.
    Deshalb habe ich das Thema etwas schleifen lassen.


    Etwas hat sich aber doch getan und ich hoffe, hier noch alle wichtigen informationen zusammen zu bekommen.


    Zunächst einmal aber etwas OT! Wie findet Ihr meine neuen Spiegel?


    Die habe ich schon vor dem Schaden ca. 300km gefahren, aber dachte, ich zeige die einfach mal:applause:.
    Habe dazu auch noch eine Frage:
    Die guten sind aus Alu, also relativ schwer und am Ende der Halterung durch ein Kugellager aufgehangen.


    Bei hoher Geschwindigkeit (ab 190-200) haben Sie sich dann immer etwas nach innen geneigt, was natürlich nicht sein darf.
    Weiß jemand einen Trick, wie ich die etwas fester bekomme?


    Zum Motor:


    Ich habe den Motor vollständig zerlegt und die Teile nach einer Grundreinigung nochmal beim "Instandsetzer" reinigen lassen.


    Der "Instandsetzer" hat zwar mehr Schaden angerichtet, als er gereinigt hat, aber zum Glück war der Motor ja eh kaputt.


    Was ich auf Foto leider nicht richtig einfangen konnte:
    Der Außenlack vom Motorgehäuse und Zylinderkopf hat sich Grün gefärbt :(
    Die ehemals schönen Teile sehen jetzt aus wie aus einem Traktor von 1926.
    Die Laufbuchsen sind verrostet.


    Zusätzlich hat er scheinbar einfach alles in ein Sammelbad geschmissen(!), da in ehemals unbeschädigten Komponenten auf einmal Schlagspuren und Kratzer sind.
    Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Teile auch einfach in Kisten abgegeben habe.
    Trotzdem erwarte ich von einem Instandsetzer etwas mehr sorgfalt.
    Vor Allem erwarte ich, dass er weiß, wie sich das Material verhält und einen unbedarften wie mich aufklärt, welche Schäden entstehen können.
    (Sein einziger Kommentar als ich ihm die Teile gezeigt und ihn gefragt habe, ob er Sie so reinigen kann, dass keine Schadstoffe zurückbleiben,
    war: "Ja, mach ich, nächsten Mittwoch kannste abholen").


    Außerdem hat sich der bronzefarbene Lack im Zylinderkopf teilweise abgelöst :sad:


    Das konnte ich wenigstens auf einem Bild einfangen:


    Wenn man genau hin sieht, kann man auch auf der Bremmraumseite die Kratzer sehen:



    Nunja, so viel zum Aufregerteil.
    Was gibt es sonst?



    Ein etwas älteres Foto mit Blick in die Frisch ausgebaute Ölwanne:


    Die Wasserpumpe lässt erahnen, dass ich auch das gesamte Kühlsystem neu machen möchte.
    Mindestens aber sehr genau untersuchen werde, bevor ich es wiederverwende.
    Nebenan das "gute" A.T.U. Werkzeug:whistle: , bzw. was davon übrig ist. (Mittlerweile durch FACOM ersetzt)


    Das Pleuel aus Zylinder 1 mitsamt Bolzen. Dazu die ausgebaute Ausgleichswelle (jetzt eher Unwuchtwelle).
    Links im Bild ein Auslass- und ein Einlassventil.

    Vom befreundeten Mechaniker habe ich erfahren, dass er mal beim alten Käfer ein Ventilabriss hatte, als er auf Reise war
    und keine Werkstatt in der Nähe. Das Pleuel sah auch so aus, Sie haben es dann einfach gerade gebogen und weiter verwendet:laugh:.
    Die gute alte Technik eben.


    Eine Detailsansicht vom Auslass- und Einlassventil:


    Das dürfte das interessanteste Bild für heute sein.
    Das kleinere von beiden (links), ist ein gesundes Auslassventil.
    Das große Einlassventil zeigt am Rand deutlich die glänzenden Einschlagspuren.
    die beiden Ventile stehen Stellvertredend für alle überlebenden Ventile.
    Also alle Auslassventile sehen aus wie dieses Auslass- und alle Einlassventile wie dieses Einlassventil.


    Es wäre hier nur noch eine Frage der (kurzen) Zeit gewesen, bis die restlichen Einlassventile sich ebenfalls verabschiedet hätten.


    Ansonsten gibt es eigentlich keine Nenneswerten Erkenntnisse oder Bilder mehr.


    speety:
    Habe mich mal im T5-Net umgeschaut und die 1050er Umbauten da waren letztlich doch extrem aufwändig und teils nur durch Glück zugelassen.
    Darauf habe ich nicht wirklich Lust.


    Ich werde mir also wieder einen 955er zulegen.


    Mir wurde ebenfalls geraten, zunächst keine Kopfüberholung zu machen, da bei weitem nicht alle Motoren der alten Generation von dem Problem betroffen sind.
    Und wenn, dann kündigt es sich ja an (häufiges Nachstellen der Ventile) und ich kann immernoch handeln.
    Das Hauptproblem ist, dass keiner wirklich sagen kann, welche Motoren die problematischen Ventilsitze verbaut haben.


    Ich denke aber, die Gute wird bis zur nächsten Saison wieder fit sein:flowers:


    Viele Grüße


    Rinne

    Bei meiner war der Übergang vom Flammrohr zum Endtopf nicht ganz dicht.
    Beim Wegnehmen vom Gas hat Sie dort dann ab und an Luft gezogen, was sich generell nicht anders
    anhört als ein Backfire. Eventuell etwas leiser und ohne Flamme aus dem Auspuff.


    Dafür aber auch legal, weil der Kat bei den alten 955ern im Sammler sitzt, das Abgas aus dem "Leck" also
    schon gefiltert wurde und natürlich das Mapping nicht verändert war.


    War übrigens nicht absichtlich, sondern weil das Rohr bei nem Crash vom Vorbesitzer verbogen wurde.


    Wenn du es kannst, kannst du es natürlich selber machen.
    Wenn nicht, dann nicht.


    Ich habe die ersten Male immer zugeschaut wie's geht und mir dann das Werkstatthandbuch geholt.
    Danach habe ich mich auch mal selber ran getraut.


    Da du den Vielschraubenmotor hast (BJ. 2003), müssen im Falle eines falsch eingestellten Ventils die Nockenwellen raus,
    da muss man ein wenig vorsichtig sein.


    Kosten..


    Je nachdem wie viele Ventile eingestellt werden müssen und wo du es machen lässt würde ich sagen zwischen 100 und 300€


    Selber machen: Wenn du dich gut anstellt Dichtmasse für ein paar Gulden und pro einzustellendem Ventil ca. 10 Mark pro Shim. (Das sind 5 Euro).


    Klabautermann:
    Bei 45.000 ist die Steuerkette noch gut.
    Meine war nach 75.000 noch gut, ich habe die alte RS und der Freundliche meinte, bei der Laufleistung könnte man beim alten Motor langsam mal prüfen ob die Kette noch in Ordnung ist. Der neue Motor hat wohl eine etwas robustere Kette.


    Das der Kettenspanner sehr weit rausgedrückt ist, hab ich zumindest beim alten Motor als ziemlich normal empfunden.
    Du kannst auch einfach mal prüfen, ob die Steuerzeiten noch gut sind (Bei eingebauter Kette / Spanner gucken, ob die Pfeile der Nockenwellen noch genau aufeinander zeigen)

    Hi und noch einmal Danke für die Kommentare. :smile:


    Joersch: Ja, das mit dem Rewitec sollte ich tatsächlich einmal versuchen:laugh:


    Speedy: Was der Schaden genau war, kann ich nicht sagen. Die Maschine hat Sturzpads, die an beiden Seiten verkratzt sind, beide Standrohre waren verbogen und mussten gerichtet werden, die rechte Verkleidung ist an einer Stelle gebrochen und an einer anderen geflickt. Der Ventildeckel wurde an einer Stelle geschweißt und der Auspuff hat eine Beule. Der Rest vom Motor(rad) war aber noch gut in Schuss, am Zylinderkopf war auch nix zu erkennen.


    Raediker: Keine Sorge, wenn die Ventile nicht permanent nachgestellt werden müssen (Mal die Spaltmaße der letzten Inspektionen nachsehen, bzw. immer mitgeben lassen), ist der 955 der ersten Sprint ein grundsolider, ehrlicher Motor der bei guter Pflege weit über 150.000km kann. Immer schön warmfahren vorausgesetzt.


    Ich war mit den Fotos auch nochmal bei nem Mech und der meinte ganz eindeutig Ventilabriss.
    Die frühen 955er Motoren, zu denen meiner auch gehört, hatten häufiger schon Probleme mit den Ventilen.
    Laut Jochen! aus dem T5net liegt das an einer falschen Materialpaarung von Ventilsitz und Ventil. Das war mir schon länger bewusst,
    die Ventile in meiner Maschine mussten auch häufig nachgestellt werden.
    Darauf angesprochen hat das sogar der hiesige Triumph-Händler eingeräumt, was ja schon eine absolute Seltenheit ist.



    Zum Thema Umbau:
    Der TÜVler meinte, wenn der Motor tatsächlich in den Rahmen passt, braucht er eine schriftliche Bestätigung von Triumph dafür, da er das selber nicht beurteilen kann(?).


    Hab dann mal bei besagtem Triumph Händler nachgefragt und der meinte, so eine Anfrage brauche ich an Triumph garnicht erst stellen.
    VW steckt ja auch kein Geld darein rauszufinden, ob der neue GTI-Motor in den 96er Passat passt. Ob der Motor passt konnte er selber nicht sagen.
    Hat mir schon eingeleuchtet, hat mich aber trotzdem nicht abgehalten:whistle: und ich habe eine E-Mail an Triumph Deutschland geschickt.


    Allerdings hatte ich dabei dann auch nicht allzu viel erwartet.


    Die Antwort hatte mich dann umso sehr verwundert, vor Allem, weil ich vom Kundenkontakt direkt zu Triumph bisher nicht nur positives gehört habe.


    Eine Bescheinigung, dass der Motor in den Rahmen passt möchten/können Sie mir tatsächlich nicht geben.


    Aber immerhin hat die E-Mail es bis nach ganz Oben geschafft und von da habe ich dann auch eine ausführliche Antwort erhalten.


    Der Motor passt demnach tatsächlich von den Haltepunkten her, die Bescheinigung können Sie aber nicht ausstellen, weil die gesamte Peripherie
    (Airbox, Elektronik, Abgasanlage) nicht passt :( .


    Ich werd das ganze aber trotzdem nochmal mit dem TÜV absprechen. Immerhin wollte der ja nur eine Bestätigung für die Haltepunkte haben. Über den Rest kann man noch reden.:flowers:


    Wenn das nichts wird, werd ich mir wieder einen 955er mit 103/106 PS holen und direkt überarbeiten lassen.
    D.h. neue Ventile und Ventilsitze rein und wenn es mit TÜV möglich ist evtl. auch direkt ein paar Optimierungen.
    Denn ausser den Ventilen hat der Motor ja eigentlich keine Schwachstellen mehr.


    Da, egal was da auf mich zukommt, es auf jeden Fall unvernünftig teuer wird und viel Zeit in Anspruch nimmt, habe ich letzte Woche auch mal die 675er Daytona Probe gefahren.
    Die Kaufentscheidung ist quasi schon gefallen. Der Trend soll ja zum Zweitmopped gehen. :top:

    Hi joggele.


    Ja, das Öl war in der Tat vollkommen mit Kühlwasser durchmischt.
    Im Zylinderkopf konnte ich auch eine vollkommen zerrissene Wasserleitung sehen, eventuell sogar bis zum nächsten Zylinder durchgebrochen.
    Das ist aber schwer aufs Bild zu kriegen.

    Hallo und zunächst einmal danke für die stützenden Kommentare :flowers:


    Ich habe mich bereits etwas weiter erkundigt und bin mir mittlerweile relativ sicher, dass ich einen 1050er Motor einbauen werde.
    Ich werde das beizeiten mal mit dem TÜV besprechen, die Motorhalterungen sollen auf jedenfall passen.


    Aber wieder zum interessanteren Thema.
    Obwohl ich mir eigentlich fest vorgenommen hatte, heute nichts mehr am Motorrad zu machen,
    hat mich die ganze Sache natürlich nicht in Ruhe gelassen. Deshalb habe ich neben der Reinigung und Lagerung der Verkleidung
    (ich mache mir keine Illusionen, die gute dieses Jahr noch aufzubauen :sad: ) den Motor weiter zerlegt. Dabei sind natürlich wieder interessante Bilder entstanden.


    Das erste Bild hat die Airbox abgegeben. Es ließ schon nichts gutes erahnen, als ich die Schläuche abgemacht habe und mir dabei erstmal
    massig Öl über die Finger gelaufen ist.

    Die Airbox war dann auch der Anlass, dass ich erstmal aufgehört hab, die Teile zu reinigen :laugh:


    Wo die Airbox dann ab war, habe ich natürlich direkt mal einen Blick durch die Drosselklappen genommen.
    Zylinder drei sieht, wie an der Auslassseite ja auch, immernoch gut aus.


    Zylinder zwei ist mit Öl und Teilen vollgelaufen.
    Auf dem Foto sieht man das nicht so gut, man bekommt aber einen Eindruck, wenn man den Teil oberhalb der Drosselklappe betrachtet.
    Vergleicht man das mit dem Bild von Zylinder drei, merkt man, dass es auffällig braun ist. Das ist das Öl, das die Ventile mehrere Millimeter hoch bedeckt.


    Zylinder eins, wie zu erwarten war, enthält garnichts, ausser Spänen.


    Unter dem Ventildeckel sieht alles gut aus.


    Das Zündkerzenbild (Zylinder 3-1 von links nach Rechts) sieht bei Zylinder drei sehr gut aus. Nummer zwei merkt man an, dass etwas Öl im Zylinder war.
    Zylinder eins hatte definitiv Probleme bei der Verbrennung.


    Wenigstens den teuren Sprit kann man zwischendurch ja retten :whistle:



    Als der Kopf dann endlich runter war, ein Anblick bei dem mir doch etwas mulmig wurde :sad:


    Im Kurbelgehäuse das gewohnte Bild. Zylinder drei sieht noch gut aus, wenn sich auch einige Späne ausmachen lassen.
    Kein Wunder, haben die es doch immerhin in die Airbox geschafft.
    In Zylinder zwei steht das Öl dickflüssig auf dem Kolben.


    Ich war interessiert, wie der Kolben in Zylinder eins wohl aussehen würde. Vielleicht finde ich es noch heraus,
    wenn ich ihn irgendwann mal finde. Oder zumindest etwas, dass sich zu Ihm zuordnen lässt. Ich denke zum Teil hat er mal die anderen Zylinder erkundet.
    Bei dem Anblick wird auch klar, was die Ausgleichswelle "aus der Bahn geworfen" hat, bzw. dessen Lagerung zerstört.
    Beachtlich auch der Ring an der Oberseite der Lauffläche (Im Bild links), der verbogen ist.

    An dem Bolzen ist zu erahnen, wie sich das Pleuel verbogen hat. Auf dem Foto ist die neue Form nicht gut zu sehen.
    Ich konnte es mit den Augen aber schon betrachten. Wenn ich es irgendwann einmal ausgebaut hab, gibts auch das nochmal im Detail.


    Der Bolzen hat eine regelrechte Bahn in die Lauffläche gezogen.


    Auf der gegenüber liegenden Seite ist ein Loch in der Fläche.
    Durch den Kamerablitz verliert das Bild leider sehr an Tiefe. Das Loch ist etwas über einen halben Zentimeter tief.



    Ein Blick auf alle drei Zylinder



    Und das wars für heute erstmal.


    Als ich den Kopf abgenommen habe war die Sache für mich eigentlich klar. Es wird wohl ein Schaden am Kolben gewesen sein, der sich vom Bolzen losgerissen hat.
    Allerdings ist mir später aufgefallen, dass der Bolzen scheinbar keine Abnutzungsspuren aufweist. Also doch eher ein abgerissenes Ventil?


    Nur dass es ein Lager der Ausgleichswelle war, meine ich jetzt ausschließen zu können.



    Beste Grüße vom Rinne,


    an diesem zumindest vom Wetter her schönen Wochenende.

    ...oder warum ich ab heute zweimal im Jahr Geburtstag feier.



    Heute sollte eigentlich ein guter Tag werden. Ein gemütlicher Ausritt nach Thüringen, um unser lokales Damenrollhockeyteam beim Spiel zu unterstützen.


    Wir wollten eigentlich nur bis nach Werl über die Autobahn, bevor es dann über Land weiter gehen sollte.


    Allerdings kam mir dabei etwas dazwischen.



    Etwa eine Dreiviertelstunde nach der Losfahrt auf der BAB 3 Richtung Frankfurt, als die Maschinen langsam warmgefahren waren, konnte man zur Überbückung der schnöden Autobahn etwas schneller fahren. Also haben wir beschleunigt, auf dem linken Streifen bei (glücklicherweise) relativ freier Bahn.
    Nach einigen Etappen mit 200-230 hatte ich irgendwann auf einmal keine Leistung mehr und das Mopped hat angefangen, sich zu schütteln wie sau.


    Da ich mal ein Video von einer 1200er Daytona gesehen habe, die auf der Autobahn einen Motorplatzer hatte und das genauso ablief wie meine Situation, war mir sofort klar, was los war.
    Also schnell Kupplung gezogen, ab auf den Standstreifen und Bremsen. Im Stand wurde ich dann auch relativ bald mit dichtem, blauen Rauch begrüßt. Ein Blick auf den Boden hat die Vermutung bestätigt. Ein Freund der hinter mir gefahren ist, wird mir später sagen dass der Rauch so dicht war, dass man kaum mehr etwas sehen konnte.


    Nachdem die Notrufzentrale per Notrufsäule alarmiert war, hatte ich dann Zeit das erste Foto zu machen. (An dieser Stelle übrigens Repsekt für das hiesige Notrufsystem, das hat alles super und unkompliziert geklappt).

    Sieht gar nicht so schlimm aus von dieser Seite, allerdings wollte ich von Links kein Foto machen, wegen der Nähe zur Fahrbahn.


    Als dann irgendwann die Polizei eingetroffen ist, erste Erleichterung.
    Offenbar war kein Öl auf der Fahrbahn, sondern nur auf dem Standstreifen und ausser der Laache unter dem Motorrad auch nur in geringen Mengen. Kein Bedarf, irgendetwas zu unternehmen und aus dieser Richtung also auch keine Konsequenzen für mich. Das Öl soll später der Abschleppdienst mit Bindemittel entfernen.


    Als der Abschleppdienst dann später ankommt, auch hier die Erleichterung. Der Transport wird von der Versicherung bezahlt (Hier auch ein großes Lob an diese, die den Transport schnell und ohne irgendein Zutun meinerseits organisiert hat), lediglich für die Entfernung des Öls auf dem Standstreifen muss ich aufkommen, dass ist allerdings nicht viel.


    Als ich dann zuhause angekommen bin, erstmal Garage frei Räumen und so einrichten, dass die Liebe hier eine Zeit lang stehen kann. Dann fange ich an ein paar Teile Abzuschrauben, um den Schaden genauer betrachten zu können.


    Zunächst einmal die Teile, die ich vom Standstreifen (und aus dem Bugspoiler) aufgesammelt habe.
    Die Schrauben sind noch gut, will die jemand? :whistle:


    Da ich erst vor kurzem die Steuerkette gewechselt habe, hatte ich die Befürchtung, die Kette lief falsch und hätte die Kurbelwelle quer belastet oder so, dadurch hätte es Sie raus gehauen.
    Ein Blick in das Kupplungsgehäuse offenbart aber keine Schäden, die Kupplung ist ebenfalls in Ordnung (augenscheinlich).


    Gleiches gilt für die Gegenseite



    Beim Blick auf den Reifen wird mir zum ersten mal klar, was ich für ein Glück gehabt hatte. Was man hier sieht ist eine Mischung aus Öl, Spänen und Kühlflüssigkeit.
    Nach Aussage eines befreundeten Motorradhändlers, der schon deutlich länger Motorrad fährt als ich auf der Welt bin, war es wohl ausgerechnet die hohe Geschwindigkeit, die mich vor schlimmerem bewahrt hat.
    Vermutlich weil der Lastwechsel sonst wesentlich höher ausgefallen wäre, aber wirklich erläutert warum hat er nicht. Wenigstens ist die Kette jetzt gut geschmiert :top:


    Vielleicht das traurigste Opfer der ganzen Geschichte. Der seltene Bugspoiler war offenbar einem Teil im Weg :cry:

    Der Schlagring ist übrigens vom Vorbesitzer, ich hab den beim Kauf garnicht realisiert :laugh:


    Ob die neue Form des Krümmers gut für die Aerodynamik ist?
    Wer weiß, woraus so ein Krümmer gemacht ist, bekommt ein Bild davon, welche Kräfte hier am Werk waren.


    Das ganze Ausmaß der Katastrophe.
    Der Herr vom Abschleppdienst hat das Kommentiert mit:
    Ich arbeite seit 24 Jahren im Abschleppdienst und habe auch schon einige Motorplatzer gesehen, aber sowas noch nie.
    Der befreundete Motorradhändler hat dem zugestimmt, nur dass der noch ein paar Jährchen mehr im Geschäfft ist.


    Beim Blick hinter die Ausgleichswelle fällt wieder auf, dass die Kurbelwelle zwar beschädigt (wen wunderts?), aber ansonsten nicht allzu sehr mitgenommen zu sein scheint.
    Vor Allem ist sie noch genau da, wo Sie hin gehört. Ich habe also Hoffnung, dass wenigstens der Zylinderkopf überlebt hat :smile:


    Wo ich schonmal den Krümmer runter hab, kann ich ja auch direkt mal einen Blick auf die Auslassventile werfen. Immerhin macht mich das Rasseln aus Krümmer und Endschalldämpfer etwas stutzig und unruhig.


    Die Ventile aus Zylinder drei sehen gut aus. :smile:


    Die Ventile in Zylinder zwei sind auch in Ordnung.


    Die Ven.... oh :cry:


    Soviel dann zur Hoffnung, wenigstens der Kopf hätte überlebt. Aber wenigstens weiß ich jetzt, was das Rasseln in der Abgasanlage ist :sad:.


    Naja, was macht man da?


    Auch wenn ein Austauschmotor den Restwert der Maschine (Hab Sie vor 3,5 Jahren als Unfallmaschine für schlappe 2200 gekauft) wohl deutlich übersteigen wird,
    so einen Exoten kann man ja nicht einfach aufgeben. Vor Allem in der Farbe :love:.


    Also heisst es jetzt wohl, erstmal zu sparen.
    Da davon auszugehen ist, dass kein relevantes Teil des Motors überlebt hat, spiele ich mit dem Gedanken, mir einen 1050er einzubauen. So weit ich mich erinnere, sollte der Einbau mit nur wenigen Problemen belastet sein. Aber darüber mache ich mir später Gedanken. Jetzt werde ich erst einmal mein Erstes Mahl seit dem Brot heut Morgen genießen. :flowers:


    Es hätte immerhin deutliche schlimmer kommen können.


    In nächster Zeit werde ich die Gute weiter zerlegen und hier mal updaten, falls noch etwas interessantes zu Tage tritt.
    Ich bin gespannt ob ich irgendwann einmal sagen kann, was hier genau passiert ist. Ob die Ventile auf dem Kolben aufgeschlagen sind und das Desaster ausgelöst haben?
    Oder ob es tatsächlich die Auslgeichswelle war, die das Gehäuse zerrissen hat? Sinn macht für mich aktuell eher zweiteres, weil die Kurbelwelle eben noch so gut sitzt.
    Allerdings ist der Motor (erste Generation Sprint RS) auch dafür bekannt, schwache Ventile zu besitzen. Die Maschine hatte in letzter Zeit relativ stark und Drehzahlabhängig getickert.
    Ich dachte dabei zunächst auch an die neue Steuerkette, die sich erst noch einspielen muss. Mittlerweile ziehe ich hier aber auch ein Pleuellagerschaden in Zylinder 1 in betracht.


    Es ist für mich auch etwas Ironie dabei, dass der Motor ende des Jahres eigentlich zerlegt, und komplett überholt werden sollte.


    Am wichtigsten ist aber, dass es zu keinen Personenschäden gekommen ist.
    Weder meinerseits, vor Allem aber auch nicht für irgendwelche unbeteiligten, die hinter mir gefahren sind. Gerade dem hinter mir fahrenden Freund hätte wer weiß was passieren können.


    Beste Grüße


    Rinne


    [EDIT] Laufleistung des Motors war übrigens ca. 74.600km Also weniger als die Hälfte als ich als Lebensdauer geplant hatte :(



    UPDATE: Neue Bilder und Erkenntnisse weiter unten / auf der nächsten Seite oder unter folgendem Link:
    http://www.sprinter-forum.net/…300&viewfull=1#post175300

    .. aber erstmal von Anfang an.


    Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal die Inspektion (fast) ganz alleine gemacht und die gute damit sogar übern TÜV gebracht:cheer:.


    Allerdings hatte ich noch einen etwas unruhigen Motorlauf. Das hatte Sie zwar schon immer, aber nicht so heftig.


    Drosselklappen habe ich nicht synchronisiert, aber ich bezweifle auch, dass das der Grund war. Was ich schon länger vermutet hatte war die Steuerkette, da schon einige Werkstätten weniger als mehr Erfolgreich versucht haben, den Motorlauf in den Griff zu bekommen, mir aber schon von einigen Leuten geraten wurde, die Steuerkette langsam zu ersetzen (>73.000km). Trotzdem wollte ich das eigentlich auf das nächste mal Ventile einstellen verschieben. Vor einer Woche dann aber der Schock, als ich grad auf dem Weg in die Eifel war. Ein ganz deutliches rasseln aus dem Motorraum und teilweise sehr starkes Ruckeln.
    Nachdem ich die kurz abgestellt hab sprang Sie dann auch fast garnicht mehr an.
    Ich hab dann sofort eine neue Kette und Spannschiene bestellt und heute mal eingebaut.


    Und siehe da, beim auseinander bauen: Die Auslassnockenwelle war schonmal um einen Zahn falsch gestellt, das habe ich jetzt korrigiert. Beim letzten mal hatte ich da auch schon etwas Spiel, bzw. konnte die Wellen nicht genau aufeinander ausrichten. Das ging jetzt mit der neuen kette und Spannzunge sehr gut.


    Nachdem ich wieder alles zusammengebaut hab, hab Ich sie natürlich sofort mal getestet und stehe jetzt vor einem neuen Problem:


    1. Die Drehzahl bleibt zum einen sehr Lange sehr hoch, und geht dann nur sehr langsam auf 1.200. Bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt schlimm finde.


    2. Der Motorlauf ist immer noch so unruhig wie vorher. Man kann das immer sehr gut an der Kette beobachten, wenn ein Gang eingelegt ist und die gute auf dem Hauptständer steht. So ca. alle 2 Sekunden geht da ein richtig starker Ruck durch die Kette. Hat jemand eine Ahnung, was das sein könnte?


    3. Wenn die Drehzahl auf unter ca. 1.500 gesunken ist, hört man auch in regelmäßigen (aber recht langen) Abständen ein kurzes Zischen, als wenn etwas verdampft.
    Ich bin aktuell nicht sicher, ob das synchron zum "regulären" Motorruckler passiert, auch wenn es Sinn machen würde. Dabei sinkt die Drehzahl rapide ab und fängt sich auch nicht mehr. Nach einiger Zeit stirbt der Motor ab.


    4. Die neue Steuerkette ist aktuell sehr laut. Ist das normal, etwa weil Sie sich erst noch einlaufen muss (z.B. in die neue Zunge)?
    "sehr laut" bedeutet hier, man hört es leicht raus. Das war vorher aber nie der Fall.


    Ich vermute erstmal Öl in den Kerzenschächten, was ich mir bei meinem Geschick mit der Ventildeckeldichtung auch gut vorstellen kann.
    Mein Ventildeckel hat aber auch ein kaputtes Gewinde für eine Zündspulenschraube. Könnte es auch eventuell sein, dass eine Spule nicht richtig angepresst wird?
    Es ist allerdings nur an einer Spule und die andere Schraube der gleichen Spule ist wie vorgesehen mit 10nm angezogen. Die im kaputten Gewinde dann mit geschätzt einem. Könnte das trotzdem eine Fehlerquelle sein?



    Hab den ganzen Tag dran gearbeitet (bin noch nicht so fix, vor Allem was die Reinigung des alten Dichtmittels angeht) und hatte jetzt keine Lust mehr, nochmal alles auf zu machen, deshalb hab ich das jetzt geschrieben, bevor ich mal in die Kerzenschächte geguckt habe. Vor Allem aber, weil das alte Problem mit dem unruhigen Motorlauf immer noch nicht weg ist.


    Beste Grüße


    der Rinne

    ich glaube die Frage mit dem Fake war auf die Aussage des Händlers bezogen, dass angeblich Probleme mit der Kupplung bestehen.


    Und das ist definitiv eine Falschaussage!
    Die Kupplungsprobleme waren den Modellen bis einschliesslich 97, oder evtl. sogar 98 vorbehalten!
    Wenn ich nicht irre war sogar nur die T595 betroffen (Daytona), eventuell noch die T509 (Speed Triple).
    Da konnte es bei den alten Kupplungskörben mit zwei Federn tatsächlich zu einem Federbruch kommen,
    der in der Regel zu einem Totalschaden führt.


    Selbst wenn eine Werkstatt sowas bei einem der potentiell betroffenen Modelle ohne Ankündigung / Aufforderung untersucht,
    hätte ein seriösers Unternehmen das unter Kulanz/Kostenlos gemacht!


    Da wurdest du ver...äppelt

    Das Schloss ist mir auch schonmal abgefallen.


    Sind, meine ich, zwei Schrauben.
    War auf jeden Fall nix großes, der Händler wollt dafür nichtmal nen 5er in die Kaffekasse (hat er aber trotzdem bekommen).


    Einfach festziehen und Gewindekleber nicht vergessen :laugh:


    Da musste auch nix abmontiert werden um dran zu kommen.
    Allerdings habe ich auch nen Superbikelenker dran, keine Ahnung wie viel das ausmacht.

    Umdrehungen.


    Ich hab aber auch die alte RS, keine Ahnung ob da was am Fahrwerk geändert wurde.


    Ansonsten einfach ausprobieren und das nehmen, was sich besser fährt. Die Einstellungen sind ohnehin nur Richtwerte.