Ventilspielkontrolle

  • Moin zusammen,


    nachdem meine 2004er RS jetzt 19.000 Km auf dem Buckel hat, habe ich mich am Wochenende drangemacht, das Ventilspiel zu kontrollieren. Da es hier verschiedene Threads zum Thema gibt, wo gefragt wird, wie groß der Aufwand ist, hier eine kurze Beschreibung.


    Nachdem Sitzbank, Seitenverkleidungen komplett mit Rücklicht, Batterie und Tank abgebaut waren wurde die Airbox gelöst und nach hinten abgelegt. Am Tank sind die zwei Schnellverschüsse der Spritleitungen sowie zwei Stecker zu lösen. An der Airbox ist das Kabel zum Temperaturfühler sowie die 3 Schläuche zum Sekundärluftsystem zu lösen.


    Die Zündkerzen habe ich ausgebaut, damit der Motor einfacher durchgedreht werden kann. Der Zündkerzenschlüssel aus dem Bordwerkzeug ist ein Witz. Versuche, durch Ansetzen mit einem 16er Maulschlüssel die Kerzen zu lösen endeten in Kaltverformung des Zündkerzenschlüssels. Also das Ding im Schraubstock wieder in Form gebracht und mit einer 16er Nuss ging es dann. Gut, wenn man eine so seltene Größe im Knarrenkasten hat.


    Noch die Tankhalterung vom Ventildeckel abgeschraubt, dann liegen die 6 Schrauben des Ventildeckels zugänglich und können mittels Inbus gelöst werden. Die Schrauben haben zwei unterschiedliche Längen.
    Der Ventildeckel ließ sich dann recht leicht lösen, es war kein Gummihammer etc. erforderlich. Den Deckel abzunehmen ist trickreich, da es recht eng im Rahmen zugeht und der Hauptkabelstrang, der Kupplungszug und die Kabel zu den Zündspulen im Weg sind.


    Beim Durchdrehen des Motors ist ein zweiter Mann (Frau) hilfreich. Also 6. Gang rein und dann mit der 46er Nuss auf der Radmutter das Hinterrad gedreht. Mit der Hand das Rad drehen stelle ich mir sportlich vor, das geht doch recht stramm. Also einer dreht, der andere beobachtet die Stellung der Nocken und brüllt im rechen Augenblick "Stop".
    Bei mir waren alle Ventile im Soll, es müssen keine Shims getauscht werden.


    Tricky ist der Wiedereinbau des Deckels. Alleine habe ich es nicht geschafft, da man 4 Hände bräuchte um den Kabelstrang zur Seite zu drücken, den Deckel zu halten und die vermaledeite Dichtung, die immer wieder im letzten Moment aus dem Deckel gerutscht ist. Zu zweit haben wir es dann geschafft, nachdem ich auch den Kupplungszug gelöst und verlegt hatte. Auf den Zylinderkopf gehört im Bereich der Nockenaussparungen rechts und links noch etwas Silikon zur Dichtung.


    Ist der Deckel drauf ist der Rest einfach. Die Airbox im geschlossenen Zustand zu montieren ging bei mir nicht nicht, ich musste sie öffnen (ziemlich viele Schrauben) um sie wieder über die Drosselklappen zu bekommen. Ist sie offen läßt sich auch direkt der Luftfilter ausblasen und der Ölnebel aus der Box wischen.


    Alles in allem Aufwand von ca. 3 Stunden, beim nächsten Mal ginge es wahrscheinlich auch in zwei, wenn man die Fallstricke kennt.



    Grüße,
    Christian