Nun habe ich die GT seit über zwei Jahren und ich möchte euch berichten, wie es mit ihr so ist.
Vorweg sage ich das ich den Umstieg von der 1050 ST nicht bereue, sie ist eine Weiterentwicklung der ST.
Da ich die GT zu 98% nur mit Sozius und Gepäck in der Freizeit bewege, sind vorwiegend Touren von mindestens 250 km pro Tag am Programm. Dadurch ist es für mich wichtig das die Maschine bequem und sportlich zugleich ist. Die Original-Sitzbank war schon Top, hab mir aber voriges Jahr, die Originale von Bagster modifizieren lassen und das Sitzfleisch ist selbst nach Etappen von 500km noch intakt. Die Verlängerung der hinteren Schwinge hat der GT gegenüber der ST gut getan. Es ist nun eine Ruhe im Fahrwerk, auch bei sehr zügiger Gangweise auf Bergstraßen, das bei der 1050 ST teilweise nicht mehr der Fall war. Nur bei sehr engen Kehren ist der sehr geringe Einschlag ein Nachteil. Da muß man schon teilweise richtig vorplanen, sonst ist man auf der Gegenspur. Die Federelemente sind auch bei der GT auf einem Level, was ich mit der ST erst mit dem Umbau auf ein Wilbers Federbein und Gabelfedern erreichte.
Die Bremsen sind aber über jeden Zweifel erhaben. Selbst auf Paßabfahrten mit Sozia und 3 Koffern hatte ich nie das Gefühl das der Druckpunkt sich ändere oder die Bremsleistung sich mindere. Kommen wir zu den Seitenkoffern, die sind gegenüber der ST über jeden Tadel erhaben. Sie schließen ohne das man sie zusammenpressen muß, und sie sind absolut dicht. Auf 2-Tages-touren fahre ich seit letzter Zeit nur mehr mit einem Givi Topcase, das reicht uns vom Stauraum und man kann noch sportlicher unterwegs sein. Das ist das Stichwort zu Windschild und Lenkererhöhung. Ich habe alles probiert, für mich ist aber die Lenkererhöhung keine Verbesserung des Sitzkomforts gewesen. Die Scheibe von Givi ist für uns aber besser vom Strömungsverhalten als die Original-Tourenscheibe. Bei all solchen Umbauten muß man immer bedenken das es auf die persönlichen Vorlieben ankommt, die Geometrie des Motorrades aber teilweise sehr beeinflußt wird.
Noch zum Verbrauch, der in letzter Zeit ja immer mehr Aufmerksamkeit, wegen der Spritpreise bekommt. Also mir ist über die 2 Jahre aufgefallen, das es nicht auf die Beladung der GT ankommt sondern auf die Fahrweise. Desto sportlicher ich sie bewege, desto weniger Sprit wird benötigt, im Schnitt kann man sagen 5,3 Liter auf 100 km. Der Bordcomputer ist da bei der Berechnung nicht sehr hilfreich, er berechnet um ca 0,8 Liter im Schnitt mehr.
Zum Abschluß noch die Störungen nach 2 Jahren und 13000 km Spaß. Bei 11000 km war der Tankgeber defekt, sonst war bis jetzt alles im grünen Bereich. Fahre seit Übergabe die Pirelli Angel, die mich noch nie enttäuscht haben und mir immer die absolute Rückmeldung über die Straßenverhältnisse mitteilen. Es wird nun die dritte Garnitur nötig, habe aber weder Wellenbildung am Gummi feststellen können noch ungleiche Abnutzung auf der gesamten Laufflächenbreite bis zur Kante.
Das einzige was ich noch sagen muß ist, das die GT unter ihren Werten beurteilt wird und es bedauerlich ist, daß sie bei den Händlern meistens ein Ladenhüter ist. Meiner Meinung nach ist sie derzeit der beste Tourensportler den es mit vernünftigem Hubraum, Leistung, Gewicht, Koffern, Ausstattung und Preis auf dem Markt gibt.
Grüße JS
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