Sprint RS: HHRacetech-Federbein und Vorspannungsverstellung

  • Liebe SprinterInnen,

    habe vor einigen Monaten von Hubert Hofmann das Federbein überarbeiten lassen. Bin nach Einbau (durch Schrauber) ein paar Wochen mit der gelieferten Basiseinstellung gefahren und war sehr zufrieden. Bereits eine deutliche Verbesserung.
    Am letzten Wochenende nun die erste Tour mit Sozia. Wollte dazu die Federvorspannung anpassen und mußte zu meiner Überraschung feststellen, dass ich durch die Öffnung im Rahmen die Einstellschraube nicht mehr erreiche, weil sie offensichtlich nun weiter links (also "neben dem Loch") steht. Ist meinem Schrauber wohl auch nicht aufgefallen.
    Eine Mail an Hofmann ist bis jetzt nicht beantwortet worden. Wahrscheinlich im Rennstress, der Gute.
    Gibt es damit Erfahrungen?

    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
    Ulrich

  • Hallo Sprinter,


    zwar hat sich auf diese Anfrage keiner gemeldet, aber vielleicht will ja doch jemand wissen, wie es weiter gegangen ist:
    Nachdem ich Mitte Juni bei HH-Racetech eine Anfrage per Mail gestartet hatte, erhielt ich am 1. August von dort die Antwort in Form der Frage, ob ich mit der Sache weiter gekommen sei. War ich nicht, lag aber an mir, keine Zeit. Habe dann noch erfreut eine Rückfrage gestellt, bis jetzt aber leider keine Reaktion.
    Hat sich aber nun eh erledigt, denn ich habe dann meinen Schrauber gebeten, tätig zu werden (übermorgen gehts zur Isle of Man, mit viel Gepäck). Der hat das Federbein nochmals ausgebaut, die Feder zusammengedrückt und dann die Verstellschraube für die Federvorspannung so justiert, dass ich sie durch das Loch im Rahmen erreichen kann. Ging nur um ein paar Millimeter, aber: Kleine Ursache, große Wirkung. Gut, dass wir es selbst hinbekommen haben, denn sonst hätte ich jetzt ein Problem.


    Allen gute Fahrt
    Ulrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ulrich,


    ich hatte mit meinem Federbeinumbau von HH keine Probleme.


    Franz

    Aus einem traurigen Arsch kommt nie ein fröhlicher Furz (Martin Luther)

  • Hallo Franz,


    ja, hatte bislang auch nur Gutes gehört. Rein technisch trifft es ja auch zu. Das Federbein ist klasse. Die Arbeit ist das Geld wert.
    Werde jetzt auch nicht vergrämt sein. Kenne das selbst von früher, als ich noch in Werkstätten (mit)gearbeitet habe: Wenn die gut sind , können sie sich vor Arbeit nicht retten, kommen dann aber mit der Logistik und Kundenbetreuung oft nicht nach, weil das Personal fehlt. Manchmal echt tragisch.
    Hatte eh vor, im Winter das Federbein meiner alten Monster bei Hubert Hofmann überarbeiten zu lassen. Werde ich auch tun.


    Viele Grüße
    Ulrich

  • Ich habe meine schöne Grüne bis heute morgen mit den Fahrwerkseinstellungen des Vorbesitzers (ständiger Soziusbetrieb mit Gepäck) gefahren, und mich gewundert, dass sie ab 160km/h recht schwammig wurde:whistle:. Die Federvorspannung an der Gabel
    war links auf 12mm, rechts auf 11,5mm eingestellt; beim Federbein war keine Vorspannung eingestellt ( Schraube ganz eingedreht).
    Nach Einstellung der Standardwerte lt. Handbuch ( u. Überprüf. des Reifenluftdrucks) gings gleich auf die Bahn. Ich kriege noch jetzt das Grinsen nicht aus dem Gesicht:applause:, so sehr hat sich das Fahrverhalten verbessert. Sie läuft wie auf Schienen, bis 220km/h mit Koffer kaum eine Reaktion auf Längsrillen etc. . Inwiefern lassen sich die Einstellungen noch optimieren ? Was bringt ein Ölwechsel des Gabelöls oder ein Austausch auf progressive Federn (Wilbers o. glw.) und evtl. Tausch des Federbeins ? Die Sprint hat jetzt knapp 30.000km auf ´m Tacho.


    mf G Christian

  • Hallo Christian,


    von der Basis her ist die Federung und Dämpfung unserer Sprinter nicht so schlecht. Verglichen mit früheren Zeiten sind sie sogar recht gut. Ich fand aber, dass insbesondere die Dämpfung recht stuckerig wirkt, will sagen: Besonders auf kurze, harte Impulse, z.B. Querfugen im Asphalt o.ä., reagiert sie "zu hart" und damit unkomfortabel. Das Losbrechmoment ist einfach zu hoch. Fährst Du aber in ein richtiges Loch, reagiert sie schon ganz gut. Das gilt für mich sowohl für die Gabel als auch für das Federbein. Wer mal ein richtig gut abgestimmtes Sportmotorrad gefahren hat, wird den Unterschied deutlich merken. In den Tests wird dann immer von "sämiger" Federung und Dämpfung gesprochen. Gemeint ist: Straff und dennoch komfortabel.
    Bei den Sprintern hat es wohl auch damit zu tun, dass sie als Sporttourer auf eine hohe Zuladung ausgelegt sind, die die Federung dann natürlich auch bewältigen können muss. Das führt zu einer recht harten Feder, die selbst gar nicht vorgespannt schon recht knochig agiert. Íst aber auch eine Frage der Kosten, wie immer. Dämpfungsventile kann man mit mehr oder weniger Präzision und Verstellbarkeit fertigen. Aber da wir ja alle Schnäppchenjäger sind, wird auch da gespart...und wir rüsten dann eben später nach.Und da kommen dann eben Hubert Hofmann oder Wilbers etc. ins Spiel.
    Wer da nicht gleich einsteigen will, kann mit einer korrekten Grundeinstellung beginnen (hast Du ja gemacht) und dann vielleicht mit dem Gabelöl experimentieren. Das wirkt schon spürbar. (In jeder Motorradfachzeitschrift findet man ca. einmal im Jahr den Standard-Artikel: Fahrwerk richtig einstellen). Wer viel mit Sozia und Gepäck fährt, sollte eine solche Grundeinstellung auch für diesen Betriebszustand erarbeiten. Dann macht es viel mehr Spaß...
    Eine satt liegende Machine, die erwartbar und zuverlässig reagiert, vergrößert das Vergnügen und ist natürlich auch sicherer. Und das geht, wenn die Grundkonstruktion stimmt, auch mit hoher Zuladung. Habe ich grade wieder auf der Tour zum Manx Grand Prix auf der Isle of Man erfahren. Auch mit ca. 40 Kilo Gepäck kannst Du mit einer korrekten Einstellung von Federvorspannung und Dämpfung sehr flott ums Eck biegen. Da liegt meine Sprint RS wie das sprichwörtliche Brett. Und hinten stuckert sie nun nicht mehr, wegen des umgebauten Federbeines. Vorne gehe ich auch noch dran.
    Viele Grüße
    Ulrich

  • HalloUlrich
    Danke für deine Antwort. Was hat HH-Racetech denn genau bei der Überarbeitung des Federbeins gemacht,
    und was hat der Spass gekostet ? Ein Neues von Wilbers (Typ 640) soll so um die 450,-€ kosten, das ist schon
    ´ne Hausnummer. Ich denke, die Gabelfedern werde ich gegen die progressiven von Wilbers mit dem 7,5er Öl
    austauschen. Aber ist nicht nur halbe Sache, nur die Gabel zu renovieren und das Federbein zu belassen ?


    mf G Christian

  • Hallo Spike,


    Hubert Hofmann hat das Federbein komplett überarbeitet. Das bedeutet: Neue Feder und Umbau der Dämpfung. Irgendwo, ich glaube in der mo, gabs mal einen Artikel, der beschreibt, was er da genau macht. Auf jeden Fall reagiert die Dämpfung hinterher wesentlich sensibler auf unterschiedliche Fahrzustände, zum Beispiel werden harte Kanten jetzt gedämpft und nicht quasi komplett an den Fahrer weitergereicht. Kosten etwas über 300 €. (Weiß ich nicht mehr aus dem Kopf)
    In der Tat macht es keinen Sinn, nur am Federbein zu ändern, wenn die Gabel im Prinzip die gleichen Symptome zeigt. Hofmann überarbeitet auch die Gabel, das habe ich mir aber bislang aus Kostengründen verkniffen. Würde an Deiner Stelle ebenfalls erstmal mit anderen Federn und Öl experimentieren. Bei meiner Monster hat das schon viel gebracht. Übrigens weist Hofmann darauf hin, dass richtig eingestellte (!) lineare Federn besser arbeiten als progressive (z.b. tauchen sie beim Bremsen viel weniger ein, was gerade bei sportlicher Gangart Ruhe in das Fahrwerk bringt.)


    Viele Grüße
    Ulrich