Lenkerflattern

    • Offizieller Beitrag

    ... Ich glaube eher, dass das Pendeln auf der Resonanzfrequenz des Lenksystems zum restlichen Motorrad beruht.


    Das hab ich jetzt aber nicht verstanden. Das Lenksystem besteht doch - soweit mir bekannt - aus zwei gefederten Gabelholmen (also Masse-Dämpfer-Systemen), die über Radachse und Gabelbrücke miteinander verbunden sind. Gelenkig dazu ist der Rahmen mit Hinterrad und Schwinge verbunden (Motor und Antriebsstrang vernachlässigen wir hierbei mal - da dies nicht zur Lösung des Problems beiträgt).
    Resonanzfrequenzen die Unruhe in dieses System einbringen müssten meiner bescheidenen Meinung nach in erster Linie über die Unwucht am Rad entstehen, was sich in Höhenschlag und Vibrationen im Lenker manifestieren sollte. Dass die Fliehkräfte und damit die durch die Unwucht verursachten Kräfte quadratisch zur Umfangsgeschwindigkeit anwachsen würde für diese These sprechen. Andererseits müsste dieses extrem deutlich im Lenker zu spüren sein.
    Durch Resonanzfrequenzen verursachte Schwingungen zeichnen sich im übrigen auch dadurch aus, dass sie sich wieder abebben, sobald man in höhere Frequenzbereiche gerät (überkritische und unterkritische Frequenzbereiche), will heißen, sobald du gegen 300km/h erreichst, sollte das Flattern wieder abebben...


    Wenn die These mit den Kreiselkräften stimmt, sollte es fast nicht mehr möglich sein, ein Motorrad bei diesen Geschwindigkeiten zu lenken, denn eben für jenen Vorgang leitet man eine winzig kleine Bewegung am Lenker ein, die nicht einmal viel Kraft benötigt - die Wirkung ist verblüffend. Die Kombi leitet über deine Arme ständig Störimpulse auf den Lenker ein, die - auch bei Bernt Spiegel beschrieben - minimal sein können, um einen Richtungswechsel zu bewirken. Wird dieser Richtungswechsel unregelmäßig wechselnd eingeleitet, so kann man als Resultat bekanntes Flattern erhalten.


    Eine weitere Ursache für Hochgeschwindigkeitspendeln können auch am Heck schwingende Koffer, schaukelnde Gepäckrollen oder wabbelige Verkleidungen (auch höhere oder flachere Scheiben) sein, die ihre Störungen ins Fahrwerk eingeleiten. Dazu gabs im vergangenen Jahr im übrigen mal nen sehr interessanten Artikel im "Tourenfahrer".


    Sollte ich jetzt hier Unsinn verzapft haben, lasse ich mich natürlich gerne eines besseren belehren - ich möchte die Ursache aber verstehen und derart pauschale Formulierungen wie nebulöse Resonanzfrequenzen sind für mich etwas nichts sagend.


    Nichts für ungut :cheers:


    Franz

  • @ Franz



    Hallo Franz,
    du hast recht, es ist zwar nicht unmöglich bei dieser Geschwindigkeit ein Motorrad zu lenken, aber es wird mit steigender Geschwindigkeit schwerer. Legt man den Satz actio est reactio Zugrunde, müsste eine große Kraft erforderlich sein.
    Am Beispiel eines Rades mit verlängerter Achse, welche man auf beiden Seiten an der Achse greift, ist es leicht zu erklären. Im Stillstand kann man das Rad einfach bewegen. Je schneller man das Rad dreht, umso schwerer wird es eine "Lenkbewegung" zu erzeugen.
    Du scheinst das Buch von Bernt ja auch zu haben, auf Seite 278 sind die unterschiedlichen Phänomene erläutert.
    Warum du die Resonanzfrequenz als nebulös bezeichnest,verstehe ich nicht, du hast sie doch selber super erläutert.
    Gruss
    Mr. T

  • also für mich gesprochen: es handelt sich bei den Bewegungen die ich spüre, nicht um solche , die vergleichbar mit einem Kurvenimpuls wären .. es sind eher kleine kurze "Unruhen" die ich spüre ... das Bike rollt trotzdem gerade aus ..

    es gibt 2 Möglichkeiten um von A nach B zu gelangen: Mig 29 oder K 12 R Sport


    Siegfried


    [SHIELD]Halle in :sachsenanhalt: [/SHIELD]

    • Offizieller Beitrag

    Dann hab ich das wohl falsch verstanden, Florian - und schließe mich der Meinung von Mr T vollumfänglich an. :flowers: :cheers: Ich war der Meinung es ist eher ein Hochgeschwindigkeitspendeln.


    Gruß


    Franz