Erfahrungen mit ABS der Sprint ST

  • Hallo Holger,
    da ich vor kurzem ein ADAC Intensiv Motorradtraining in strömenden Regen mitgemacht habe:whistle:, kann ich dir hierzu etwas erzählen.

    Laut dem Trainer ist kein Motorrad ABS, egal welcher Hersteller, für Bremsungen in Schräglagen ausgelegt. Dies soll auch bei jedem Motoradhandbuch drin stehen, egal welche Marke. Selber nachgeschaut habe ich aber noch nicht.

    Das soll heißen: Wenn ein Hindernis in die Quere kommt, voll in die Eisen. Wer ABS hat muss dabei nicht mal groß aufpassen, da ja das ABS das Denken übernimmt.
    Wird der Bremsweg zu lang, Bremse loslassen und mit gezogener Kupplung versuchen das Hinderniss zu umfahren.

    Warum mit gezogener Kupplung fragt Ihr? Das hat was mit dem Kammschen Kreis zu tun. Hier ein Link zu einer ausführlichen Erklärung: Klick

    Aber kurz gesagt, wenn Ihr mit gezogener Kupplung durch eine Kurve fährt, bleibt einfach mehr Grip für die Seitenführungskräfte des Reifen übrig, als wenn der Grip mit Seitenführungskräften, Brems- oder Beschleunigungskräften geteilt werden muss.

    Wenn man in Schräglage Bremsen muss, kann man das natürlich machen, aber mit mehr vorsicht als auf der Geraden. Und den ABS Regelbereich sollte man in Schräglage meiden, denn dann liegt man schnell auf der Nase.

    Warum? Weil auch beim ABS der Reifen kurz blockiert, sollte die Untergrund galtt sein, könnte schon diese kurze Blockierphase zum Sturz führen.

    Weil wir schon mal dabei sind, Bremsen und Ausweichen in Kurven ist natürlich auch möglich, aber immer ohne ABS Einsatz.
    Jetzt werden vielleicht einige sagen, dass ist doch logisch.
    Aber man sollte es mal auf einer großen Fläche ausprobieren, damit man beim Bremsen in der Kurve lernt, den Aufstellkräften entgegen zu wirken. Das aber nur mal kurz am Rande.

    So ich hoffe geholfen zu haben.

    Gruss
    Andreas

  • Hallo Holger,


    bei zunehmender Schräglage sollte das ABS auf keinen Fall in den Regelbereich eingebremst werden! Die resultierenden Kräfte innerhalb/außerhalb des Kammschen Kreises könnten Dir im wahrsten Sinne des Wortes das Genick brechen.


    Fazit:
    a) "Gefühlvoll" in Schräglage bremsen (was auch immer das dann sein mag).
    b) So wie vom Schorsch beschrieben: Aufrichten, voll in die ABS-Eisen, Bremse aufmachen + Schräglage/Ausweichen (wenn möglich).


    Empfehlenswert ist bei aller Theorie (u.a. Literatur) aber ein Sicherheitstraining:top:.



    Beste Grüße und allzeit sichere Fahrt
    Bernd

    "Omnia sunt venena, nihil est sine veneno. Dosis sola facit venenum" (paracelsus 1493 - 1541)


    "All Ding´sind Gift und nichts ist ohn´Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist"

  • Hi@all,

    letzens beim ADAC-Training:

    Wie schon des öfteren hier erwähnt: ABS-Regelbereich ist nichts für Schräglage:prohibit:. Bei Schräglage braucht man sowieso nicht in den Regelbereich zu kommen, um beim Bremsen abzufliegen:sad:.

    Was mich jedoch erstaunte: Vollbremsung trockener Belag > Hinterrad geht hoch kurz vorm Stehenbleiben:shok:.

    Ab zum Trainer und nachfragen: Ist doch nicht normal bei ABS, oder?

    Trainer meinte mach mal > Hinterrad wieder hoch > Grund lt. Trainer: falsche Blickführung! > Ich schaute vorm Vorderrad > nochmal mit Kopf hoch: Hinterrad blieb unten:nod:.

    MfG cerro

    Nicht rasen, nicht schleichen, einfach nur düsen :smile: