Änderung Primärantrieb

  • Hallo zusammen


    Da Joggele Autoren sucht, welche ihre "Basteleien" an den Bikes beschreiben, werde ich den verregneten Sonntag dazu nutzen:


    Also, einer meiner 1. Änderungen an meiner GT war der Sekundärantrieb: Anstelle der originalen 19:42 Kettenräder orderte ich von einem Normteilelieferanten 3 21er und ein 40er.
    Warum 21:40? Nun, dies ergibt eine längere Übersetzung von 15% - das entspricht exakt der Gangabstufung vom 5. zum 6. Gang - also habe ich der Kiste quasi einen zusätzlichen "Overdrive" verpasst: rein rechnerisch ergeben sich nun rund 2'800 U/min bei echten 100km/h (orig.: 3'250).
    Zudem war für meinen Geschmack auch der 1. Gang sowieso zu kurz übersetzt - was soll ich mit einem Geländegang an einer Strassenmaschine, haha? Und wie bei fast allen Fahrzeugen fehlt spätestens auf der Autobahn ein entspr. Overdrive...
    Des weiteren wäre eine noch grössere Änderung der Sekundärantriebsübersetzung mit wesentlich grösserem Aufwand verbunden: Vorn würde die Abdeckung nicht mehr passen und hinten müsste die Befestigung kpl. geändert werden: schon das 40er benötigt nun spezielle Muttern!
    Die neuen Kettenräder mussten natürlich passend nachgearbeitet werden: In die 3 kleinen liess ich das passende Keilnabenprofil räumen (nicht zuletzt wegen diesem Fertigungsverfahren mussten es 3 Stk. sein - die Räumnadel ist auf eine minimale Bohrungslänge von ca. 25mm angewiesen und die passenden Kettenräder sind nur 9,5mm breit) - nebenbei erwähnt: Dasselbe Nabenprofil wie bei den grossen Honda-Motorrädern.
    Das grosse musste auf den entspr. Durchmesser aufgedreht und mit den 6 Bef.-Bohrungen versehen werden.
    Auf das (Einsatz-) Härten der 21er verzichtete ich vorerst: Erstens habe ich ja 3 Stk - und zweitens wollte ich gleich antesten, grins! Und mittlerweile bin ich damit nun schon beinahe 20'000km gefahren - und noch kein sichtbarer Verschleiss...
    Für mich passt das Ergebnis: Auch am Berg mit Sozia & Gepäck null Problem beim Anfahren, der 1. Gang kann nun als echter Beschleunigungsgang eingesetzt werden und Überland habe ich nun nie das Gefühl, nochmals einen Gang höher zu schalten (klar, auf der Bahn könnte man immer noch einen 7. gebrauchen...). Auch im Verbrauch ist diese Änderung spürbar: Vorher solo nie unter 3,7l, neu gelegentlich bei optimaler Strecke und Fahrweise sogar deutlich unter 3,5l möglich!
    Noch ein angenehmer Nebeneffekt: Da nun beim Anfahren etwas mehr Drehmoment nötig ist, geht nun auch das Hochschalten vom 1. in den 2. geräuschlos & butterweich...
    Natürlich musste nun die Tachoanzeige angepasst werden - ich entschloss mich für die Software-Variante mittels TuneECU anstelle dieser Impulswandler, welche in die Kabel des Getriebedrehzahlsensors zwischengeschaltet werden.


    Freundliche Grüsse aus Randy's Bastelecke

  • ja wo bleibt denn da der spass?
    mit der übersetzung kommt der bock ja überhaupt nicht aus den puschen. normalerweise kürzt man die übersetzung eher, damit der durchzug und die beschleunigung zunimmt.


    da kann man ja gleich chopper fahren.


    macht eigentlich nur sinn, wer viel autobahn fährt oder eher ruhiger auf der landstrasse.
    für mich wärs nichts. muss aber jeder selber wissen.

    Wer mich überholt, hat mit seinem Leben abgeschlossen oder heißt Valentino Rossi!

  • Kommt halt immer drauf an auf was man Wert legt. Hab meine Speedy auf 18/48 übersetzt. Hauptvorteil: Die Spreizung wird geringer. Man hat dadurch mehr Gänge in einem Bereich. Also ist es nicht mehr so wichtig welchen man drin hat. Gerade beim breit nutzbaren Drehzahlband der Triples.


    Das kann man eben auch in die andere Richtung nutzen. So ein Overdrive zum Touren ist halt auch was feines. Das gibt's bei mir jetzt halt gar nicht mehr. Ist aber auch nen reines Landstraßenmopped. Ne GT holt man sich aber nicht nur für die Landstraße... :flowers:

    Rock 'n' Roll, Ladies. :band:


    Simon
    _____________________
    2000er Speedy, eine Stimmgabel und ne Knattersaki

  • ...genau, Jungs - kommt eben darauf an, was man genau möchte:
    Wer v.a. Wert auf rennstreckenmässige Fahrweise legt, ist mit der GT sowieso falsch bedient: Dazu ist sie zu schwer, das Fahrwerk zuwenig sportlich ausgelegt - und gegen die 200 PS / 200 kg- Konkurrenz ist man mit gerademal 130 PS sowieso der Loser...
    Auf der anderen Seite: Was fängt man z.B. auf einer kurvigen Passfahrt mit 200 PS (...welche bekanntlich sowieso erst irgendwann ab 10'000 Touren anstehen) an??? Die sind doch nur auf der Rennstrecke oder auf der Bahn abrufbar, richtig?
    Aber das mit dem Chopper ist nicht sooo falsch: Ich liebe drehmomentstarke Motoren - aber mit genügend Reserve nach oben, grins! Sowas gibt's sonst nicht so oft auf dem Markt: Z.B. Ducatis 2-Ventiler, dann der grosse Bandit-Motor (die Kiste selber ist allerdings etwas 0815, und wenn man deren Drehmoment in Relation zum Hubraum setzt, ist der Triumph-Triple klar überlegen!), die beiden dicken 4-Zyl. (ca.1'400cc) von Kawa und Suzuki - aber auch die neue Vmax. Ersterer ist mir zu fett und letztere zudem sowieso definitiv nicht als Tourer gedacht.
    Derselbe Umbau z.B. an einer FZ1 Fazer (ab Jg. 2012) wäre wahrscheinlich kontraproduktiv, da die Kiste untenrum ungefähr soviel Drehmoment hat wie 'ne elektrische Zahnbürste: Schon im Originaltrimm hat man eher das Gefühl, höchstens auf einer 750 zu sitzen...
    Im Anhang noch eine Drehmomentverlauf-Grafik, auf welcher ich die Kurven div. Motorräder übereinander gelegt habe: Die FZ 1 habe ich damals als erste angetestet - als ich dann die Kurven miteinander verglich, hat sich mein Gefühl punkto Power im unteren Drehzahlband nur bestätigt... definitiv kein Motor für mich!
    Zudem liebe ich spezielle Motorräder: Zumindest hier in der Schweiz habe ich in den letzten 2 Jahren höchstens 1x eine GT gesehen und vielleicht ein halbes Dutzend ST - von vorn ist der Unterschied ja nur an dem "Schleiereulen-Rand" der ST-Scheinwerfer erkennbar. Eine schwarze aber definitiv noch nie.
    Finde es übrigens spannend, dass die GT im Verkauf derart floppt: Da machen die extra intensive Studien und Befragungen um dann danach die ST entsprechend umzumodeln - und niemand will's dann haben!
    Aber vermutlich sind 2 Hauptursachen daran Schuld:
    Erstens geht der Trend seit etlichen Jahren auf "klein & spitzes Micro-Heck" - zweitens scheint mir das Gros Tourenfahrer mittlerweile eher ab Mitte 40 angesiedelt zu sein, und die bevorzugen eher bequeme, aufrechte Sitzhaltung und Motorräder wie z.B. die fetten BMW's: Da spricht die GT offensichtlich ein Klientel an, welches mittlerweile selten geworden ist.
    Gut für mich - so habe ich ein Motorrad, das nicht oft auf den Strassen zu sehen ist, grins...
    Ach ja, nebenbei erwähnt: Für die "Solo-Kurvenhatz" habe ich ja die 1000er Duc Monster - ein echtes "Kurvensuchgerät", nur im Originaltrimm etwas bockiges Fahrwerk (also nix sobald's etwas holprig wird...) - und deren Originalübersetzung ist für diesen Zweck gut gelungen...
    Zum Solo-Touren auch ganz akzeptabel - für diesen Zweck habe ich ihr (easy demontierbare) Satteltaschen verpasst...


    Na denn weiterhin viel Spass beim Sprinten (& Speeden)!
    Gruss
    Randy