Teil 1
Der Zustand meiner Hinterradbremse wurde immer schlechter. Zuletzt war es schon gefährlich an einer Schrägen im Rollen anzuhalten. Ich glaube nicht, dass ich den TŪV überstanden hätte.
Mögliche Ursache, der CLS Öler, verursacht einen Ölnebel und dieser setzt sich auf der Bremsscheibe nieder. So jedenfalls die Vermutung. Also neue Bremsbeläge und den Öler, mit Gogo's Bausatz, von hinten nach vorne verlegen.
Den Öler vorne anzubringen war nicht das Problem, viel schlimmer waren die beiden ausgenudelten Stiftschrauben, die die Beläge sichern. Gut, bei einem zehn Jahre alten Motorrad und x- fach gewechselten Beläge hinten, darf das schon mal passieren.
Da ich sowieso die Bremsen entlüften wollte, hatte ich zehn Minuten später die ehemalige Triumph Werkstatt in WHV am Telefon. Die Situation geschildert und einen Termin eine Woche später abgemacht. Die Werkstatt hatte also eine Woche Zeit neue Schrauben zu besorgen.
Ich also bei 2 Grad Außentemperatur die 50Km nach Wilhelmshaven. Pünktlich um Acht Uhr stand ich vor der Tür, nur wer nicht da war, waren die Mechaniker, die kommen erst um Neun. Macht nichts, erst mal bei Aral frühstücken.
Die Begrüßung des Mechanikers war dann schon vielversprechend. "Du bist der mit den Bremsen?" "Yepp" und eben erklärt, was Sache ist. Die Antwort hat mich schon etwas überrascht, er glaubte nicht, dass die Schrauben auf Lager liegen. Nun gut, schauen wir mal.
1 1/2 Stunden, 3 Kaffee (waren sogar umsonst) und 3 Zigaretten später, kam der Mechaniker, mit der Aufforderung mal mitzukommen, wieder.
Er begann mit den Worten:" Das ist doch alles Murks, du musst mir unterschreiben, dass du auf eigene Gefahr damit wieder nach Hause gefahren bist." "Öh, ja, natürlich..." "Guck mal, mehr Luft kriege ich aus der Anlage nicht raus." Der Zustand war noch viel schlechter als vorher! Dann noch ein paar wertvolle Äußerungen zu Umbaumaßnahmen und zu guter Letzt, "ich hatte doch Recht, die Schrauben haben wir tatsächlich nicht. Ich hab da einen Torx reingekloppt. Das hält wohl noch zwei, drei Mal."
Ich weiß nicht, ob es an den Blutdrucktabletten lag, die ich einnehmen muss, jedenfalls wurde ich immer ruhiger, nur, in solchen Situationen, verzieht sich Sabine immer, weil dann wird es gefährlich.
Für soviel Inkompetenz durfte ich dann auch noch 130 Euronen hinlegen.
Teil 2 folgt
Grüße
Koko
Mein Lieblingsthema: Bremse
-
-
Teil 2
Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass die ABM Fußrastenanlage daran schuld ist, so wie vom Mechaniker meines Vertrauens behauptet.
Das Problem habe ich nicht erst seit gestern, nur wurde es die letzten Jahre immer schlimmer. Das Pedal kam nicht mehr zurück und die Bremsleistung ging immer mehr gegen Null.
Nun gibt es ja Experten, die nur vorne bremsen, zu denen gehöre ich nicht. Auch wenn hinten nur ca 15% Bremsleistung möglich sind, können dies auch mal 15m sein, die ich gerne hätte. Zumal wir sehr oft zu Zweit unterwegs sind und da ist es noch wichtiger beide Bremsen im Vollbesitz ihrer Kräfte zu besitzen.
Was ist dann die Ursache?
Diese Frage steht jetzt schon seit einiger Zeit im Raum und manche mögen es vielleicht auch nicht mehr hören bzw. lesen. Angefangen bei falschen Belägen, Luft in der Anlage, über defektes ABS Modul, bis hin zu Öl auf der Scheibe war alles an Möglichkeiten diskutiert worden.
Beruflich bedingt, kann ich wohl behaupten, das Prinzip der hydraulischen Presse verstanden zu haben. Flüssigkeiten lassen sich nicht komprimieren, dies hat zur Folge, dass in einem geschlossenem System, und dazu zähle ich eine Bremsanlage jetzt mal, die Kraft, die auf einem kleinen Kolben wirkt, im Verhältnis größer wird, wenn der Druck auf eine größere Fläche trifft.
Dies habe ich versucht Sabine anhand einer einfachen Skizze zu erklären. Hat sie auch verstanden. Also nochmal vorn vorne: wenn ich an einem Hebel ziehe, oder das Pedal durchdrücke, baue ich einen Druck auf, der nur in eine Richtung wirken kann und zwar auf die Bremskolben!!!! Warum baut sich dann kein Druckaufträge? Wohin verschwindet er? Ihre Antwort: "Was ist denn, wenn du in die falsche Richtung drückst…?" Boah eh, es macht einfach keinen Sinn sich mit unqualifizierten Personen über technische Probleme zu unterhalten, sie hat es dann wohl meinem Blick auch angesehen. Ich habe dann ca. 30 Sekunden und drei Züge an der Zigarette später ihr in den Armen gelegen und mich tausendmal bedankt. Die Frau hat ja richtig Ahnung!
Ist die Bremsanlage wirklich ein geschlossenes System? Ja, sonst würde es ja lecken. Wirkt die Kraft oder besser der Druck, nur auf die Bremskolben? NEIN! Sie wirkt auch mit dem gleichen Druck auf den Kolben der Bremspumpe! Wie sieht so ein Kolben aus? Das ist eine kleine Welle, die in der Mitte dünner ist als die beiden äußeren Flächen. An diesen Flächen sind jeweils die beiden Dichtungen angebracht. Diese Dichtungen wirken aber nur in eine Richtung und zwar in Richtung Bremskolben.
Zwischen den Dichtungen kann Bremsflüssigkeit nachlaufen, sofern sie denn gebraucht wird. Sie kann nicht nach außen dringen, da sitzt ja die hintere Dichtung, aber nach vorne, da diese Dichtung nur einseitig wirkt. Vor dem Kolben sitzt noch eine starke Feder, die den Kolben wieder zurück drückt, wenn der Hebel / das Pedal wieder losgelassen wird.
Daraus ergeben sich folgende Fehlermöglichkeiten:Wandernder Druckpunkt.
Solange die Anlage kalt ist, funktioniert die vordere Dichtung, sobald Wärme ins Spiel kommt, läßt die Dichtigkeit nach
Gar kein Druckpunkt
Die Dichtung ist völlig im Arsch und der Druck wandert zurück in den Ausgleichsbehälter, die Anlage bleibt trotzdem dicht, da die zweite Dichtung noch heile ist.
Ständig Luft in der Anlage
Die hintere Dichtung ist im Eimer. Beim Zurückdrücken zieht Luft an der Dichtung vorbei ins System.
Festsitzende Bremse
Die Feder ist ermüdet, oder gar gebrochen. Der Druck wird nicht abgebaut und die Bremse geht (bleibt) fest.
Bei mir waren es zwei Ursachen, die vordere Dichtung verschlissen und die Feder ermüdet.
Jetzt endlich habe ich die perfekte Bremse! Danke noch mal an Sabine.
Jetzt wieder bremsende GrüßKoko
-
Fazit:
Vertraue nie einer sogenannten Fachwerkstatt, sondern höre denen genau zu, denen eine TV Fernbedienung wie das achte Weltwunder erscheint.
Besorge die Teile selber und lass sie zur Not durch eine freie Werkstatt einbauen.
Noch eine T - Werkstatt die nie wieder Hand an meine anlegen wird.
Bleib dran und höre nicht auf, daran zu glauben, dass es eine Lösung gibt.
Grüße
Koko -
Fazit:
Noch eine T - Werkstatt die nie wieder Hand an meine anlegen wird.
Hallo Koko, Hallo Sprinter
Kokos Aussage kann ich nachvollziehen, wobei es hängt halt hierbei auch von Menschen ab.
Bei meiner sollte laut Wartungsplan bei 80000km Inspektion das Gabelöl gewechselt werden. Als Abends die Abholung anstand, wurde mir die Rechnung erklärt und mir fiel
die fehlende Arbeit mit dem Gabelöl auf. Als ich den Gesellen, der meine in den Fingern hatte, danach fragte, bekam ich die Antwort:
Ich hätte eine Wald und Wiesengabel und es wäre nicht nötig das Gabelöl zu wecheln. Aber bei einer Upside-Downgabel..................
Da der Geselle schon öfters mir aufgefallen ist, daß er seine Fehler auf den Kunden abschob, bleib mir als Kunde nur zu reagieren.
Leider können solch Menschen ein ganzen Betrieb ruinieren, vor allem wenn man keinen Ersatz findet.
Zum Glück gibt es sehr versierte Menschen hier im Forum, die einen wenn möglich prima unterstützen. DANKE GOGO@Koko. Ich glaube es liegt nicht an dem Öler, denn meiner läuft ja nun auch schon 100000km bei richtigem Kanülenanbau hinten am Kettenblatt.
Gruß Chrissi
-
-
-
Ich will mich einfach nicht damit abfinden, dass die ABM Fußrastenanlage daran schuld ist, so wie vom Mechaniker meines Vertrauens behauptet.
Hallo Koko
Bei meiner ABM-Anlage hatte ich zwar immer genügend Bremskraft auf dem Hinterrad, aber einen enormen Verschleiss der Beläge
Grund dafür war, dass nach der Betätigung der Bremse, diese "hängen" blieb.
Ich hab dann eine Druckfeder, zwischen Hebel und Pumpe reingefrickelt.
Seither funktionierts ......
Gruess Steff
PS: und an meine Sprint lasse ich nur meinen Mech (2-Rad Bärtschi) und Oil of Olaz