Hallo werte Sprinter
Da ich heute meine Lady beim Freundlichen abgegeben habe, weil die dritte Seite vom Serviceheft den ersten Stempel bekommen soll, durfte ich eine Tiger 1050 Sport als Ersatzfahrzeug in Empfang nehmen. Im ersten Augenblick war ich sehr enttäuscht, da mir die neue Trophy versprochen war.
Also machte ich mich auf den Weg zu Susis Arbeit und startete die Tiischerschin.
Die Vorführmaschine hat gerade mal 1100km auf der Uhr und ist mit einem Arrow Auspuff ausgestattet. Nach dem die ersten Auspuffschläge zu hören war, machte sich erneut ein wenig Enttäuschung breit. Nix mit dumpfen Fauchen ala Sprint ST oder patschen im Schiebebetrieb. Eher heißeres Fauchen ist zu hören.
Naja egal. Also los durch den Berliner Feierabendverkehr.
Man sitzt auf dem Mopped schön aufrecht und entspannt. Der Lenker ist angenehm gekröpft und nicht zu dicht am Tigertreiber. Auch die Sitzbank bietet angenehmen Halt und Sitzkomfort, wobei für den Soziusbereich ein kleiner Keil eingearbeitet ist, um ein Raufrutschen zu minimieren. Zudem ist den Sitzbank vorne im Tank eingehakt und zwei rote Ziernähte verlaufen von vorne nach hinten. Auf der Unterseite ist das Bordwerkzeug mittels Gummizug fixiert. Weiterhin sind kleine Laschen vorhanden, wobei Ihr Sinn für mich nicht richtig erkennbar ist. Zudem sind Aussparrungen erkennbar die mit verschraubten Blenden versehen sind.
Die Sitzbank läßt sich mittel Sitzbankschloß bequem abnehmen. Darunter erscheinen im hinteren Teil die Sicherungen sowie kleinere Relais. Davor kommt eine vermutlich 14 Ah Batterie zum liegen, die mit viel Kraft den Anlasser antreibt. Vor der Batterie ist noch ein kleines Staufach, wo der Diagnosestecker seinen Platz findet. Dort würden auch andere kleine Utensilien ihren Platz finden genauso wie ein Tank für einen Kettenöler.
Die Tiger hat nur einen Seitenständer.
Die ersten Kilometer im Stadtverkehr gehen leicht von der Hand, denn die breite Lenker läßt das Manövrieren der Tiger sehr leicht von der Hand gehen. Sicherlich trägt das Fahrwerk und die Bereifung (Pirelli Angel ST)
ihren Teil dazu bei. Die Amarturen sind leicht bedienbar, wobei das Infotaintment von den Bedienknöpfen (zwei) auf dem linken Lenkerende bedient wird. Angezeigt werden der Kilometerstand, zwei Tageszähler, aktueller Verbrauch, Durchschnittsverbrauch- sowei Geschwindigkeit. Eigentlich fehlt nur die Ganganzeige. Oben links im Verkleidungsteil liegt der Schalter für die Triumphheizgriffe. Der hierzu verantwortliche Ingeneur gehört auf die Nachschulbank, denn wenn man nach die Schalter greift bzw. tastet, kommt der linke Fahrerarm unweigerlich mit dem linken Spiegelarm in Kontakt und beeinflußt so ungewollt die Lenkung. Diese Lösung ist einfach nur blöd und gefährlich, obwohl man andere Lösungen im Baukastenregal hat.
Dafür hat die Tiger eine serienmäßige Warnblinkanlage , wobei für mich der Sinn für den "Hausknopf" darüber nicht ersichtlich ist. Auch die beiden Ablendlampen sind für den Glühlampenwechsel leicht erreichbar. Für die beiden darüberliegenden Fernscheinwerfern müßte dann die Innenverkleidung abgenommen werden oder man hat Biegehände wie der "belgische Zauberer".
Beim Umschalten von Ablend- auf Fernlicht gehen leider dabei die Abblendscheinwerfer aus. Sicherlich wird es dafür Tüftler geben, dann wird wahrscheinlich das Frontlicht der VFR800 ähneln von der Leistung.
Wie man oben auf dem Bild erkennt, ist die Gabel in Sachen Federvorspannung und Dämpfung einstellbar. Der Tacho ist gut ablesbar, nur im Drehzahlmesser spiegelt sich die Umgebung. Sicherlich kann man die rote Drehzahlmessernadel gut erkennen, trotzdem ist das Auge irgenwie irretiert. Erfreulicherweise wurde bei dem Kupplungsunterbrecher in Sachen Kabel wie bei der Sprint ST nicht gespart und somit ist eine Fehlerquelle sicherlich minimiert.
Dafür hat man bei den Spiegelauslegern wieder geschlafen, denn ca. 55% der Spiegelfläche waren durch meine Arme verdeckt. Schade
Das montierte Windschild ist groß genug um die Fahrtwind bis zu den Schultern fernzuhalten. Dabei wird der Helm angenehm vom Fahrtwind angeströmt, so das keine Verwirbelungen entstehen (1,88cm ist der Fahrer groß)
Die Soziusrasten sind am Hilfsrahmen angeschraubt und verhindern so durch ein Umfallen vermutlich einen unnötigen Rahmenschaden.
Das Heck ist schmal und der Auspuff hält sich in seinen Ausmaßen dezent zurück. Spannend wird es in Sachen Kennzeichenträger, ob er den dauerhaften Vibrationen durch Motor und Fahrwerk standhält.
Dafür zeigt man Detailverliebtheit bei den Fußrasten. Und zum Glück muß man meist nur einmal den Schalthebel einstellen, denn die Muttern sind teilweise nur von hinten unten erreichbar.
Umso päzisier läßt sich da Getriebe schalten, wobei der Gangwechsel meist zu hören ist.
Die Tiger 1050 Sport ist ebenfals mit einem Wasser- und Ölkühler ausgestattet, wobei hier eine Kunststoffblende einen harmonischen Übergang herstellt. Ein Bugspoiler rundet dabei das Bild ab. Ebenfalls ist die Upsidedowngabel mit Schützern versehen. Die abgebildete Nissinbremsanlage packt sehr vehement auch bei zwei Fingerbedienung zu. Diese Bremse würde sehr viele Sprintertreiber und Ihre Ladys glücklich machen.
Im Fahrbetrieb war die Gabel bei vielen kleinen Unebenheiten (Straße mit überteerten Kopfsteinpflaster) etwas überfordert. Ich hatte das Gefühl, daß das Vorderrad etwas springt. Trotzdem lief die Tiger gut geradeaus, auch mit nur einer Hand am Lenker. Das hintere Federbein arbeitete unauffällig, so das die Tiger auf ebenen Asphalt satt lag. Auch bei Kurvenfahrt über Unebenheiten lief das Fahrzeug genau dahin, wo man es hin steuert.
In Sachen Motor ist das Fahrzeug auch up to date, obwohl der Antrieb ja schon 8 Jahre alt ist. Ich hatte nicht das Gefühl, daß die Tiger untermotorisiert ist. Hierbei trägt sicherlich auch die kürzere Übersetzung ihren Teil dabei, denn die Tiger dreht bei 100km/h 4000U/min. Unsere Lady hat da 3500 U/min auf dem Drehzahlmesser bei serienmäßiger Übersetzung.
Bei der Übernahne drückte ich die Anzeige für den Durchnittsverbrauch auf Null. Nach den ersten Metern wurden 20 Liter angezeigt, die nach 110 gefahrenden Kilometern bei 6,2 Litern stand. Bei konstanten 100Km/h zeigte die aktuelle Verbrauchsanzeige 4,7 Liter auf 100 Kilometern. Kurzzeitlich ging auch die Fahrt auf die Autobahn und bei 170km/h fuhr die Tiger stur geradeaus.
Überhaupt macht der Motor mit diesem Fahrwerk ein Heidenspaß. Das Anfahren von kleinen Kreisverkehren gepaart mit Einlenken und Rausbeschleunigen ging absolut flott von der Hand. Ich glaube nicht, daß ich dies ebenso mit der hinbekommen würde. Ich denke, mit diesem Fahrzeug kann man glatt zum Sportlerschreck auf Straßen wie im Thüringer Wald werden.
Jetzt müßte man nur noch klären, wie eine sinvolle Gepäckanbringung möglich ist.
So dies war's und für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit besten Grüßen ins Forum
Chrissi