Olympus Stylus 1

doc holiday · 17. Januar 2014

Hallöchen,

von Olympus gbt es eine neue Kompaktkamera oder eher eine Bridgekamera die

Die Kamera ist an die Olympus OMD Systemkamera angelehnt und mit ca. 400 Gramm eher eine Bridgekamera als eine hosentaschentaugliche Kompaktkamera.

Die Highlights ganz knapp:

Sensor: 1:1,7 (damit um ca. 50% größer als bei der Bridgekonkurrenz z.B von Panasonic) und mit vernünftigen 12 Megapixeln
Objektiv: 10,7 - fach Zoom (28-300 mm Brennweite/KB) bei durchgehender Lichtstärke 1:2,8
Display: Klappdisplay (hochauflösend)
Sucher: Elektronischer Sucher (hochauflösend)
Blitz: Eingebaut
Auslöseverzögerung: Sehr kurz, d.h. sehr schnell
Lange Akkulaufzeit
WLAN Funktion (Wer sie braucht)

Test: CHIP ONLINE (KLACK)

Test: Ralfs Foto-Bude (KLOCK)

Test: Digitalkamera.de KLUCK)

Nachteilig ist, wie bei vielen Kameras mit eher kleinem Sensor, das Bildrauschen bei > ISO 800. Wer häufig mit diesen Lichtempfindlichkeiten arbeitet wird mit einer DSLR oder Systemkamera natürlich besser bedient sein.
Der Preis ist mit ca. 600,-- € recht stolz, wird im Laufe des Jahres aber mit Sicherheit noch sinken.

Ich finde die Kamera absolut genial, gerade als handliche und lichtstarke Reisekamera, die dem eierlegenden Wollmilchschwein schon sehr nahekommt.
Für Liebhaber des Fotografierens die keine Spiegelreflex o.ä. benötigen, ist sie in ihrer Automatikfunktion wie auch in den gestalterischen Programmen nahezu ideal.
Wäre ich kameratechnisch nicht schon andersweitig aufgestellt, wäre sie bei mir -bei einem etwas geringeren Einstiegspreis- mit Sicherheit ein Wunschkandidat.

Schwärmende Grüße
Bernd

Nachtrag 12.2015: Preisupdate online: Stylus 1 :429,-- € , Stylus 1s 479,-- €

Rigoletto · 17. Januar 2014

Hi Doc,

wie Du schreibst, Du seist anderweitig aufgestellt, so geht es mir bei sehr hohem Interesse für die Stylus1 auch. Das juckt mich gewaltig. Nevertheless, mit meiner Nikon D 3100 bin ich noch immer hochzufrieden. Schon wegen der geringen Maße, denn der Tankrucksack spricht ja mit. Nun, die Stylus passte ja genau in diese Kategorie.

Nach inzwischen bestimmt über einer Mio. (toller) Fotos mit der Nikon wäre es unfair, sie zu ersetzen, solange sie ihren Dienst bestens erfüllt. Und inzwischen (step by step) kenne ich erst all ihre Funktionen einigermaßen. Ich gehöre zur Gruppe der "NRTFM" - Never read the fuckin' manual. Oder positiv ausgedrückt, use it, learn it.

Diese Einstellung ist falsch, wie wir wissen, aber gängig. Um was soll man sich denn noch alles kümmern?

Ich danke Dir für Deine Anregung und Information zur Stylus1. Und dazu, dass ich meine Nikon noch nicht ersetzen muss.

Wir sehen uns ja bald, worauf ich mich überaus freue.

Gruß Uwe

Lizard · 19. Januar 2014

Hi Ihr Experten,

erklär mir bitte mal einer den Begriff "Bildrauschen"
und welchen Zusammenhand es mit dem vorgewählten ISO-Wert hat.

Danke erst mal.
Gruss Udo

doc holiday · 19. Januar 2014

Hallo Udo,

ich will einmal versuchen es laienhaft (bin halt kein Profi) zu erklären.

Die Belichtung in der digitalen (Sensor) wie auch der analogen (Film) Fotografie ist von mehreren Faktoren abhängig:
1. Den bestehenden Lichtverhältnissen (Helligkeit/Dunkelheit)
2. Der Belichtungszeit/Verschlusszeit (d.h. der Dauer des Lichteinfalls auf den Sensor)
3. Der Blendenöffnung (d.h. der Lichtmenge die das Objektiv auf den Sensor treffen lässt)
4. Dem Sensor (Größe, Auflösung, Empfindlichkeit uvm.)

Der Sensor hat eine bestimmte Größe/Fläche und verfügt, je nach Ausführung, über eine unterschiedliche Anzahl, Größe und Anordnung der lichtempfindlichen Elemente (Pixel).
Das durch das Objektiv auf den Sensor treffende Licht wird von den Pixeln in elektrische Signale umgewandelt und unter mehr oder weniger starker Verstärkung in ein digitales Bild überführt.

Hierbei kommt es aber nicht nur zu einer Verstärkung der einfallenden Lichtsignale, sondern auch zu einer Verstärkung systembedingter, nicht gewünschter Grundsignale („ähnlich“ wie bei einer analogen Tonbandaufnahme). Bei hohen ISO-Zahlen (hoher Empfindlichkeit) wird diese nachteilige Verstärkung immer deutlicher.

Die einzelnen belichteten Pixel üben ebenso (je nach Konstruktion des Sensors) eine unerwünschte Streuwirkung auf ihre Nachbarpixel aus, was bei hohen ISO-Zahlen, wie auch Erwärmung des Sensors (Außentemperaturen aber auch starker Belastung) noch ausgeprägter ist.

Dieses Phänomen bedingt u.a. das Rauschen, das es in verschiedener Form gibt und einen deutlichen Qualitätsverlust der Aufnahme. Die elektronischen Rauschunterdrückungsverfahren versuchen dieses Phänomen mehr schlecht als recht zu kompensieren.

Die Bilder verlieren somit an Schärfe, Detail-und Farbwiedergabe und wirken verwaschen bis“ matschig“.

Bei der Betrachtung im Kameradisplay fällt das meist noch nicht auf, wohl aber am größeren Bildschirm und insbesondere bei größeren Abzügen (> Postkarte).

Auswirkungen (streng vereinfacht):

> Je kleiner der Sensor, desto schlechter das Rauschverhalten

> Je kleiner die Pixel, desto ausgeprägter das Rauschverhalten

> Je mehr (kleine) Pixel pro Sensorfläche, desto ausgeprägter das Rauschverhalten

> Je stärker die Signalverstärkung (Steigerung der Lichtempfindlichkeit des Sensors, d.h. Erhöhung der ISO –Zahl) desto ausgeprägter das Rauschverhalten.

Quintessenz (steng vereinfacht):

> Ein großer Sensor ist rauschunempfindlicher, also eher vorteilhafter

> Eine hohe Pixelzahl bei enger Anordnung ist eher nachteilig (Pixelwahn)

> Hohe ISO-Zahlen bewirken immer eine mehr oder weniger starke Verschlechterung des Bildes!

> Lichtstarke Objektive (offene Blende) sind rein optisch die beste Rauschunterdrückung

> Längere Belichtungszeiten (wenn möglich) bewirken kleinere ISO-Zahlen

Mein Erklärungsversuch hat selbstverständlich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Er ist lediglich der Versuch eine einfache gedankliche Verständnisbrücke zu spannen.
Im Netz gibt es eine Unzahl an Erläuterungen, hier nur ein Beispiel:

Kleine-Fotoschule.de inclus. Beispielbilder

Beste Grüße

Bernd

alu · 20. Januar 2014

Vielleicht noch ergänzend:

- Vom normalen ISO Bereich wirst Du im ersten Drittel gute Resultate machen
- Vergiss den extended ISO Bereich
- Vergiss den digitalen Zoom bei Deiner Kamera
- Achte auf den Program Modus, bei schlechteren Lichtverhältnissen wird oft rasch die ISO angehoben
- Falls möglich, setze eine ISO Limite
- Benutze das Kamera eigene RAW Datenformat
- Versuche mal black/white bei ganz schlechtem Licht
- Spiele mit dem Speed, es braucht auch bei Action Sport nicht immer 1/1000s, kannst auch mal markant runtergehen und mitziehen
- Wenn Dich einer mit den 200'000+ ISO seiner Kamera beeindrucken will, frage ihn doch mal, wie er denn im dunklen so fokussiert

Es gibt auch spezielle Programme, wo Du Referenz Aufnahmen machst. Damit kann das Rauschverhalten bei Schwarz (sauberes Schwarz ist schwierig für Sensoren) und allfällige schadhafte Pixel erkannt werden. Damit können die späteren Photos entsprechen automatisch korrigiert werden.

Gruss

Daniel

Lizard · 22. Januar 2014

Hallo Bernd, hallo Daniel,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Ich habe verstanden:
Wo immer es geht die optischen Möglichkeiten der Kamera einsetzen.
ISO so gering als möglich zu halten.
Am besten automatische ISO-Angleichung abschalten und manuell vorwählen.

und
am besten --> testen.

Danke nochmals
Gruss Udo

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