Helmkamera anbringen und prima filmen

  • Hallo zusammen,


    erst mal kurz, warum die Kamera am Helm befestigen?
    Klare Antwort:
    • kaum Verwacklungen
    • man kann jederzeit (weitgehend) die Perspektive ändern


    Und dann hier mal ne kleine Anleitung, wie und wo sich ne GoPro oder auch ne andere Helmcam prima anpappen lässt.
    Warum? Weil sich die Original-Halterungen (auf dem Helmdach oder seitlich) entweder für höheren Speed oder wg. ner blöden Perspektive *nicht* eignen.




    benötigtes Zubehör:
    • Stativaufsatz um eine GoPro auf handelsüblichen Stativ zu befestigen ("GoPro Tripod Mount")


    • das Endstück (Boden) eines Brausetabletten Röhrchens ø 38mm Weich_Kunststoff (z.B. Calcium)
    • evtl. ein Gummistopfen ø 38mm
    • elastischer Heißkleber (hochwertig)


    Das A&O ist es, herauszufinden in welchem Winkel die Cam befestigt werden soll.
    Tipp: Lieber zu hoch, in den Himmel als zu weit nach unten, sonst ist die Perspektive vergeigt.


    Mittels des Verstellechanismus lässt sich die Cam jederzeit etwas nach unten korrigieren, andersrum ist es da schon schwieriger.



    Das Röhrchen so bearbeiten, dass es halbwegs seitlich am Kinnschutz des Helms anliegt. Belüftung und Abstand (Länge des Röhrchens) beachten. Das Röhrchen kann bedenkenlos zur Hälfte am unteren Kinnschutzrand überstehen (siehe Foto), es darf nicht zu kurz sein, sonst bleibt das Visier beim Schliessen an der Cam hängen. Wenn der benötigte Winkel so nicht erreichbar ist dem Gummistopfen eine Keilform verpassen, bis es passt (siehe Bild).


    Kinnschutz und Röhrchen im Befestigungsbereich mit Spiritus entfetten und die Heißklebepistole vorheizen.
    Tipp: Unbedingt Einweghandschuhe anziehen, denn ist der Heißkleber erstmal auf den Fingern lässt sich zur Not der Handschuh blitzschnell ausziehen und die Pampe klebt nicht ewich pottheiß auf den Fingern!


    Das Röhrchen -möglichst in einem Zug- mit Heißkleber ausgießen und an den Helm kleben. Eine Weile mit den Fingern in Position halten und unbedingt eine längere Auskühlzeit abwarten (mindestens 30 Minuten).
    Nun den Rest des Röhrchen -falls es nicht komplett an den Kinnschutz passt- mit Heißkleber ausgießen und mit einer kleinen Spachtel oder z.B. einer Abbrechklinge eines mittleren/ kleinen Cutters an den Helm modellieren. Wieder möglichst lange auskühlen lassen, dann die überstehenden Reste mit einem Cutter abschneiden


    Das "GoPro Tripod Mount" und das Endstück des Röhrchens oder des Gummikeils entfetten, das Stativgewinde und die Auflagefläche in einem Zug mit Heißkleber ausfüllen und bestreichen und sofort auf das Röhrchenende kleben und eine Weile fixieren. Die Überstände abschneiden.


    Tipp: Je länger die Auskühlzeit, umso besser der Halt...


    Im Prinzip lässt sich das ganze Geraffel jetzt schwarz anpinseln. Vom Bemalen mit einem Wasserfesten Filzstift rate ich allerdings ab (siehe Bild), das könnte sich u.U. beim Visier oder Helmreinigen in Richtung der Finger wieder lösen, ansonsten sollte die Farnbe natürlich nicht den Helm angreifen.


    Hinweis:
    Ich hatte das Stativstück anfangs mit einer Kordel am Helmschloss gesichert. Im laufe der letzten paar Tausend Kilometer hat sich allerdings gezeigt, dass der Heißkleber überzeugend hält. Ich glaube es war Pattex, jedenfalls nicht der billigste aus 'm Baumarkt.
    Ich fahre diesen Kinnknubbel an 2 Helmen, bei Regen und auch mal deutlich über 230 km/h. Bis jetzt hat die GoPro prima gehalten.
    Garantie übernehme ich allerdings keine, da sollte jeder am Anfang schon die Sicherungskordel bemühen.



    Tipp:
    Die GoPro lässt sich so einstellen, dass sie mit einem etwa 10 Sekunden dauernden Druck ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Auch hat es sich bewährt, die rote Blinkleuchte zu deaktivieren. Muss ja nicht jeder mitbekommen, dass das Teil filmt ;)


    Achtung:
    Nach allem, was ich gehört habe soll die GoPro3+ zum gegenwärtigen Zeitpunkt (20.02.14) *keine* Empfehlung sein, da sie falsch fokusiert. Ich nutze die Hero2.


    Grüße
    Thomas


    P.S.
    Ich weiß, es sieht Sch... aus, das braucht also schon mal keiner mehr zu erwähnen...:whistle:


  • Grüße
    Thomas


    P.S.
    Ich weiß, es sieht Sch... aus, das braucht also schon mal keiner mehr zu erwähnen...:whistle:



    Na dann lass ick es auch!:laugh:


    Nach eher kommentarlosem Lesen Deiner Beiträge bisher, kann ick nun nicht mehr innehalten!
    Du scheinst mir ein sehr praxisorientierter Mensch zu sein, der die Ästhetik notfalls völlig aussen vor lässt!
    Das ist keine bösartige Kritik meinerseits- eher schon so etwas wie Bewunderung!:nod:
    Kaum einer würde solche Umbauten in Erwägung ziehen, weil sie optisch allemal gewöhnungsbedürftig sind!:whistle:


    Juckt Dich gar nicht!:top:


    Du stellst sie nicht nur vor, sondern empfiehlst sogar noch das nachmachen!:laugh:


    RESPEKT!


    Inzwischen komme ick ja fast zu der Vermutung, dass die Beulen im Tank "handmade" waren und Du Dich nur ein einziges Mal beugen wolltest, um den Forumsfrieden zu erhalten!:guffaw::swoon:


    Irgendwie staune ick auch, dass Du überhaupt zur Sprint gefunden hast! Gehört sie von Haus aus ja eher zu den ästhetisch ansprechenden Motorrädern!:laugh:


    respektvolleGrüsse Michael



    PS: ab dem grossem RESPEKT klingt es wohl sehr ironisch? Soll es auch! Aber auf keinen Fall böse!
    Eher so wie lachend am Tresen nebeneinander und dabei auf die Schulter klopfend!
    Ick hoffe Du verstehst mich richtig!:top:


    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte bisher noch nie eine Kamera am Helm befestigt.
    Von daher kann ich über das pro und kontra des Anbringungsortes nicht Urteilen.


    Aber da hatte Thomas ja schon was drüber geschrieben.
    Das es so ist, glaube ich ihm einfach mal. Zumal ich schon Kameras gesehen habe, die mit einem Klettband UM den Helm herum befestigt wurde und nicht gehalten haben.


    Sollte das da vorne der beste Platz am Helm sein, dann ist Thomas Idee zumindest ein guter Prototyp und ausbaubar.
    Ich würde dann den Heisskleber evtl. durch Silikon ersetzen, das klebt auch und läßt sich gut modelieren.


    Dann noch etwas Spachtel und Farbe und das ganze könnte gut aussehen. :top:
    Vielleicht noch abnehmbar ........


    Thomas, das ist eine Idee, die du weiterentwickeln solltest.:nod:

    Damit könntest du evtl. sogar die Warmduscher, Schönwetterfahrer und "die aus der Designliga" begeistern.



    Grüße Joersch

    • Kirschtörtchenverdrücker
    • Optimismus ist der Glaube daran, das aus einem Gerstenkorn irgendwann einmal ein Faß Bier wird.
    • Wir müssen aufhören weniger zu trinken, wir brauchen viel mehr Alkohol ! (Stainless Steel - Onkelz Cover Band)
    • meine vBGarage

    Einmal editiert, zuletzt von Joersch ()

  • ...wem also Schönheit über alles geht, der scheut nat. keine Mühe (ich, wie inzw. bekannt ist, schon), um das was es zu erreichen geht hinzubekommen (das verstehen jetzt die Schöngeister natürlich wieder anders, als es gemeint ist :sarcastic_hand:)


    Man nehme keinen Heißkleber oder Silikon, sondern GFK, spachtle, schleife, grundiere und lackiere das ganze im Helmdesign... dann sieht das nat. aus wie aus einem Guss.
    Bloß: wenn nachher die GoPro davor hängt, siehts eh keiner mehr, gell? Deswesche is mir des zu fui Äckt.
    Aber wie's hübscher ginge wüßt ich schon...:applause:


    B.t.w. bei mir sah's am Anfang auch (etwas) besser aus, da's schwarz gelackt war. Leider stimmte der Winkel nicht perfekt und beim Entfetten der Heißklebestellen hatte ich dann den Salat mit der permanenten Filzstiftfarbe...


    Zum Fokusierfehler der GoPro Hero3+ Black:
    Wenn ich mir die Feedbacks so durchlese sind die wohl eher die Regel als die Ausnahme. GoPro tauscht die Teile anstandslos aus, da der Fehler der "ersten Marge" bekannt ist. Angebl. fällt er fielen Usern deshalb nicht auf, weil die Vergleichsmöglichkeit fehlt.


    Egal, sobald es die echt fehlerfreien 3+ black gibt, sollten die nat. die Cäm der Wahl sein, weil mehr bietet keine. :pokal:
    Wobei: soo schlecht ist die Hero2 nu auch wieder nicht und der Akku scheint wohl wesentlich länger durchzuhalten.


    Apropos Akku.
    Da gäbs die nächsten Verbesserungsmöglichkeiten. Man müsste das äußere Kameragehäuse durchbohren um einen USB-Stecker reinzutüteln. Dann könnte man per Bordspannung (USB-kompatibel auf 5V gewandelt) quasi ewich filmen, nämlich bis die Card voll ist. Allerdings entfallen dann die Unterwasseraufnahmen, haha!


    Grüße
    Thomas

  • Moin Thomas,


    das ist auch mal ne Lösung.
    Wie verhält sich eigentlich der Heißkleber mit dem Kunststoff vom Helm?
    Kann es da Probleme mit der Festigkeit oder Materialgefüge des Kunststoffes geben?
    Hat der Helm dann noch eine Zulassung oder gibts da Probleme mit den Ordnungshütern?


    Mein letzter Helm war nach einem nicht selbst verschuldeten Unfall, durch den seitlichen Aufprall auf den Aspalt, im Bereich der Visierbefestigung gerissen.
    Bei Deiner Befestigung hätte ich etwas Bauchschmerzen, wenn da mal was von vorne Dich direkt trifft oder man direkt drauf fällt.


    Ist nur so mein Gedanke dazu. Hoffentlich ohne Grund oder unbegründet.


    Gruß Kai

    My english is not the yellow from the egg

  • Hallo Kai,


    ja, Bauchschmerzen bekäme ich auch, wenn ich den Kinnschutz ernsthaft bemühen müsste...
    -Schon allein wg. der Kamera.
    Das letzte mal, dass ich den Kinnschutz brauchte, war ich so um die 20, da war dann ein wunderschönes Zahnabbild von innen drin -aber weder am Hut noch an mir ging was zu Bruch. -Naja, dem Nacken gings nach dem Überschlag net so wirklich gut...


    Also zum Thema Kunststoff vom Helm:
    Helme sind praktisch immer lackiert. D.h. wenn der Lack nicht ab ist, ist da sowieso immer eine Trennschicht zw. Hut und Befestigung. Die Originale GoPro-Halterung wird übrigens mit so ner Art Panzer-Pad aufgeklebt. Die bekommst du -ohne Lackbeschädigung- praktisch nie wieder ab, selbst wenn du mit Hitze und Zahnseide arbeitest...
    Da ich mit dem Heißkleber ja ne Weile experimentiert habe, kann ich dir versichern, dass es (zumindest an meinen beiden Hüten) Rückstandsfrei abgeht.


    Also, ich würde mal schätzen, wenn du den Kinnschutz echt brauchst, dann fliegt "meine" Halterung z'samma mit der Cäm von hinnen nach dannen... :(


    Dies Problem hatte ich nat. bedacht. Eine meiner ersten Überlegungen war nämlich, das Kinnteil zu durchbohren und ne Kunststoff-Schraube rein zu machen. Das erschien mir aber aus Sicherheitsgründen nicht vertretbar. Und da wäre die ABE oder DIN sonstwas vermutl. wirklich hinfällig gewesen. Also das Geraffel soll im Notfall ja wegbrechen können. Und das tuts mit Sicherheit.


    Prinzipiell geht der Heißkleber keine chemische Verbindung mit dem Helmlack ein, das sind mehr adhäsive Kräfte die das halten. Wobei eine unebene oder aufgerauhte Fläche nat. von Vorteil ist.
    Bei dem Helm auf dem Foto hängt die Halterung an einem abnehmbaren, nichtlackierten Kinnschutz. Da kommt der Kleber "ausnahmsweise" mal direkt dran. Aber bis jetzt kann ich keine Nachteile erkennen.


    Zum Thema Ordnungshüter könnte ich dir nen Video zeigen, den ich die Tage -unfreiwillig- gedreht habe. Also, sei versichert, die merken nix -net mal, dass die Cäm noch läuft... ;) Und wenn das Video nicht kompromittierend wäre, würd ichs euch gerne zeigen -ich hab selten so gelacht...


    Grüße Thomas

  • Ich würde die Cam zumindest mit mit ner Fangleine sichern, falls sich der Heißkleber mal lösen sollte.

    ich denke, also bin ich... hier falsch!

  • ... weiter oben hab ich angemerkt:
    Hinweis:
    Ich hatte das Stativstück anfangs mit einer Kordel am Helmschloss gesichert. Im laufe der letzten paar Tausend Kilometer hat sich allerdings gezeigt, dass der Heißkleber überzeugend hält. Ich glaube es war Pattex, jedenfalls nicht der billigste aus 'm Baumarkt.
    Ich fahre diesen Kinnknubbel an 2 Helmen, bei Regen und auch mal deutlich über 230 km/h. Bis jetzt hat die GoPro prima gehalten.
    Garantie übernehme ich allerdings keine, da sollte jeder am Anfang schon die Sicherungskordel bemühen.


    ich verstehe jeden, wenn er sein teures Schmuckstück sichert -ich mache es allerdings nicht mehr.


    Grüße Thomas