Bremsentuning?

  • Hi zusammen,


    ich habe eben in einem Beitrag von einem kollegen aus dem Schweizerforum gefunden:


    KLICK


    Darin schreibt er auf Seite 12 etwas über den Austausch der Verbindungsschrauben - anstatt Zugfestigkeitsklasse 8.8 benutze er 12er......


    Kennt ihr das bzw. könnt ihr das bestätigen dass das etwas bringt?


    Da bei mir in nächster Zeit der 20'000er Service ansteht, könnte man das ja da gleich ausprobieren......:smile:


    Was meint ihr?



    Fragende Grüsse


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke mal, dass für die Verschraubung der Bremssättel die Erhöhung der Zugfestigkeitsklasse nicht viel bringen wird. Da die Schrauben nicht auf Scherung beansprucht werden sollten, ist das vorgeschriebene Anzugsmoment von 40Nm wohl ausreichend um die nötige Haftreibung des Bremssattels gegen die Aufnahme am Standrohr zu gewährleisten. Um hier eine Verbesserung zu erzielen würde das Anzugsmoment für eine hochfeste Schraube nochmals erhöht werden müssen, was m.E. zum Ausreißen des Gewindes im Leichtmetall des Standrohrs führen würde. Also wenn hier eine Verbesserung erzielt werden soll, müsste zusätzlich noch ein Gewindeeinsatz im Aluminium eingebracht werden. Das Auseinanderdrücken des Bremssattels kann nicht passieren, da er einteilig ist (Explosionszeichnung 955er) (Explosionszeichnung 1050er), eine axiale Kraftwirkung auf die Halteschrauben bzw. ein Moment auf dieselben bedingt durch Bremskräfte kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da die Bremsbeläge aufeinander gedrückt werden und somit keine Hebelwirkung entstehen kann.


    Meines Erachtens kannst Du das Geld zwar investieren - ist ja kein großer Betrag, aber ich meine dass es nichts bringen wird.


    Theoretisch betrachtet


    Franz




  • Einspruch euer Ehren,

    da trügt die Ex.-Zeichnung (ich sprech von der 955er). Der Sattel hat 4 Verbindungsschrauben, aber alle "oben" bei der Stiftschraube für die Beläge. Wie die beiden Hälften "unten" zusammengehalten werden :questionmark:, ich weiß es nicht.

    Gruß Ralf der eben :4: war mit de Daschenlampe

    • Offizieller Beitrag

    Einspruch euer Ehren,

    da trügt die Ex.-Zeichnung (ich sprech von der 955er). Der Sattel hat 4 Verbindungsschrauben, aber alle "oben" bei der Stiftschraube für die Beläge. Wie die beiden Hälften "unten" zusammengehalten werden :questionmark:, ich weiß es nicht.

    Gruß Ralf der eben :4: war mit de Daschenlampe


    Sollte ich mich so getischen haben? - Wenn dem so ist, müssten die Bremsdrücke aber so hoch werden, dass sich die Schrauben elastisch dehnen - wäre evtl. doch nen Versuch wert...


    Ich nehm alles zurück, bei näherer Überlegung muss der Sattel ja geteilt sein, da er ja anders nicht bearbeitbar ist...


    :blush2: Franz

  • Der Sattel MUSS überhaupt nicht mehrteilig sein, wie die einteiligen Sättel der Ducati 1098 zeigen. Ist halt "nur" etwas aufwändiger zu fertigen.


    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Hallo Franz

    Richtig erkannt, fast alle Festbremssättel sind auf Grund der einfacheren Fertigung geteilt (auch bei der ST1050 Vorderradbremse). Die Schrauben zur Befestigung des Sattels am Träger (hier Gabelholm) werden auf Scherung beansprucht, die Verbindungsschrauben der Sattelhälften auf Zug.

    Speedy
    Da der gesamte Sattel eine konstruktive Einheit bildet, könnte die Verstärkung eines Bauteils zur Überbeanspruchung des Anderen führen. Und ob es wirklich was hilft, keine Ahnung, theoretisch denkbar. Manchmal hilft ja schon der Glaube daran.

    Gruss Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • @ all


    :5: erstmal für eure Antworten.


    Habe mir eben auch so meine Gedanken dazu gemacht.


    Also der Austausch der Schrauben würde ja "nur" die Schrauben an den Festsätteln betreffen welche die 2 Hälften miteinander verbinden. Die Schrauben welche die Sättel am Gabelholm festhalten müsten ja nicht unbedingt ausgetauscht werden.


    Wobei wie Franz schon sagte die Materialkosten wären minimal.


    Das mit der Überbeanspruchung habe ich mir auch überlegt aber wenn man die Schrauben mit dem vorgegebenen Drehmoment festzieht sollte das ja keine Rolle spielen...


    Weiss eigentlich jemand von auch wie gross der Bremsdruck bei einer Bremsung ist?


    Dann könnte man ja eigentlich berechnen welche Kräfte auf die Bremszangen einwirken bzw. sie auseinanderdrücken.....


    Ich kann ja meinen :smile: mal darauf ansprechen um zu hören was er dazu meint - er ist ja früher Rennen gefahren.....vielleicht hat er auch noch Tipps an Lager....

  • Hallo Schrauber,

    ich glaube, ich muß hier auch mal meinen Senf dazu geben bzgl. Verschraubung und Dehnung.

    Wenn mich mein Maschinenbaustudium nicht täuscht, macht es gar keinen Sinn, besagte Schrauben
    gegen höherfeste auszutauschen.
    Hier geht es um die Dehnung der Schrauben und die wird bestimmt durch den sogenannnten E-Modul.
    Dieser ist für alle Stahlsorten ungefähr gleich. D.h. bei gleicher Belastung wird sich die 12.9er Schraube
    genauso dehnen wie die 8.8er. Nur daß sie mehr Zug (daher die höhere Zugfestigkeit) aushält und somit
    später bricht. Wenn es allerdings dazu kommt, ist sowieso alles zu spät...

    Ich hoffe, zur Verwirrung beigetragen zu haben... :whistle:


    Gruß,

    Hermann

  • Nun ja, Herrmann,

    die höherfeste Schraube kann allerdings eine höhere Vorspannkraft übertragen.

    Wird zwar bei der Bremse überhaupt keine Rolle spielen, nur der Vollständigkeit halber.

    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"



  • Die Schraube schon, wer will es aber beim Bremssattel überprüfen?
    Alulegierung und Gewindelänge begrenzen das mögliche Drehmoment und damit die Vorspannkraft. Ich wird's sein lassen.

    Gruss Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner




  • Stimmt Dirk,

    genau dafür gibt´s die Dinger ja. :nod: Bei höherer Vorspannung ist die Dehnung bei gleicher Zugbeanspruchung dann auch entsprechend geringer.

    Allerdings würde ich das ebenfalls nicht an der Bremse ausprobieren... Nach fest kommt lose... Und in diesem Fall wird nicht die Schraube aufgeben... :prohibit:


    Guß,

    Hermann