Hallo SPRINTer,
endlich hat es geklappt! Seit dem letzten Gehren-Treffen in 2011 haben Harald und ich beschlossen, das wir (in diesem Fall speziell er ) uns mal über die Elektrik meiner Sprint hermachen sollten, da einiges nicht ganz so optimal war, wie es vielleicht sein sollte. Zum Einen war die Elektrik seit 2005 "historisch gewachsen", d.h. es kamen immer wieder weitere Verbraucher dran, die ebenfalls mit Strom versorgt werden wollten und zum Anderen waren auch vermehrt sog. "Stromdiebe" im Einsatz, die zwar ein Abgreifen der Stromzufuhr sehr erleichtern, aber dafür eben auch mögliche/zukünftige Fehlerquellen mit zum Inhalt hatten.
Zu guter Letzt wurden auch noch weitere Gimmicks verbaut und über die eine oder andere Idee gebrütet, die sich noch verwirklichen lassen könnte.
Doch schön der Reihe nach ...
Nach dem 4. Anlauf hat sich letztendlich doch ein Termin ergeben, der es ihm ermöglicht hat die weite Reise von Berlin nach Stuttgart anzutreten und dabei auch unterwegs noch einen Besuch in Heilbronn für ein paar Tage einzurichten. Wir, Martina und ich hatten Harald 3 Tage als Gast, wobei er wohl mehr oder weniger ein Gastarbeiter war . Seine Ankunft war am Dienstag gegen 14 Uhr bei uns zu Hause. Nach einem Käffchen und dem üblichen Benzingerede ging es in den Keller (Bild 1: Kellereingang), in dem die gestrippte Lady (nein, nein! Nicht Martina!) schon voller Ungeduld gewartet hat.
Harald hat sich sogleich einen ersten Überblick verschafft, was in welcher Reihenfolge in Angriff genommen werden soll um die Zeit möglichst effektiv zu nutzen. Mit fachmännischen Blick umkreiste er die Maschine, zog hier mal an einem Kabel, zupfte da mal an einer Verbindung herum, schaute unter die Cockpitverkleidung, zerrte an dem einen oder anderen Kabel, grummelte etwas Unverständliches, schüttelte bedenklich den Kopf und gab hin und wieder Geräusche wie "tststs" von sich. Ich rechnete schon ernsthaft mit einer Antwort wie: "Wirtschaftlicher Totalschaden, vergiß es einfach! Verkof die noch brauchbaren Einzelteile und kof dir ne Neue".
Zum Glück kam es nicht so weit! "Jutti! Lass uns hinten ma anfangen. Ick denke mir, dat das am Längsten dauern wird."
Der nach hinten führende Kabelbaum wurde im Bereich unter dem Tank entzweit und ein Steckverbinder als Trennstelle angebracht. Neue Kabel wurden von vorne bis hinten verlegt. Der Bereich rund um das Rücklicht wurde komplett in diesem Zuge erneuert. Zudem wurde ein zweiter Kabelsatz für meinen Heckumbau (der, so wie es aussieht, bis Gehren endlich fertig wird!) angefertigt, weil hier letztendlich ein anderes Rücklichtlicht und auch ein anderer Kennzeichenträger (Bild 9) zum Einsatz kommen wird, das sich im Heck und nicht mehr am Kennzeichenträger befinden wird.
Für das Rücklicht war ebenfalls noch etwas Zeit und Hirnschmalz notwendig, da dieses zwar auch eine LED Ausführung ist, aber nur ein stromführendes und ein Massekabel hat (zum Vergleich: unser Serienrücklicht hat 2 stromführende Kabel und ein Massekabel wg. der Rückleuchte und dem Bremslicht). Jedenfalls gelang es ihm mit Vorwiderständen und einer Diode das Ganze so zu bauen, dass man mit einem stromführenden Kabel für Brems- und Rücklicht auskommt!
Der nächste Schritt waren umfangreiche Aufräumarbeiten unter der Instrumentenabdeckung, in der sich allerlei Kabel und Stromdiebe befanden, die entweder nicht mehr wirklich benötigt wurden, bzw. wie oben schon beschrieben, potentielle Fehlerquellen waren. Das hat jedenfalls auch ne ganze Weile gedauert, bis ich ihm dann noch nebenbei erklären konnte, für was welches Kabel da drin rumlag. Nach der Aktion sieht es da wieder so richtig schön ordentlich und übersichtlich aus! (Bild 22)
Als erstes Gimmick kam die "Mehrfachsteckdose" (Bild 12, 13, 16, 17 und 19) unter der linken Seitenabdeckung dran, damit man hier bequem und auch sehr übersichtlich bei Bedarf die verschiedenen Stromquellen anzapfen und damit auch bequem erweitern kann. Im Einzelnen sind das nun:
- Dauerplus
- Zündungsplus
- Scheinwerferplus (hierzu ist aber die autom. Lichtschaltung notwendig)
- Masse
Endlich hat die nervige Sucherei "wo krieg ich denn jetzt wieder bloß ein Zündungsplus her?" ein Ende!
Das zweite Gimmick war die Vorbereitung des Kabelbaums der hier im Forum genannten Seitenständerbeleuchtung (öhhm, kein Bild). Wobei hier nicht im wörtlichen Sinne der Seitenständer beleuchtet werden soll, sondern vielmehr der Boden, auf dem der ausgeklappte Seitenständer beim Abstellen der Maschine ruhen soll. Vorteil dieser Sache: man sieht die Bodenbeschaffenheit bei Dunkelheit und kann nicht versehentlich das Motorrad bei beispielsweise verlegten Rasensteine auf dem weichen Untergrund abstellen, was füher oder später zu einer unerwünschten Schräglage des Fahrzeuges führen kann, weil der Seitenständer einsinkt. Das dabei die Alarmanlage (sofern verbaut) losheulen wird ist noch das geringste Ärgernis!
Die Beleuchtung nutzt den Schalter, der bereits im Bereich des Seitenständers verbaut ist. Beim Ausklappen geht die LED an, beim Hochklappen geht sie wieder aus. Somit ist gewährleistet, das ein Fahren mit seitlich leuchtender LED nicht möglich ist, was widerum nicht der STVO entsprechen würde.
Andreas (T4Meister) hat inzwischen ein schnuckeliges Modul geschickt, das modular zwischen den Schalter des Seitenstnders und dem LED-Streifen gebaut werden kann. Ich denke, hier wird er selber noch etwas detaillierter dazu schreiben.
Das dritte Gimmick, das nunmehr erstmalig in Deutschland (zumindest in dieser Form) an einer Triumph Sprint verbaut wurde, ist das Komfortblinken (KLICK) in "Reinstform" (Bilder 2, 5, 6, 7, 8, 10, 15, 18, 20 und 21). Die verbauten Teile haben bereits ein gewisse Serienreife, die nach ein paar kleineren Optimierungen, die sich durch den Einbau gezeigt haben, seitens Harald demnächst wohl im Forum für weitere Interessenten zum Kauf angeboten werden können.
Harald war von der Funktion dermaßen begeistert, das er ständig an dem Blinkerschalter herumspielen mußte und dabei fast meine Batterie leer saugte (er nannte es lapidar "Funktionstest")! Ich finde sie übrigens auch sehr gelungen und ein absolutes "Must have"!
Über das vierte Gimmick wollen wir noch nichts verlauten lassen, da hierzu noch einige Überlegungen angestellt werden müssen und das Ganze dann in die Realität umgesetzt und ausgiebig getestet werden muß. Theoretisch weiß er schon, wie ich es gerne haben möchte, aber die Praxis muß dies erst zeigen. Ob das bis Gehren reichen wird? Schau'n wir mal ...
Harald selbst konnte ich insgesamt nicht allzuviel helfen. Ausser das ich ihm sagte, wie ich es haben will bzw. mir vorstelle konnte ich ihm lediglich ab und an mal eine der Zangen oder Kabelschuhe reichen oder mit der Lampe an schwer zugänglichen Stellen leuchten. Also hab ich mich andersweitig beschäftigt.
Ich habe mir einen weiteren zentralen Massepunkt (Bild 14) (der eigentliche befindet sich auf dem Getriebe unserer Sprint) im vorderen Bereich (unterm Tank) gesetzt, an dem ich Massekabel, die von vorne kamen, direkt mit Kabelschuhen anstecken konnte und auch zukünftig noch kann. Der neue Massepunkt ist mit dem Getriebemassepunkt und somit auch direkt mit der Batterie verbunden. In der Vergangenheit habe ich alle Massekabel von vorne auf die Batterie geklemmt, so daß die Befestigungsschraube an der Batterie immer ein Stückchen länger wurde . Zwangsläufig wurde dadurch auch der Kabelbaum, der in Fahrtrichtung rechts zwischen Rahmen und Airbox verläuft, immer fetter!
An dem neuen Massepunkt befinden sich jetzt so Dinge wie:
- Stebel Tröten
- Vorschaltgerät des Xenon Fernlichts
- ....
Vorteile auch hier: übersichtich, kurze Wege - einfach aufgeräumt und gut zugänglich!
Des weiteren wurde in diesem Zuge auch gleich vorausschauender Weise eine Befestigungsleiste auf der linken Seite unterhalb des Rahmens angebracht, an der sich (ähnlich wie rechts) noch weitere Relais anbringen lassen (Bild 11 und 20). Man weiß ja nicht, was Einem - im besonderen mir - noch so alles einfällt!
Sodele, die ganze Aktion, die sich jetzt vielleicht so locker-flockig lesen läßt, war wirklich harte Arbeit!!
1. Tag: Ankunft Harald gegen 14.00 Uhr. Arbeitsende: 04.00Uhr
2. Tag: Beginn gegen 10.00 Uhr. Arbeitsende: 03.00 Uhr
3. Tag: Beginn gegen 10.00 Uhr. Arbeitsende: 15:00 Uhr
Das Leben ist eben kein Schlotzer oder Ponyhof! "Arbeitsunterbrechungen" gab es eigentlich nur nachmittags zum Kaffeetrinken und abends, wenn wir essen gegangen sind.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die tolle geleistete Arbeit bei Harald bedanken! Es war uns eine große Ehre ihn als Gast bei uns zu haben.
frisch verkabeltes Grüssle
Jürgen