Lager schmieren

  • Hallo in die Runde der Triumphalen, hab mir im Frühjahr eine Sprint ST,Bj 2004 gekauft - ein wunderbares Bike. Da die 40.000 km Inspektion fällig war, war der Preis auch ok. Nun steht die Lady in Unterwäsche (d.h. ohne Verleidung, Tank etc.) der Garage und der Check ist in vollem Gange. Ventile prüfen - alle ok!!, Luftfilter (K&N), Bezin- und Ölfilter usw. Nach den den Inspektionaübersichten sind bei 40.000 km auchRadlager, Lenkkopflager und Nadellager in der Federung fällig, d.h. sichten und fetten. Nach meiner bisherigen Erfahrungen mit HD,BMW und div.Japanern sind die Lager nach dieser Distanz noch gut in Schuss, es sei denn, es handelt sich um Winter und Regenmaschienen. Von daher steht der Aufwand des Auseinanderbauens in einem unguten Verhältnis zum Nutzen. Was ist Eure Erfahrung bei Triumph? Ich will mich vor dem Job nicht drücken, aber nur weil es im Inspektionsplan steht muss es doch nicht unbedingt sein - oder? Noch eine Punkt: Als ich die große Mutter an der Einarmschwinge lösen wollte, konte ich sie nach Entfernen des Sicherungsringes mit der Hand abschrauben. Der Konus im Hinterrad und die entsprechende Konusscheibe hatten wohl etwas Spiel und sahen entsprechend vriefig aus. Passiert so etwas häufiger? Mein Eindruck ist, dass die beiden Konusse etwas gelitten haben. Wird das durch entspr. Festziehen der Mtter wieder ausgeglichen oder fehlt durch das Spiel und den Abrieb (Riefen) Material und das Hinterrad hat Spiel, das den Konus weiter weitet. Das wäre natürlich übel, denn damit wäre die hintere Felge Schrott und die passende Konusscheibe ist sicher auch nicht ganz billig. Irgendwelche Tricks dazu oder einfach lassen? Gruß von der Kieler Förde, Twinbamm

    • Offizieller Beitrag

    Moin. Eine zu lose Hinterradmutter ist definitiv nicht OK. Ohne Splint hättest du sie wahrscheinlich sogar verloren. Da hat dein vorheriger Mechaniker geschla..t. Das auseinandernehmen der Schwinge und ihrer Hebelleien macht schon Sinn. Bei den normalen inspektionen geht da bestimmt kein Mech. ran die haben nicht ansatzweise die Zeit dafür das alles fein säuberlich zu prüfen. Die Prüfen lediglich ob da Speiel ist. Wenn welches da ist bekommst du es gesondert aufgeführt. Falls einer deiner Vorgänger sie mal unsanft mit dem Hochdruckreiniger gesäubert hat wirst du wahrscheinlich auch jede menge flugrost in der Umlenkung haben. Daher empfehle ich Dir die Schwinge einmal auszubauen. So schlimm ist das nicht wenn da nicht das ganze saubermachen währe. Das geht in die Zeit. So kannst du in aller ruhe alle Lagetr und Dichtringe prüfen. Falls fragen auftreten kannst du sie hier ruhig stellen. Gruß Von der Ostsee Gogo

    Immer nach der Devise: Freu dich über'n runden Keeks und beiß die Ecken ab. (Is von meinem Sohn. Woher er ihn hat, weiß er nicht mehr)


    meine Garage

  • Die Nadellagerung (rechtes Lager Hinterrad Einarmschwinge) ist sehr empfindlich, die unbedingt schmieren. Meins war bei um die 30 Tkm defekt, hatte auf der Achse gefressen. Das wurde richtig teuer. Nach meinen bisherigen (eigenen und angelesenen) Erfahrungen wurde bei Triumph oft zu wenig Fett benutzt, auch an den Lagerstellen von Schwinge und Federbeinumlenkung. Also lieber jetzt, wo eh keine Saison ist, rangehen, als später in der Saison ein Problem zu bekommen. Und ich gehöre durchaus zu denen, die generell eher nicht unötig herumdoktern an funktionierender Technik. Aber da ist die Sprint halt etwas sensibel. Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Als ich noch meine Speedy hatte, hab ich mich verrückt gemacht und sah mich bei jeder Ausfahrt schon mit festgefressener Umlenkhebelei am Straßenrand stehen, weil im T5net nahezu jeder "Schrauber" Stein und Bein beschwören konnte , dass nach sounsoviel Kilometern auch bei ihm die Nadellager nahezu pulverisiert waren. Für einen Nichtschrauber wie mich bedeutet das ja jedesmal einen nicht geringen finanziellen Aufwand, also hab ich dann auch in der Werkstatt brav nachschauen lassen (obwohl man mich dort mind. schon zweimal hingewiesen hatte, dass sowas nicht notwendig sei und bei denen auch noch nie vorgekommen wäre). Ergebnis: die Nadellager waren sowas von frisch und fettig. Frag einfach mal Deine Werkstatt, wie oft an den Lagern schon Schäden oder Fettmangel festgestellt wurde. Nochmal werd ich jedenfalls nicht wegen allgemeiner Forumshysterie (davon bleibt man hier übrigens angenehmerweise eher verschont) und Befindlichkeiten wie ein aufgescheuchtes Huhn zur Werkstatt flattern.

  • Nein das nicht. Da seine Maschine aber eh nur noch im "Schlüpper" da steht und er scheinbar nicht so eine Schrauber-Hausfrau wie ich ist, würde ich einfach sagen: frisch ans Werk und alles was irgendwie gelagert ist auseinander bauen und frisch abfetten. Ansonsten halte ich mich dieses Jahr an meinen Vorsatz: mehr Kilometer fahren, weniger Sorgen über hustende Flöhe machen und einfach mehr Gelassenheit auf dem Bock :)

  • Hallo,ich wollte mich in die Diskussion einklinen, um mal generell zu fragen, welches Zeug Ihr in eure zu schmierenden Stellen gebt? (Außer Kolben der Bremsen - da kommt die gute ATE-Paste hin ;) )

  • Zunächst vielen Dank für die Tipps. Nun bin ich von Natur aus neugierig und habe doch operiert. Alle Lager der Schwinge/Achse hinten waren noch ordentlich im Fett - hätte also nicht notgetan. Allerdings mit gutem Fett nachschmieren gibt doch ein gutes Gefühl, da teilweise wohl etwas knapp geschmiert wurde. Echte Probs hatte ich bei der Achsmutter links (Einarm, Kettenseite). Auch mit 1,5m Verängerung und Wärme ging nix. Da nach fest i.d.R. ab kommt, hab ich die Mutter an der Flanke aufgebohrt. Nun war sie ganz zahm, aber zur Strafe auch tot. Hat jemand eine übrig? Ist kein Teil, das mein Schraubenhändler besorgen kann.
    Nachdem nun alle so schön auf dem Tisch liegt kommt gleich die nächste Frage: Lager sicherheitshalber wechseln oder lassen -wackeln tut eigentlich nix. Ich tendiere zu nein, vielleicht gibt es aber erfahrungen der Art: Kein xy Lager lebt länger als 50.000km.


    Lenkkopf hatte ich noch nicht auf, wackeln/knacken tut nix. Also same procedure oder lassen? Nach der bisherigen Erfahrung tendiere ich zu lassen.


    Gruß von der Förde, Twinbamm

  • Gut zu lesen, dass die ganzen vermeintlichen Schwachstellen doch gar nicht so anfällig sind. Insofern hast Du die bisherigen Erfahrungen zur Lebensdauer dieser Teile, die bisher so in den Foren kursieren, Lügen gestraft.


    Ich würd saftig frisches Schmalz draufgeben und wieder zusammenbauen.


    Die Lager und Hülsen sind als Ersatzteile recht gesalzen vom Preis. Schau doch mal in der Bucht, ob es da die Hebel zu einem deutlich günstigeren Kurs gebraucht aus einer wenig gelaufenen Maschine gibt, falls Du es "neu" machen möchtest.

  • Und vergiss nicht die Schraube mit dem richtigen Drehmoment (146Nm)anzuziehen.
    Hatte mein Reifenhändler suboptimal erledigt und dadurch heftiges Knacken im Hinterrad mit eingebaut. :whistle:


    Welches Fett nehmt Ihr für die Schmierung? :confused:


    Gruß Dirk

  • Hm, würde jetzt einfach bei Louise zum Procycle oder Castrol greifen. In der Werkstatt hatten sie damals beim Hebeltausch an der Speedy auch zu irgendeinem blauen Fett gegriffen.

  • Gut zu lesen, dass die ganzen vermeintlichen Schwachstellen doch gar nicht so anfällig sind. Insofern hast Du die bisherigen Erfahrungen zur Lebensdauer dieser Teile, die bisher so in den Foren kursieren, Lügen gestraft


    Sorry, aber nur weil Du mehrfach das inhaltlich Selbe schreibst, wird es nicht richtiger: EIN gut gefettetes Motorrad straft auf keinen Fall mehrere Ausfälle wegen schlechter Fettung Lügen!


    Die Nadellagerung der ELF-Hinterachse (und auch unsere Sprint basiert auf dem ELF-Patent) ist empfindlich, und das nicht, weil die Lagerung unterdimensioniert ist, sondern weil nur ein einziger Dichtring (und der hat auch nur sehr niedrige Seitenwände wegen der geringen Durchmesserunterschiede zwischen Achse und Außengehäuse) das Eindringen von Wasser etc. verhindert. Und wenn etwas Feuchtigkeit hineinkommt, ist es nur das Fett, das einen frühen Tot verhindern kann. Ich weiß, wovon ich schreibe. Und Du? Hast Du schon eine der alten Sprints gefahren und diesbezüglich gewartet? Weil, es kann ja sein, dass Triumph dazugelernt hat und bei moderneren Fahrzeugen auch die Werksfettung verbessert hat. So dass es heute vielleicht kein Problem mehr darstellt. Aber es ist schon seltsam, dass im t5net als Forumsinitiative ein spezielles (Triumph-)Werkzeug zur Fettung der rechten Hinterachslagerseite nachgebaut wurde und sich gut verkaufte unter den Schraubern.


    Ich hatte jedenfalls ein zerstörtes Nadellager wegen Korrosion, aber weil dieses Lager direkt auf einem geschliffenen Bereich der Hinterachse läuft, hatte ich auch eine zerstörte Hinterachse. Allein dieses Bauteil kostete damals deutlich über 400 Euro. Und leider ist es nun einmal so, dass ein defektes Nadellager, wenn es nicht im ganz frühen Zustand herausgefunden wird, praktisch immer eine Zerstörung der Hinterachse nach sich zieht. Deshalb ist die Wartung dieser empfindlichen Stelle alle 20.000 km vorgeschrieben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.


    Dirk
    (gut, dass ich noch ca. 16.000 km bis dahin habe)

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    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Sorry Dirk, da ist mir dann ein Fauxpas unterlaufen: das Hinterradlager bekommt natürlich brav sein Fett weg, einer der wenigen wirklich wichtigen Punkte auf dem Inspektionsplan, die ich mir zu diesen Terminen herauspicke und gezielt machen lasse.


    Was ich eher für unnötig halte, ist die Abschmiererei der Umlenkhebel am Federbein. Zumindest wurde ich da in meiner Werkstatt ein wenig ratlos angeschaut und denen ist bisher in ihrer langjährigen Triumph-Praxis noch nie ein Fall von vergammelten Nadellagern an den Umlenkhebeln untergekommen. Jedenfalls musste ich die Jungs schon fast dazu nötigen... na ja die Ursache des Problems lag letztendlich ganz woanders.


    Bei mir sind es übrigens nur noch rund 2.000 km :sad::cry:

  • Muß ja jeder selber wissen.
    Ich habe meine Sprint jetzt auch hintenrum entlagert. Geht eigendlich ganz gut, wenn man das Handbuch zur Hilfe nimmt, (nur zum Nachlesen, ansonsten nehmen ich natürlich Werkzeug :flowers: ).


    Um bei mir waren 2 Nadellager an den Umlenkhebel hin, die In der Schwinge. Bei 40t Km. Werden jetzt neugemacht.


    Werner

  • Um auf die Frage zu antworten: "Womit Fetten?"Ich habe ein wenig recherchiert, und bin zu dem Schluss gekommen, dass folgendes Fett ein gutes "Allround-Fett" ist, mit dem alle möglichen (außer Bremse!) Stellen geschmiert werden können:Liqui Moly 3520 LM 47 Langzeitfett + MoS2http://www.amazon.de/gp/product/B00295JXKC/ref=oh_details_o00_s00_i00Durch den Zusatz der Substanz MoS2 wird eine Schmierung gesichert, selbst nachdem das eigentliche Fett bereits abgetragen wurde (durch einen tollwütigen Hochdruckreiniger beispielsweise).mfg,

  • Hallo,
    also ich habe auch mit defekten Lagern noch selten Ärger gehabt. Beispiele verschiedener Fahrzeuge:
    Yamaha RD 250 - Kurbelwellenlager nach 60000 km fertig
    Yamaha XJ 900 - Lenkopflager nach 80000 km fertig, Alle Radlager nach 90000 km top
    PKW - Radlager vorne links nach 160000 km fertig.
    Bei 40000 km sollte ein europäisches oder japanisches Industrielager meiner Ansicht nach nicht kaputt
    sein egal ob im Auto oder Motorrad. Wenn doch sinds meistens Hochdruckreinigeropfer.
    Jedenfalls sollte man sich nicht so verrückt machen.


    Gruß
    Andreas

    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert,
    sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Hallo in die Runde,


    zunächst einmal Danke für die vielfältigen Beiträge zum Thema Schwingenlager. Inzwischen ist wieder alles an seinem Platz.


    Für mein aktuelles Projekt sind noch ein paar Punkte offen. Lenkkopflager - zum prüfen/schmieren aufmachen oder lassen? Linke Achsmutter- wer hat eine übrig? Ist vermutlich 35x1,5.
    Und mit sorgenvoller Mine die Frage: Ist die verkratzte Konusscheibe, die bei der Einarmschwinge das Rad hält kritisch oder hinnehmbar. Hier ist etwas Material draufgegangen, da die rechte Mutter lose war. Die entspr. konische Aufnahme an der Felge sieht ebenfalls - sozusagen spiegelverkehrt- angegriffen aus.


    Grüße von der Förde
    Twinbamm

  • Ich habe meine :love: nun auch "hintenrum" zerlegt und wieder zusammen gebaut. Hat sich angeboten da ich eh eine neues Kettenkit montiert habe und die RK eine Endloskette war.
    Dabei habe ich eine freudige Entdeckung gemacht: ein Bremskolbenrücksteller von VW passt haargenau als Spezialwerkzeug in die Spannringverschraubung! Man könnte es, wie hier schon mal erwähnt, auch mit einem ordentlichen Dorn machen, aber bei dem inneren Spannring wäre es schon gut, wenn man was handfestes zum Anziehen hat, der bekommt immerhin 55Nm. Und die per Schraubendreher o.ä. aufzubringen, ich weiß nicht. Da wäre mir die Gefahr des Zerstörens zu groß. Aber wenn´s so auch geht, gut.
    Wer jetzt mal ein paar Größen zum eventuellen Nachbau braucht, einfach mal melden.
    Ansonsten lief mit WHB alles wie geschmiert und selbiges hab ich gleich mit allen Lagern getan die sich so zeigten.

    Viele Grüße! Mario


    A Bikers work is never done!

  • Bei der Einarmschwinge: linksseitig zwei große Rillenkugellager, die rechte Seite hat ein direkt auf der Achse laufendes Nadellager.


    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Bei der Einarmschwinge: linksseitig zwei große Rillenkugellager, die rechte Seite hat ein direkt auf der Achse laufendes Nadellager.


    Dirk


    Danke, so hab ich es auch gesehn.
    Bei BikeBandit sieht es so aus als wenn es eins wäre.


    Werner