Drehmomentwerte

  • Hallo Leute,
    ist schon interessant, daß im WHB alle Schraubendrehmomente so absolut angegeben werden, also
    Hinterachsmutter z.Bsp. 146 NM. Wenn man sich darüber Gedanken macht wer die Zahlen festgelegt hat
    kommt die Frage auf warum es nicht z.Bsp auch 144 oder 148 NM sein können und gerade eben 146 NM:cry:.
    Von einem Bekannten der eine Suzuki GS500 hat oder auch von meinen Yamaha Motorrädern gibt es
    da immer einen Bereich von z. Bsp 40-44 NM oder so.
    Es haben doch die besten Drehmomentschlüssel bestimmte Abweichungen in % (glaube es sind 4%).
    Hab mal diesselbe Schraube mit 2 verschiedenen guten Drehmomentschlüsseln angezogen und jeweils
    Schraubenendstellung markiert. Die Schraube stand beim zweiten Schlüssel sichtbar anders trotz
    gleichen Wertes.:grumble:




    Gruß
    Andreas

    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert,
    sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • "Ich hätte da gern mal ein Problem"


    und wer sie sucht, der findet sie.

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Hallo!


    Speziell bei der Hinterachsmutter ist der angegebene Wert auch nur annähernd, denn um den Sicherungsring fixieren zu können muss eh ein wenig zurück oder vor gedreht werden, um die Lochüberdeckung zwischen Hinterachse und Mutter hinzubekommen. Dies dann auch abhängig vom Drehmomentschlüssel.



    Gruss



    Karlheinz

  • Zum Thema Drehmomentschlüssel.
    Ich bin gelernter Fluggerätemechaniker und hab jetzt 15 Jahre am Jet und 4 Jahre am Hubschrauber rumgeschraubt.
    Die festen Werte des Handbuchs reichen vollkommen aus um die Toleranzen des Drehmomentschlüssels auszugleichen.
    Ist immer noch besser als handfest.
    Normalerlweise sollte man nur den mittleren Bereich des Schlüssels benutzen.
    Als Bsp:vom Drehmomentbereich des Schlüssels von 20Nm-100Nm, sollte man nur den Bereich von ca 35-85Nm benutzen, da
    dort die Abweichung am geringsten.


    Beim Drehen mit dem Drehmomentschlüssel ist auch nach dem ersten Klick schluß.
    Das mehrmalige Nachklicken kann zu einem viel zu hohen Drehmoment führen, weil immer erst das Moment plus Reibung im Schlüssel überwunden werden muß.


    Was man nie und nimmer machen darf, sollte mal ein Splintloch nicht passen, dann darf nie zurückgedreht werden.
    Man kann die Mutter lösen und dann mit einem etwas geringerem Drehmoment, daß noch in der Toleranz ist probieren, ob man hinkommt.
    Sollte man auch zu weit vordrehen müssen, dann ist eine andere Unterlegscheibe oder Mutter zu empfehlen.


    Gruß
    Ralf

  • Hi Ralf,
    alles klar mit den mittleren Werten, hatte nämlich einmal mit einem 28-210 die 42 NM gezogen und einmal mit
    einem 8-54, also für den einen an der unteren Grenze und dem anderen an der oberen Grenze. Muß mir
    wohl noch einen weiteren Drehmomentschlüssel besorgen.
    Was ich nicht verstehe ist das mit dem nachträglichen vor- oder Zurückdrehen bei Splintlöchern.
    Wo liegt das Problem wenn ich die Mutter hier leicht löse oder nachziehe um das Loch zu treffen ?



    Schraubende Grüße
    Andreas

    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert,
    sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.


  • Komisch!
    Bei mir passt das seit zig Radwechseln zu 100%!
    Hab aber auch zur Unterlegscheibe noch ne Distanzscheibe drin!


    Scheinbar genau die richtige!


    Das mit dem zurückdrehen der Mutter würde mich aber auch mal interessieren!


    mitscheinbargutemWerkzeugausgestatteteGrüsse Michael

  • Hallo Leute,
    ist schon interessant, daß im WHB alle Schraubendrehmomente so absolut angegeben werden, also
    Hinterachsmutter z.Bsp. 146 NM.


    Bei der Berechnung des Anzugsdrehmoment kommt die Querschnittsfläche ins Spiel und mit Pi hast Du sofort beliebige Kommastellen. Der Praktiker im Maschinenbau streicht die dritte und folgende Stellen auf Null, da alles unter 1% keine Bedeutung mehr hat.


    Grundsätzlich willst Du die Schraube auf Dehnung und nicht auf Scherung beanspruchen. Auch willst Du im elastischen Bereich der Dehnung sein und nicht im plastischen, wo eine dauerhafte Verformung entsteht. Damit kommt ein Materialkennwert und die Querschnittsfläche ins Spiel. Aufgrund der Art der Belastung (ruhend oder wechselnd) und der Umgebung (z.B. Chlordämpfe oder Temperaturunterschiede und unterschiedliche Materialien mit anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten) kommen dann noch Korrektur- und Sicherheitsfaktoren ins Spiel.


    Im klassischen Maschinenbau bleibst Du auf der ganz sicheren Seite (extremfall Liftbau), im Rennsport- oder Flugzeugbau gehst Du viel näher an die tatsächliche Grenze. Wenn ein klassischer Maschinenbauer ein Flugzeug rechnen würde, dann würde das Ding nie abheben, alles viel zu schwer :laugh:


    Gruss


    Daniel


  • Komisch!
    Bei mir passt das seit zig Radwechseln zu 100%!
    Hab aber auch zur Unterlegscheibe noch ne Distanzscheibe drin!


    Nix komisch, Michael.


    Im Verlaufe meiner über 120tsd 955i-er Kilometer habe ich auch einige :laugh: Male das Hinterrad aus- und eingebaut, mit 146 Nm angezogen, und es hat jedesmal gepasst. OHNE zusätzliche Distanzscheibe . . .


    Grüessli aus Südwest
    Kurt

    [align='center']Die Konfiguration meines Motors ist mir völlig wurscht,
    Hauptsache
    Dreizylinder!
    :top:



    Lieber Gott, hilf mir mein Maul zu halten, wenigstens so lange, bis ich weiss, wovon ich rede...