Bei älteren Maschinen ohne Fallstrom und mit eng verbauten Gasern kann das auf Probleme stoßen. Die bewährten Unterdruckuhren (der erwähnte Scheuerlein-Tester funktioniert auch nur mit Unterdruck!) funktionieren hingegen überall (auch an der ST!). Ist alles kein Zauberwerk und ich brauche nicht mehrere Tester.
Vorteil des Scheuerlein Teils ist, dass es mit wenig Widerstand im Luftstrom sitzt. Dadurch entfällt das Abstöpseln der für den Motorlauf notwendigen Standgasluft aus dem Regelventil. Habe mit beiden Varianten schon mehrmals meine Moppeds synchronisiert und kann von dem Gefummel mit Unterdruckuhren am LLRV Anschluss nur abraten.
Man braucht auch nicht mehrere Tester, sondern nur einen (nacheinander draufhalten und gut ist). Also geht das auch bei nahe aneinander liegenden Ansaugöffnungen. Das Ganze hat sogar noch einen Vorteil: Man misst nicht mit 3 unterschiedlichen Uhren (können auch Stangen a la Carbtune sein), sondern immer mit dem gleichen Messgerät. Messungenauigkeiten zwischen zwei Messeinheiten werden dadurch eliminiert.
Die Vergaser-/Einspritz-Synchronisation wird sowieso überbewertet. "Ca.-Werte" reichen da völlig aus, weil man es nie schafft, die Vergaser/Einspritzung über alle Drehzahlbereiche exakt zu synchronisieren.
Dass die Synchronisation von der Gasgriffstellung (Ride by wire mal außen vor) und der Drehzahl abhängig ist, steht außer Frage. Aber der springende Punkt ist, dass keine Drosselklappenstellung so empfindlich auf Fehler untereinander reagiert wie die ganz unten im Lastbereich (gilt für Vergaser und Einspritzer), weil der durchgehende Luftstrom untereinander prozentual nirgends sonst so stark abweicht. Da will der eine Zylinder schon leicht beschleunigen und der andere ist noch im Schubbetrieb.
Interessant sind die niedrigen Lastbereiche bei wenig Drehzahl. Hier stirbt der Motor ab, es gibt Konstantfahrruckeln und so weiter. Eben weil das System da so empfindlich reagiert.
Beim Einspritzer ohne Zylinder-selektive Lambda-Abstimmung/Regelung kommt noch etwas hinzu: Die ECU hat keine Ahnung, wie die Drosselklappen verstellt sind und spritzt überall das gleiche ein (das TPS Sensorsignal gibt je keine Fehler der Winkelstellung aus). Das können Vergaser besser, weil die je Einzelvergaser ihre eigene Regelung der Spritzufuhr haben.
Das eine etwas verstellte Synchronisation in vorliegendem Fall zu dem beschriebenen Anfahrverhalten führt, wage ich zu bezweifeln! Da liegt ein anderer Grund vor, es sei denn, der Fehler liegt in der Fehlfunktion der Drosselklappen selbst.
Mag sein. Ist aber alles Glaskugel. Deswegen wäre es sinnvoll, dass man - wenn man TuneECU schon mal dranklemmt - sämtliche Sensorwerte mal auf Plausibilität prüft.
Übrigens: Will man sich das Synchronisationsprozedere sparen, kann man sich auch einfach ne Sprint mit Vielschraubenmotor besorgen. Die DK-Einheit von den 120PS Maschinen hat eine durchgehende Drosselklappenwelle ohne so Federversteller zwischen drin.