Druckpunkt der Bremse




  • Sultan schreibt das auch so...


    Hm... könnte man durch die Erhöhung der Dicke der Bremsbeläge (Einbau von Metallplatten die der Form der Bremsbelegeträger entsprechen) dem nicht entgegenwirken? Quasi diese Platten auf die Rückseite der Belege montieren.
    Die Kolben ziehen sich dann immer noch sehr weit zurück, aber die Bremskolben erreichen dann doch eher die Beläge und drücken diese früher gegen die Bremsscheiben...
    Das Pumpen müsste sich dann doch erledigt haben und der Druckpunkt dürfte sich dann auch verbessern.


    Oder...?


    Ob das erlaubt ist?



    Gruß
    DerWolf

  • Hallo an alle Druckpunktgeplagten,:flowers:
    das was Koko dazu schreibt ist insoweit richtig das
    der Dichtring am Bremskolben bei längerer nicht Betätigung den Bremskolben vom Bremsbelag wegzieht.
    1. Verbesserung kann durch Verwendung eines Dichtringes in besserer Qualität herbeigeführt werden.
    2. Verwendung eines Bremskolben mit einer geringeren Rahtiefe
    3. Punkt 1 und 2 gemeinsam anwenden bringt das beste Ergebnis
    Zu dieser Schlussfolgerung bin ich gekommen als ich nach einer längeren Standzeit
    mit einer Fühlerlehre zwischen Kolben und Bremsbelag Rückseite ein Spaltmaß von 0,25 bis 0,3 mm messen konnte.
    Ich wende an meiner den Punkt 1 und 2 an seitdem habe ich keinen wandernden Druckpunkt an der Vorderradbremse mehr.
    Habe eben nochmal das Spaltmaß gemessen es beträgt nach 2 Monaten Standzeit und nicht benutzter Vorderradbremse 0,05 bis 0,1 mm.


    @Wolf,
    das hinterlegen der Bremsbeläge mit einer Metallplatte wird leider keine Verbesserung bringen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rüdiger(Sultan)

    Servicepunkt Hamburg
    :worship:Gott fährt Harley der Teufel Triumph:worship:

  • Hallo an alle Druckpunktgeplagten,:flowers:
    das was Koko dazu schreibt ist insoweit richtig das


    @Wolf,
    das hinterlegen der Bremsbeläge mit einer Metallplatte wird leider keine Verbesserung bringen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rüdiger(Sultan)



    Hallo Rüdiger!


    Warum nicht?


    Wenn sich die Kolben zurückziehen ist das eine Sache.
    Die andere Sache ist doch bis sie die Bremsbeläge wieder erreichen und wieder Druck auf die Beläge ausüben können. Das würde das Pumpen dann doch ersparen, weil der Weg der Kolben durch die Metallplatten verkürzt bzw. aufgehoben wird.
    Durch das Pumpen stellt man doch auch die Verbindung zwischen Kolben und Belägen wieder her.


    Neue und dickere Bremsbeläge verlagern den Druckpunkt doch schließlich auch nach vorn, verkürzen also den Kolbenweg...


    Frage mich, ob das Hinterlegen der Beläge erlaubt ist...


    Gruß
    DerWolf


  • Hallo Wolf,
    das Referenzmaß ist die letzte Bewegung de Bremskolben, mal ernsthaft willst du jedes Mal eine andere Metallplatte hinter die Bremsbeläge legen.
    Mein laienhaftes Verständnis über schwimmende Bremssättel sagt mir dass ich mich an diesem Punkt raushalten sollte.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rüdiger(Sultan)

    Servicepunkt Hamburg
    :worship:Gott fährt Harley der Teufel Triumph:worship:

  • Hallo Rüdiger!


    Rüdiger, ich bin Laie... :nod:


    Ich bin in der Lage die Bremsanlage zu entlüften, weil ich im Besitz eines auf die Entlüftungsventile an den Bremssätteln passenden Schlauches, eines durch mich persönlich geleeren Gurkenglases und eines 8er Maulschlüssels bin.
    Dank einer vorhandenen Unterdruckpumpe bin ich auch in der Lage die Bremsanlage mit frischem Öl zu befüllen.
    Ich habe sogar einen Rücksteller für die Bremskolben und kann Bremsbeläge wechseln.
    Aber da enden meine Möglichkeiten... :pardon:


    Der :smile: und auch meine alte Stammwerkstatt in der alten Heimat konnten mir nicht wirklich helfen.
    Tipp war immer die Bremsen regelmäßig zu entlüften.
    Ich kann meine Bremse täglich entlüften, aber das auch bei mir auftretende Problem des wandernden Druckpunktes ist damit nicht beseitigt.
    Mehrfache Entlüftung, Wechsel der Bremsflüssigkeit, Tausch der Bremsflüssigkeit gegen DOT 5.1 hat auch nix genützt...


    Der Druckpunkt wandert und ist heute dort und morgen wieder woanders... :smile: Aber trotzdem: Die Bremse bremst! :smile:


    Die Bremswirkung ist einwandfrei, auch wenn ich den Bremshebel in der ersten Einstellungsstufe bis an den Griff ziehen kann.


    Aber: Die Erhöhung der Dicke der Bremsbeläge durch ein Blech ist Unfug, hab mich dazu noch mal belesen und mir fachlichen Rat eingeholt. Das Probleme sind nicht die zu weit ausfahrenden Bremskolben.
    Die dreckigen und sich zurückziehenden Bremskolben und die unterdimensionierten Bremspumpe sind die Schuldigen.


    Die Montage einer größeren Bremspumpe (z.b. gegen eine 16mm von Kawasaki) würde aber auch den Austausch meines Titax- Bremshebels bedeuten... :cry:


    Schwimmende Bremssättel? Meine :love: hat schwimmend gelagerte Bremsscheiben...
    Die Bremssättel könnte man schwimmend machen indem man die Halteschrauben rausdreht... :laugh:


    Hast dich bestimmt verschrieben!




    Gruß
    DerWolf

  • Hallo Wolf,:flowers:
    stimmt das habe ich mit Logge seinem Möpi verwechselt, die hat schwimmende Bremssättel.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rüdiger(Sultan)

    Servicepunkt Hamburg
    :worship:Gott fährt Harley der Teufel Triumph:worship:

    • Offizieller Beitrag

    Moin Wolf,


    Wie du schon weiter oben lesen kannst, sind die Dichtungen die Schuldigen. Entweder durch Alterung, falsche Montage oder schlechtes Material stellt sich der sogenannte Slip stick Effekt ein. Dadurch wird der Kolben nach dem Loslassen der Bremse zurück gezogen. Das beweisen auch die Messwerte von Sultan.
    Ich habe meine Bremse zerlegt und mir neue Dichtungen plus die Kolben der Daytona bestellt. Normalerweise müssten die Kolben leicht zu demontieren, aber genau das Gegenteil war der fall. Ich musste jeden einzelnen Kolben mit ziemlicher Gewalt rausdrücken. Zwei der vier kamen mit einem Ruck frei. Soll heißen, sie haben nie ihrer Arbeit vernünftig verrichten können.
    Lass die Finger von der 16er Pumpe! Nach dem Gesetz der hydraulischen Presse erhöht das nur die benötigten. Handkräfte, mehr nicht.


    Grüße
    Koko

  • Hallo Wolf,


    um noch mal kurz auf deine "Blechidee" zurück zu kommen:


    Ob das zulässig ist weiß ich nicht, aber ich denke mal eher nicht. Das Problem, das du mit der Umsetzung in der Praxis hättest (abgesehen davon, das es nichts bringen würde): du müsstest mit zunehmenden Verschleiß der Beläge immer wieder neue Bleche mit unterschiedlichen Dicken verbauen, da sonst nach deiner Theorie der Abstand zwischen Kolben und Belag wieder zu groß werden würde.



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.


  • Lass die Finger von der 16er Pumpe! Nach dem Gesetz der hydraulischen Presse erhöht das nur die benötigten. Handkräfte, mehr nicht.
    Grüße
    Koko


    ...und genau das führt dann dazu, dass sich die Bremse spürbar besser dosieren lässt, weil das Bremsgefühl nicht mehr so "matschig" ist. Es ist ja nicht so, dass man auf einmal wegen des 16er Kolbens irre hohe Kräfte bräuchte. Und weiterhin ist es ja auch nicht so, dass nur die benötigte Handkraft sich im Verhältnis der Flächen (16x16/14x14 ca. 30 %) erhöht, sondern der Weg am Bremshebel sich ebenfalls im Flächenverhältnis (14x14/16x16) erniedrigt, was weiterhin die Dosierung angenehmer macht.


    Es ist immer ein Unterschied, ob man theoretisch über etwas schreibt oder aus Erfahrung. Ich hatte in meiner Sprint RS eine 16er Brembo-Pumpe verbaut, die Verbesserung der Dosierbarkeit war enorm. Dass die 16er Pumpe nichts mit dem Problem der zu hohen Reibkräfte der Bremskolben-Dichtungen zu tun hat, ist eh klar.


    Ich weiß nicht, wie es bei den 1050er-Maschinen ist, aber bei den 955ern wurden Bremspumpen von Nissin verbaut mit 14 mm, die ganz einfach durch optisch und anschlussmäßig baugleiche 16er Pumpen ersetzt werden konnten (von Suzuki), so dass auch ein vorhandener Pazzo-Bremshebel weiterhin eingesetzt werden kann.


    Gebremste Grüße von Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Hallo Wolf,


    das ist relativ einfach: auf der Pazzo-Seite kannst du sehen, dass unsere :love: den Bremshebel F-14 benötigen. Alle Modelle anderer Hersteller, die den auch brauchen, haben den gleichen Bremspumpen-Adapter, sind also baugleich. Bei Suzuki z.B. eine GSX 750 von 2010. Nun musst du nur noch ermitteln, welche Suzuki eine 16er-Bremspumpe fährt. Viel Glück :smile:


    Herzliche Grüße aus dem Bergischen Land :top:


    Michael

  • Hallo Michael!


    DANKE MEIN LIEBER! :worship:


    Z.b. die Hayabusa, TL 1000 R / S, GSX R 1000, haben auch den R 17 von Titax!


    Jetzt den :smile: Triumph- und Suzukihändler in Hameln fragen, welche Suzi die den R 17 hat auch eine 16er Bremspumpe hat!


    Cool! Danke für den Tipp!!!



    :cheer:



    Gruß
    DerWolf

  • Hallo Wolf,


    danke für die Blumen :nod: , immer wieder gerne.


    Hatte allerdings verpeilt, dass du an der :love: die Hebel von Titax fährst. Aber Triumph-Fahrer sind ja in der Regel auf Zack und du hast es analog umgesetzt.


    Schrauberfreundliche Grüße aus dem Bergischen Land :top:


    Michael



  • Hallo Wolf, du kannst auch einfach hier Gucken.


    http://www.titax-racing.de/html/suzuki.html


    Und dann kann ich dir noch sagen das die Suzuki SV650 und SV1000 auch ne 16er Pumpe hat!
    Denn die SV650S steht gleich neben der Sprint. Jedoch rede ich bei der SV von Baujahren ab 2003 wo sie dann Kantig ist was mit den Baujahren zuvor ist weiß ich nicht genau aber ich denke das wird auch ne 16er Pumpe gewesen sein!
    Kann ich auch nochmal im SV Forum nachfragen.


    Gruß Daniel

  • Ja Daniel,


    die Liste hatte ich auch gefunden!


    Logisch den Weg über die Hebel zu gehen und dann zu schauen welche Suzi die 16er Pumpe hat.


    Aber darauf muss man erstmal kommen! :smile:



    Gruß
    DerWolf

  • Bitte nur im Kopf behalten, dass bei den 16-mm-Nissin-Bremspumpen auf dem Pumpenkörper nicht "16" steht (im Guss erhaben), sondern "5/8". Ist etwas komisch, denn auf der 14er Pumpe steht halt "14" drauf. Also nicht verwirren lassen. Bei ebay sind immer wieder mal gebrauchte Pumpen im Angebot, da kommt man relativ günstig ran.


    Was den wandernden Druckpunkt angeht, ich hatte folgendes gemacht:


    Bremssättel abbauen, entleeren, gründlich säubern. Dann die Bremssattelverschraubungen lösen und die Sättel öffnen, nur darauf achten, dass die kleinen O-Ringe nicht verloren gehen. Nun lassen sich die Kolben ganz leicht entnehmen, man kann dann sowohl Kolben als auch die Zylinder im Bremssattel einfach reinigen. Eventuell mit etwas Polierpaste, einem Lappen und Gefühl für etwas weniger Oberflächenrauhigkeit sorgen. Alles sorgfältig entfetten (z.B. mit Bremsenreiniger), dann sowohl Kolben als auch die Zylinder leicht mit ATE-Bremsenpaste oder -so hatte ich es gemacht- mehrfach mit dem Kettenschmiermittel "Profi Dry Lube" einsprühen. Dieses ist fettfrei und hinterlässt einen fast unsichtbaren Teflon-Gleitfilm auf den Teilen. Und da Teflon mit nahezu nichts auf dieser schönen Welt reagiert, kann es auch keine Probleme mit der Bremsflüssigkeit geben, also ganz beruhigt sein. Alles sorgfältig zusammenbauen, die O-Ringe dabei nicht vergessen und nicht klemmen; die Bremssattelverschraubungen mit ETWAS Schraubensicherung mittelfest montieren.


    Zur Erleichterung des Befüllens und Entlüftens der Bremssättel die Kolben bei der Montage ganz hineinschieben und nach Anschluss an die Fahrzeughydraulik z.B. ein Stück Holz oder ähnliches zwischen die Kolben schieben, damit sie beim Druckaufbau nicht gleich herauskommen. Am besten zu zweit arbeiten, dann kann einer pumpen und der zweite hält den jeweiligen Bremssattel in der Hand so, dass die Entlüftungsschraube an der höchsten Stelle ist.


    Meine Bremse war nach dieser Aktion deutlich besser im Hinblick auf den wandernden Druckpunkt. Wenn dann noch eine 16er Pumpe dazu kommt und ein anderer Bremshebel (ich hatte einen kurzen Pazzo), dann ist die Bremse wirklich super.


    Dirk

    "In der Welt läuft so viel schief, weil die Dummen immer sicher sind und die Gescheiten immer Zweifel haben."


    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Moin Dirk,:flowers:
    wie immer von Dir, faktisch gut und präzise geschrieben.:top::applause:


    Danke dafür.:worship:


    Mit freundlichen Grüßen
    Rüdiger(Sultan)

    Servicepunkt Hamburg
    :worship:Gott fährt Harley der Teufel Triumph:worship:

  • Dann die Bremssattelverschraubungen lösen und die Sättel öffnen, nur darauf achten, dass die kleinen O-Ringe nicht verloren gehen. Nun lassen sich die Kolben ganz leicht entnehmen,


    Dirk


    Also bei den Bremssätteln von der Daytona ging das alles andere als leicht! Mit einfach Rausziehen war da nichts zu machen!!!
    Ich hab dann die Kolben mittels Druckluft herausbekommen, in dem ich die Druckluftpistole auf den O-Ring gesetzt hab. Wobei man da aber wirklich vorsichtig machen muss!


    Das spricht aber dafür das die Kolben und Dichtungen der Daytona wesentlich besser sind.


    Gruß Danielll

  • Dann vielleicht einfach dieses Werkzeug kaufen: Bremskolbenzange.



    Hier zu finden, etwas herunterscrollen: http://www.rennservice-grimm.de/werkzeug.html

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    Charles Lewinsky: "Der A-Quotient - Theorie und Praxis des Lebens mit Arschlöchern"

  • Hab mich heute mit der Bremse beschäftigt.


    Es ist wie es Koko beschrieben hat und mir im persönlichen Gespräch am Wochenenden erklärt hat.
    Es ist mit dem bloßen Auge zu sehen, dass sich die Kolben zurückziehen.


    Hab die Kolben jetzt erst mal so weit wie möglich ausgedrückt, mit einer Zahnbürste und kleinen Stoffstreifen gereinigt, dann mit ATE-Paste beschmiert, die Kolben wieder eingepresst und diesen Vorgang immer wieder wiederholt.


    Nach 6 Wiederholungen kamen die Kolben dann fast zeitgleich raus.
    Zu Beginn kamen nur 1 oder 2 Kolben gleichzeitig.
    Je öfter ich den o.g. Vorgang wiederholt habe umso gleichmäßiger kamen die Kolben heraus und zogen sich auch nicht mehr zurück!


    Hab dann noch die Bremsflüssigkeit gewechselt und entlüftet.


    Jetzt kann der Bremshebel auch in Stellung 1 nicht mehr bis zum Griff herangezogen werden. :cheer:


    Fragt sich nur wie lange das so anhält... :pardon:



    Gruß
    DerWolf