Räder aus- und einbau

  • Hallo Sprinter Fangemeinde.

    Hat jemand eine Anleitung zum Ausbauen der Räder (vorne und hinten) parat (mit Bilder...)? :smile:

    Fragende Grüße Thomas

  • Hallo Thomas,


    der Radausbau ist nicht kompliziert.


    Benötigt wird folgendes Werkzeug:


    Für vorne:
    - Ggf Spanngurte,
    - 19er Innensechskantnuss (Inbus)
    - Drehmomentschlüssel (5 - 30 Nm)
    - Drehmomentschlüssel (28 - 210 Nm)
    - 14er Nuss


    Für hinten:


    - 46er Nuss (falls 3/4" wird noch ein Adapter auf 1/2" benötigt)
    - Drehmomentschlüssel (28 - 210 Nm)


    Vorne:

    • Das Vorderteil muss hoch, damit du das Rad nach vorne unter dem Schutzblech herausziehen kannst (alternativ kannst du auch das vordere Teil des Schutzblechs entfernen). So oder so muss das Vorderrad hoch und frei schweben. Dazu hast du im Prinzip zwei Möglichkeiten: entweder an der Gabelbrücke hochziehen oder, was ohne spezielles Material praktikabler ist, die Lady hinten runter ziehen (so mache ich das). Konkret kommt sie auf den Hauptständer und ich ziehe sie mit Spanngurten, die ich links und rechts um den Sozius-Haltegriff schlinge, nach unten. Die Spanngurte ziehe ich durch Ösen in Bodennähe (bei mir gibt es so etwas unten am Garagentor). Vorsicht: die Spanngurte gleichmäßig spannen und später lösen, sonst verreißt es das Motorrad, was im schlimmsten Fall zu einem Umfaller führen kann!
    • Die beiden Bremssättel demontieren (dazu vorher die Felge mit einem Lappen schützen, denn für das Abziehen der Bremssättel ist recht wenig Platz nach hinten)
    • Die vorderen Inbusschrauben der Achsklemmung lösen.
    • Die Achsschraube lösen.
    • Die Achse mit der linken Hand rausziehen, dabei das in der Luft schwebende Vorderrad mit der rechten Hand in Position halten.
    • ACHTUNG: die Distanzscheiben nicht verwechseln!!! Die Distanzscheibe rechts in Fahrtrichtung hat eine Nut.

    Für die Montage alles in umgekehrter Reihenfolge. Anzugs-Drehmomente: Radachse 61 Nm, Klemmschrauben der Achse: 20 Nm, Bremsbacken: 40 Nm



    Hinten:

    • Motorrad auf den Mittelständer:
    • Klemmspange der Zentralmutter mit einer Zange entfernen (merken für den späteren Rückbau: Der "Haken" der Spange zeigt in Rotationsrichtung).
    • Fußbremse drücken.
    • Mit einer 46er Nuss die Zentralmutter lösen.
    • Distanzscheiben und Spannring entnehmen - Reihenfolge merken!

    [INDENT][INDENT] 1. angefaste Distanzscheibe
    2. flache Unterlegscheibe
    3. Tellerfeder (Wölbung nach aussen)
    4. Mutter
    5. Clip. [/INDENT][/INDENT]

    • Rad entnehmen.

    Für die Montage alles in umgekehrter Reihenfolge. Anzugs-Drehmoment: 146 Nm.


    Generell: OK für Kupferpaste auf die Achsen aber keines auf die Gewinde, denn das verringert den Reibwert, wodurch die Schrauben zu fest angezogen werden können.


    HIER (Seite 392ff) findest du auch Erklärungen auf englisch.


    Grüße!


    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns im Forum findet sich doch schon fast alles...


    Du benötigst folgendes Werkzeug: vorne - hinten


    Die vorgeschriebenen Anzugsdrehmomente findest Du hier


    Das war mal so auf die Schnelle was ich anbieten kann... Der Ausbau funktioniert an sich sehr simpel. Mopped auf den Hauptständer stellen, ersten Gang rein - wenn man einen zweiten Helfer hat, der die Hinterradbremse drücken kann ists auch hilfreich - dann den Splint an der Kronenmutter hinten entfernen (Schraubenzieher) dabei nicht verbiegen, da er wieder verwendet werden kann. Dann die Mutter mit 46er Nuss lösen (kann ohne Verlängerung eine ziemlich anstrengende Geschichte werden). Tellerscheibe und Unterlegscheibe abnehmen und Felge abnehmen.


    Für die Demontage des Vorderrades ist darauf zu achten, dass das Motorrad unterstützt wird - ich habe mir z.B. zwei Holzklötze besorgt, die ich unter die Tauchrohre der Gabel stelle, andere haben Ösen in der Garagendecke, wo sie die Lenkerenden mittels Gurten befestigen. Zuvor jedoch die Klemmschrauben der Vorderachse lösen - nicht ganz rausschrauben - Vorderrad unterstützen, dann die Steckachse ausschrauben, Achse rausziehen Vorderrad rausnehmen.


    Der Einbau erfolgt sinnfälligerweise anders herum, beim Vorderrad bin ich mir nicht sicher, ob bei der ST1050 der Tachoantrieb immer noch so peinlich genau in Einbaulage gebracht werden muß (Blechzungen müssen in dafür vorgesehene Aussparungen gebracht werden, Tachoantrieb muß mit Kerbe in dafür vorgesehene Nase am Tauchrohr gebracht werden). Beim Hinterrad ist darauf zu achten, dass die Tellerscheibe richtig herum eingebaut wird, da sie sonst die Zentralmutter nicht sichern kann.


    Eine der besten Alternativen zur Beschreibung ist aber, dir hier im Forum nen erfahrenen Schrauber aus Deiner Nähe zu suchen und die Arbeiten mal gemeinsam durchführen...

  • Eigentlich ist schon alles gesagt. :top::nod:


    Was ich gemacht hab, bezüglich dem Vorderrad(natürlich führen wie auch in anderen Sachlagen viele Wege nach Rom):nod:


    Ich hatte noch von Honda-zeiten nen Montageständer. Den benutz ich nun für's Vorderrad. (Auflagefläche ist eben). Funktioniert wunderbar :smile::top:

  • DerFranz


    mit "Tachoantrieb" im klassischen Sinne haben wir nichts mehr zu schaffen. Die Geschwindigkeitsermittlung erfolgt elektronisch.



    Ganz wichtig beim Vorderrrad: die Distanzhülsen wieder richtig einbauen! Also nicht die Seiten vertauschen. Sonst kostet es euch einen neuen ABS-Sensor (mein dafür bezahltes Lehrgeld :whistle:!), weil der Sensor sonst an der Abnehmerscheibe schleift und dadurch beschädigt wird.



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

    • Offizieller Beitrag


    Auch die 955er verarbeitet das Signal elektronisch, nur die Aufnahme erfolgt noch mechanisch und nicht z.B. über nen Hall Sensor o.Ä.... :cheers:

  • Sorry, wollte damit eigentlich sagen, das wir keinen mechanischen Tachoantrieb mehr haben.



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Ich baue immer vorher den Sensor aus, um Beschädigungen, insbesondere beim Einbau, zu vermeiden. Sind ja nur 2 Schäubkens.


    Ist aber lt. Werkstatthandbuch (hab ich ja jtzt endlich eines:top::top::top:) nicht erforderlich.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Thomas,

    von mir noch ein paar Ergänzungen – achte auf die Distanzhülsen vorn - Jürgen hat es oben schon angesprochen – Bilder sprechen wie immer Bände.





    Gruß Harald

  • Hallo Leute,

    kurze und vielleicht blöde Frage: In welche Richtung wird die Zentralmutter hinten gelöst?

    Danke Oliver

  • Hallo Leute,

    kurze und vielleicht blöde Frage: In welche Richtung wird die Zentralmutter hinten gelöst?

    Danke Oliver




    Rechtsgewinde. Bedeutet zum Lösen entgegen dem Uhrzeigersinn (also linksrum).

    Alles so wie wir es in Mitteleuropa gewohnt sind.

    Gruß

  • Hallo Sprinter Fangemeinde. :laugh:

    Mein Freundlicher berechnete mir komischerweise bei 2maligen Radaus- und einbau hinten immer die Mutter (M35x1,5) am Rückdämpfergehäuse (links, am Kettenantrieb) mit, d.H. als Neuteil.

    Ich konnte beim letzten Male auch beobachten, wie der Mechaniker diese anzog.

    Ist dies beim Radwechsel hinten überhaupt erforderlich? Meiner Meinung nach NEIN!!!

    Fragende Grüße :whistle:

    Thomas

  • Ist dies beim Radwechsel hinten überhaupt erforderlich? Meiner Meinung nach NEIN!!!


    Hallo Thomas,


    du hast Recht. An der Glocke des Ruckdämpfers muss definitiv gar nichts gelöst werden, wenn das Hinterrad aus- oder eingebaut wird!


    Wenn diese Glocke allerdings gelöst wird, muss eine neue Mutter verwendet werden (diese wird ja am Rand "eingedrückt" um sie zu arretieren).


    Grüße!


    Daniel

  • Hallo zusammen,



    wie schaut es mit den Distanzhülsen vorne aus bei der Version ohne ABS. Mir ist erst nach dem Ausbau aufgefallen, das die unterschieliche Breiten haben. Welche gehört jetzt wohin in Fahrtrichtung :questionmark::questionmark::questionmark:



    grüße


    Heinz

  • Hallo Heinz


    Ich kann mich nicht genau erinnern wieviel Unterschied zwischen den beiden Hülsen ist, aber bau das Rad erst mal ein, egal wierum die Hülsen drin sind, und dann schau mal wie die Bremszangen auf die Bremsscheiben passen. Liegen die Bremsscheiben nicht mittig in den Bremszangen, dann war´s verkehrt. Ein kleiner Spiegel kann bestimmt helfen.
    Ich weiss, ist ein wenig - das Pferd von hinten aufzäumen, aber besser als gar nichts, wenn auch das WHB nichts hergibt.


    hoffe, zumindest ein klein wenig gehelft zu haben.


    Gruß
    Roland