Schuberth Ecall (Notruf System)

  • Vielleicht noch nicht bekannt:


    Schuberth hat ein Notruf System für Töff Fahrer entwickelt.


    Ein am Helm aufgeklebter Sensor gibt ein Signal an eine am Töff montierte Kontroll Einheit.


    Bei erkannten Unfällen oder manuell initiiert, wird die GPS Position ermittelt und mittels SIM Karte Hilfe angefordert.


    Dafür ist ein Abo bei Schuberth nötig.


    Preise sind noch offen. http://Www.riderecall.com


    LINK


    Gruß Daniel

  • Hallo zusammen.


    Ich bin gestern auf der Intermot gewesen und habe Schuberth einen Besuch, insbesondere wegen des neu vorgestellten Schuberth Rider ECall Systems abgestattet.


    Das ECall macht einen sehr guten Eindruck und ist individuell, also grundsätzlich bei jedem Helmtyp verwendbar.


    Das ECall hat einen Überschlagssensor und, wenn ich es richtig verstanden habe, einen Beschleunigungssensor.
    Die Werte werden miteinander verglichen und im Falle von unzulässig Hohen, wird ein Kontrollruf seitens Notrufcenter zum Biker gesendet. Antwortet der Biker nicht darauf, wird ein Rettungsdienst informiert, was auch länderübergreifend möglich ist. Das System hat ein integriertes GPS, womit die Ortung des Verunfallten gegeben ist. Zusätzlich kann der Biker einen Notruf vom Gerät per Tastendruck starten.


    Das alles hört sich recht Gut an, hat aber einen Haken.


    Preislich "unter" € 500.- ist mir gesagt worden.


    Schaub mer mal, ob es sich durchsetzt.


    Gruß Thomas

  • Das ECall hat einen Überschlagssensor und, wenn ich es richtig verstanden habe, einen Beschleunigungssensor.


    Hallo Thomas,


    Danke für die Info.


    Von der Website:


    Sensoren


    • Die Motorradeinheit verfügt über einen Neigungssensor, der einen Alarm auslöst, sobald ein bestimmter Neigungswinkel der Maschine unterschritten wird, der auf einen Sturz hindeutet
    • Ein zweiter Sensor, der Beschleunigungssensor, gibt Alarm, sobald untypische Beschleunigungen, insbesondere heftige Negativbeschleunigung, gemessen werden.
    • Reißt die Verbindung zwischen Helm- und Motorradeinheit ab, so wie es geschieht, wenn der Fahrer bei einem Unfall von der Maschine getrennt wird, löst ein dritter Sensor aus.
    • Ein vierter Sensor prüft kontinuierlich die Stromversorgung durch die Motorradbatterie. Ist diese unterbrochen, wird ebenfalls Alarm ausgelöst. Eine integrierte Batterie gewährleistet dabei die Stromversorgung.
    • Der fünfte Sensor, wiederum ein Beschleunigungssensor, befindet sich in der Helmeinheit und löst aus, sobald der Helm aufschlägt bzw. Erschütterung ausgesetzt ist.


    + manuelle Auslösung:


    Schließlich kann der Fahrer über eine SOS-Taste auch manuell einen Notruf absetzen.



    Preislich "unter" € 500.- ist mir gesagt worden.


    Das wird der Preis für das System sein. Dazu kommt noch der Einbau für das System + das 24 Monate Abo für die SIM Karte und die Erreichbarkeit des Notfall Desk von Schuberth


    Aber trotzdem finde ich das einen guten Start.


    Analog Honda Goldwing- oder Dainese-Airbag (welche glaubs von € 8000.- auf € 4000.- gefallen sind)


    Mir ist nicht ganz klar, warum Schuberth nicht gerade ein Fach im Schuberth Helm vorsieht, um den Helm Sensor elegant zu platzieren. Auch der Batterie Wechsel nur bei Schuberth ist nicht so sexy.


    Die Masse der Konsumenten macht das System robust und günstiger.


    Die Frühbucher zahlen halt einen guten Teil der Entwicklungskosten.


    Aber vermutlich haben einige von uns schon € 500.- für Dümmeres ausgegeben. :whistle:


    Gruss


    Daniel

  • Nach der Einbauanleitung für das System dürften da nicht allzu hohe Kosten auf einen zu kommen.
    Und ca. 500 € + nen Abo für 24 Monate sind für den Sicherheitsgewinn eigentlich auch ne richtig klasse Sache.


    Das es dennoch viel Geld ist, ist mir auch klar. Aber wenn ich überleg was ich sonst so ausgegeben habe bisher :whistle:

    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen :top: ...


    Außer durch noch mehr Hubraum :worship:


    Aber dabei nie vergessen; lieber 20 km/h zu langsam als einer zuviel :scooter:

  • Moin moin,


    also ich stehe solchen Systemen etwas skeptisch gegenüber. Grundsätzlich sind sie sicher nicht falsch, aber eigentlich auch nur für den Fall der Fälle, in dem man ganz alleine verunglückt. In allen anderen Fällen wird ein anwesender Ersthelfer sicher schneller einen Nortuf an die richtige Stelle absetzen können. Und zudem wird er auch noch wichtige Informationen weitergeben können.


    Ich habe mal einen Unfall erlebt, bei dem ein krasser 3er BMW im Graben gelandet war und sich ganz langsam auf dem Dach abgelegt hatte. Blechschaden, der absolut unverletzte Bruchpilot konnte sein Fahrzeug durch die Fahrertür verlassen.
    Während der Unfallaufnahme landete dann plötzlich ein Rettungshubschrauber auf dem Grundstück hinter dem o.g. Graben. Alles sah sich verdutzt an. Die Erklärung kam auf Nachfrage von den Leuten aus dem Hubschrauber. Der BMW verfügte auch über ein solches "Unfallmeldesystem". Das hatte an BMW (oder wen auch immer) einen Überschlag gemeldet, also eventuell einen sehr schweren Unfall. Von dort wurde folgerichtig der Rettungshubschraubereinsatz angeleiert.


    Vielleicht wäre der Hubschrauber zu diesem Zeitpunkt an anderer Stelle wirklich dringen erforderlich gewesen????



    Gruß aus dem Norden,


    Volker

  • Wir sind diesen Sommer in Spanien im Urlaub gewesen. Dabei sind wir auch ein Tag in Barcelona gewesen und da habe ich mal wieder so richtig gestaunt.
    Motorradfahrer, aber vor allem Fahrer grosser Roller (über 250ccm) in kurzen Hosen, Hemd, Turnschuhen oder schniekem Anzug mit Krawatte, man kennt es halt aus den südlichen Ländern...
    Ob die alle schon mal was von Sicherheit gehört haben? Nun ja, wie auch immer. Ich habe dann angefangen, mein Sicherheitsverhalten zu überdenken. Und dabei bin ich zu der Erkenntniss gekommen, dass ich noch so viel Geld für Sicherheit ausgeben kann - wenn etwas passieren sollte, dann wird es passieren! Ich kann mich nicht gegen alles wappnen!
    Und ich denke, dadurch, dass die Südländer jeden Tag mit ihren 2-Rädern durch die Gegend flitzen, sind sie viel besser und sicherer im Umgang damit. Da glaube ich an den Spruch: Übung macht den Meister.
    Und somit habe ich für mich beschlossen, mehr Geld in Sprit als in Sicherheitsmassnahmen zu investieren. Vor allem werd ich viel mehr bei Regen üben!


    So sind wir alle unterschiedlich - ich will aber nicht Geld ausgeben für alles wo das Etikett "Sicherheit" dran steht. Und wenn mir mal was passiert, meine Güte, dann passiert es halt.


    Grüsse
    Roland


  • Ich habe mal einen Unfall erlebt, bei dem ein krasser 3er BMW im Graben gelandet war und sich ganz langsam auf dem Dach abgelegt hatte. Blechschaden, der absolut unverletzte Bruchpilot konnte sein Fahrzeug durch die Fahrertür verlassen.
    Während der Unfallaufnahme landete dann plötzlich ein Rettungshubschrauber auf dem Grundstück hinter dem o.g. Graben.


    Bei Autos sind Notrufsysteme schon länger erhältlich.


    Ich vermute, dass unterschiedliche Meldungen abgesetzt werden und mit Informationsverdichtung gearbeitet wird. Wenn ein Auto mit 80 km/h unterwegs ist und Sekunden später auf dem Dach liegt, dann wird das vermutlich schon als markant gewichtet.


    Aber mit so einem System wird Dein Leben und Dein Fahrstil schon markant transparent.


    Wenn Du am Rotlicht Deine Liebste hinlegst, dann fragt Dich der Notfall Desk Mitarbeiter ob er helfen kann. Oder wenn Du mit zwei linken Daumen eine kalte Lötstelle gebruzelt hast, um die Installationskosten zu sparen.


    Gruss


    Daniel


    PS. Am Wochenende wurde mit einem gemieteten Ferrarri ein ziemlicher Unfall gebaut. Nun hat der Vermieter mitgeteilt, dass seine Fahrzeuge mehrfach überwacht sind und Daten geloggt werden (GPS + Betriebsdaten). Der Fahrstil wird damit transparent, vermutlich eher belastend als entlastend.

  • Hallo Roland


    mit deiner Einstellung würden wir heute noch mit Autos mit dem Sicherheitsstandard des VW Käfers herumfahren.
    Sicherheitsinovationen sind immer dazu da um sie hoffentlich nie zu gebrauchen aber wenn doch, dann sollen sie möglichst viel Schaden von einem abwenden.
    Nur weil andere in kurzen Hosen auf dem Moped rumfahren mache ich das noch lange nicht, du etwa?
    Keiner ist gezwungen diese Technologie von Schubert zu kaufen, wer aber möchte kann es und durch die Rückanrufe werden Fehleinsätze minimiert. Was solls wenn der Rettungsdienst einmal zu viel anrückt? Besser ein mal zu viel als einmal zu wenig! Ihr glaubt gar nicht wegen was für Kram die sonst ausrücken, da ist so ein gemütlicher Überrollvorgang im BMW schon fast ein Polytrauma dagegen.
    In meinen Augen eine gute Sache.


    Grüßle
    Joachim

  • Na ja,


    hoffen wir mal, dass die erfassten Daten nicht negativ ausgelegt werden, sollte es zu einem Unfall zwischen mind. zwei Beteiligten kommen.


    Ich sehe das System für den Fahrer, der auch mal alleine unterwegs ist, und sich im Falle des Falles nicht mehr selbst helfen kann.


    @ Roland
    Apropos, wenn es passiert dann...


    passiert es halt. Stimmt, aber willst Du beispielsweise verbluten, sollte keine Hilfe kommen?
    Mit einer gewissen, grundsätzlichen Angst muss man schon leben, jedoch würde ich die ganze Rettungsindustrie einschließlich der Hilfsdienste nicht von vorne herein als unnötig ansehen.


    Aus meiner Sicht ist das ECall schon ein toller Wurf und bestimmt technisch ein Leckerbissen.
    Jedoch schreckt der hohe Preis, sind viele gar nicht Willens, sich vernünftige Schutzkleidung zuzulegen, die ebenfalls ihren Preis hat.


    Die Kosten des Mobilfunks der ersten beiden Jahre übernimmt übrigens Schuberth.


    Grüße Thomas

  • Joe
    Hallo Joachim, was hat meine Einstellung mit der Entwicklung der Menschheit zu tun? Sind halt nicht alle gleich, jeder wie er´s mag. Ich finde es auch toll, dass es Inovationen gibt, nur muss ich nicht jede Inovation gut finden oder kaufen (manche kann ich mir nicht mal leisten obwohl ich sie gerne hätte).
    Zur kurzen Hose - Nur weil ein Roller mit Überrollkäfig (BMW C1) sicherer ist, fährst Du den doch genauso wenig.
    Ich habe nicht gesagt, dass das Teil von Schubert schlecht ist. Nur ich will es nicht. Und ich habe in meinem Beitrag eindeutig auf mich hingewiesen, und nicht auf andere, was sie zu tun oder zu lassen haben. Oder jemandem davon abgeraten...


    Grüsse
    Roland


  • Ich habe mal einen Unfall erlebt, bei dem ein krasser 3er BMW im Graben gelandet war und sich ganz langsam auf dem Dach abgelegt hatte. Blechschaden, der absolut unverletzte Bruchpilot konnte sein Fahrzeug durch die Fahrertür verlassen.


    Ein Freund von mir ist mit nicht einmal 30 Km/h abgeflogen und es war sein letzter Abflug.
    Natürlich hätte ihm so ein System nichts gebracht, aber der springende Punkt ist, dass
    ein harmloser Unfall tödlich enden kann und ein total krasser völlig harmlos. Meist ist es aber
    doch anders herum.


    Und wenn es mich mal legen sollte und es passiert was schlimmes, dann will ich mich nie mit der Frage auseinandersetzen was passiert wäre wenn ich etwas mehr Geld in Sicherheit investiert hätte.


    Aber ist natürlich richtig das jeder für sich selbst entscheiden muss, kann und soll was er für sich persönlich
    am besten findet.

    Hubraum ist durch nichts zu ersetzen :top: ...


    Außer durch noch mehr Hubraum :worship:


    Aber dabei nie vergessen; lieber 20 km/h zu langsam als einer zuviel :scooter:

  • Ich finde abgesehen vom Preis sind diese Notrufsysteme schon recht gut,
    das einzige was mich daran stört ist, das es über SIM funktioniert.
    ich meine was ist wenn ich mal eine Tour durch norwegen mache und irgendwo in der walachei liege und ich keinen empfang habe :D dann kommt auch kein Heli angeflogen...

  • Vielleicht eine Alternative zu Schuberth aus dem Freistaat Bayern: LINK


    Ein Sensor wird am Helm befestigt und nimmt Verbindung mit dem Smartphone auf. Bei aussergewöhnlichen Situationen wie einem Sturz startet ein Timer. Wird der Timer nicht gestoppt, können Aktionen via Smartphone angestossen werden, wie SMS mit den Koordinaten an hinterlegte Notfall-Nummern.


    Ist für Mountain Biker und so gedacht. Den Preis habe ich nicht gecheckt.


    Ich vermute die Masse und die False-Positive Alarms wird den Durchbruch bringen.


    Gruss


    Daniel

  • Nun wurde es vom Markt genommen:
    Klick mich
    Grüssle, Georges.


    :germany: :bw:
    :belgien::uk:


    Ich kann zaubärn!
    Ich kann machen, dass die Luft stinkt!

  • Nun wurde es vom Markt genommen:
    Klick mich
    Grüssle, Georges.


    Hallo Georges,


    stimmt, das hat ja Hans.J hier bereits geschrieben



    Deshalb die mögliche Alternative mit dem Bike Helm.


    Ich vermute auch hier gibt es Fehlalarme und die Frage ist, wie die Privatpersonen damit umgehen. Vemutlich eher schlechter, als eine Einsatzzentrale welche täglich damit konfrontiert ist.


    Gruss


    Daniel


  • Habe total übersehen, dass der Beitrag ein Link ist, ok!
    Grüßle, Georges.


    :germany: :bw:
    :belgien::uk:


    Ich kann zaubärn!
    Ich kann machen, dass die Luft stinkt!