Hallo liebe Sprint(er) Gemeinde,
nachdem ich schon viele Anläufe gestartet und wieder abgebrochen habe, bin ich jetzt im Sprint(er)-Forum angemeldet und will mich auch gern vorstellen:
Ich heisse Matt(h)i(a)s und komme aus Eschwege in Nordhessen. Das Städtchen muss man nicht unbedingt kennen. Es liegt ungefähr in der Mitte eines geographischen Dreiecks Göttingen – Bad Hersfeld – Eisenach, aber in einer schönen Motorradgegend zwischen Harz, Thüringer Wald, Rhön und Meißner.
Ich bin 48 Jahre alt und hab’ meine ersten motorisierten Zweiraderfahrungen in den Siebziger-Jahren des letzten Jahrhunderts (hört sich tierisch lang her an, gelle!) auf einer 50’er Zündapp gemacht. Dann kam, was kommen musste: Erstes Auto, dann Familie, Karriere – also das übliche. Ab uns zu durfte ich mal das Motorrad eines Kumpels fahren, um es nicht ganz zu verlernen.
Vor ca. 10 Jahren habe ich dann wieder (oder besser erstmals) mit dem (richtigen) Motorradfahren begonnen. Zunächst „just for fun“ mit einer XT 350, wobei mich der Kickstarter schon arg geärgert hat. Als dann meine (jetzt zweite) Frau innerhalb von 4 Wochen den Motorradführerschein gemacht und mich dann komfortabel mit einer KLE 500 begleitete, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich habe mir 1998 eine nagelneue XJ 600 Diversion gekauft und gedacht: Das ist ein richtiges vernünftiges Motorrad, mit 50 PS allemal stark genug und bis an mein Lebensende ausreichend! Diese Überzeugung hielt gerade mal bis zur ersten Inspektion, als ich eine TRX 850 als Leihfahrzeug hatte und erfahren musste, dass Motorradfahren und Motorradfahren nicht immer das gleiche ist. Dann wurde der Plan gefasst: Meine Frau bekommt die XJ 600, die KLE geht beim Yamaha-Händler für eine neue Fazer in Zahlung. Aber was soll ich sagen: Yamaha war ums Verrecken nicht bereit, die KLE in Zahlung zu geben. GOTT SEI DANK!!
Mein nächster Weg führte mich nämlich dann nach Eisenach zum Suzuki-KTM-Triumph Motorradhändler, der die damals brandneue Sprint ST zur Probefahrt anbot. Und nach den ersten 10 Minuten war es um mich geschehen. Also wurde die XJ600 in Zahlung gegeben, und ich war stolzer Besitzes meiner ersten roten Lady. Meine Frau hat ihre KLE nach einigen Wochen (und leider einem kleinen Unfall) auch verkauft und wir sind viele tausend km zu zweit getourt. Meine Frau ist die beste Beifahrerin der Welt. Sie hat auch aus früheren Zeiten viel Soziuserfahrung (u.a. mit FJ1100), aber die Sprint ST ist nach ihrer Meinung absolut perfekt, was Bequemlichkeit und Zulademöglichkeit angeht.
Mitte 2001, mit ca. 22.000 km hat unsere Lady dann ziemlich Probleme mit der Elektronik bekommen, die trotz vieler Werkstattbesuche nicht in den Griff zu bekommen waren. Ich selbst bin ein blutiger technischer Laie und war daher schon fast verzweifelt. Am Ende bekam ich ein ziemlich gutes Angebot von Triumph: Alte ST abgeben – wenig draufzahlen - neue ST mitnehmen (in british-racing-green). Gesagt, getan. Seither sind wir bis 2006 wieder ca. 20.000 km getourt, durch Alpen, Dolomiten und unsere wunderschöne hessische – niedersächsische – thüringische Heimat.
Ich haben die Zeit so richtig genossen: Tolles gemeinsames Hobby mit einer lieben Frau, mein Sohn volljährig – Job läuft O.K., was will man mehr. Doch dann hat sich die Welt wieder völlig verändert:
Im Oktober letztes Jahr sind wir (noch mal) Eltern geworden. Unsere Prinzessin ist jetzt 5 Monate alt und sicher das süsseste Baby der Welt. Mein erster Gedanke war: Jetzt ist endgültig Schluss mit Motorrad, verkaufen, stattdessen Kombi, VW-Bus!! Doch mit Beginn dieses Frühjahrs hatten sich die Gedanken wieder geklärt und eines stand fest: Motorrad fahre ich weiter, wenn auch sicher nicht mehr so intensiv wie vorher. Und: ich bleibe meiner Marke treu. Zunächst wollte ich die Sprint ST verkaufen und auf eine Bonnie umsteigen, habe den Plan jetzt aber aufgegeben. Zur Zeit schraubt mein Dealer einen Superbike-Lenker auf die ST, um ein besseres Handling im Alltagsbetrieb zu ermöglichen. Und dann freue ich mich tierisch auf meine erste Ausfahrt. Auch meine Frau wird sicher die ein oder andere Tour schon herbeisehnen. Und die Omas freuen sich aufs Babysitting.
Neben meiner Familie und der ST stehe ich noch auf gute Rockmusik (bin großer Stones Fan)!
So, jetzt ist man gut, ich hoffe, ich habe Euch nicht zu sehr „zugetextet“. Ich freue mich auf weitere Kontakte und wünsche allen eine sturzfreie und gesunde Saison.
Viele Grüße
Mattis