Mir schlafen immer wieder die Hände ein

dieses Wochende auf Hin- und Rückfahrt nach Erzgebierge/Dresden mit längeren Autobahnetappen ist mir auch die rechte Hand ( Zeigfinger, Mittelfinger und Daumen) eingeschlafen und fing nett an zu kribbeln.

Kenne ich von der alten ST955 Bj 99 nicht.

Kennen das andere von der 02er ST auch

Die SBF-Lenkererhöhung hab ich drauf, Position passt eigentlich.
Die verantwortliche Vibration liegt links meiner Meinung nach
auch nicht so stark an !

Was habt ihr dagegen unternommen

So sind wohl kaum 1000 km Etappen machbar.

gruß Klaus

Das Problem habe ich auch regelmäßig. Bei mir ist es auch nur die rechte Hand.
Abhilfe habe ich bisher keine gefunden. Ich muss dann im Schiebebetrieb immer die Hand vom Gas nehmen und "Greifbewegungen" machen. Dann wird die Duchblutung wieder angeregt und das Kribbeln ist weg, dann warte ich bis es wieder kribbelt und fange wieder von vorne an.
Finde ich allerdings auch lästig. Falls jemand Abhilfe weiß, bin auch für jeden Tipp dankbar.

VG Lars

Zitat von Eisbär

Das Problem habe ich auch regelmäßig. Bei mir ist es auch nur die rechte Hand.
Abhilfe habe ich bisher keine gefunden. Ich muss dann im Schiebebetrieb immer die Hand vom Gas nehmen und "Greifbewegungen" machen. Dann wird die Duchblutung wieder angeregt und das Kribbeln ist weg, dann warte ich bis es wieder kribbelt und fange wieder von vorne an.
Finde ich allerdings auch lästig. Falls jemand Abhilfe weiß, bin auch für jeden Tipp dankbar.

VG Lars

Hallo Lars,
hallo @all,

so ein Problemchen habe ich auch, bei mir ist es vorwiegend die linke Hand. Das Einschlafen der li. Hand habe ich aber auch ansonsten, ich glaube das es bei mir von der Wirbelsäule her kommt. Je länger ich schlafe, desto ausgeprägter ist es.

Im langsamfahrbetrieb, z.B. in der Stadt, beim runterrollenlassen oder so, nehme ich den Druck von den Händen und führe die Maschine mit meinem Körper.

Und wirds halt heftig, ab und an mal die Hand weg vom Lenkrad und schütteln. Beobachte ich bei den meisten Bikern.

BeSTe Grüße Thomas

Zitat von de-sonnig-klaus

dieses Wochende auf Hin- und Rückfahrt nach Erzgebierge/Dresden mit längeren Autobahnetappen ist mir auch die rechte Hand ( Zeigfinger, Mittelfinger und Daumen) eingeschlafen und fing nett an zu kribbeln.

Kenne ich von der alten ST955 Bj 99 nicht.

Kennen das andere von der 02er ST auch

Die SBF-Lenkererhöhung hab ich drauf, Position passt eigentlich.
Die verantwortliche Vibration liegt links meiner Meinung nach
auch nicht so stark an !

Was habt ihr dagegen unternommen

So sind wohl kaum 1000 km Etappen machbar.


gruß Klaus

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Hallo Klaus,
hallo @all,

größere Etappen wie z.B. über 500 km am Stück sind schon nicht ohne. Bei meiner Rückfahrt von Südfrankreich im Frühjahr bin ich mit meiner Lady über 900 km gefahren. Am bescheidensten wars mit der rechten (Gas-) Hand gewesen. Da hätte ich gerne einen Tempomat gehabt. Ab und an habe ich mich auf den Tank gelegt, um die Stellung der re. Hand zu ändern, die Abhilfe der Schmerzen aber war bescheiden.

Außer regelm. Pausen mit bewegungsübungen etc. hilft da wenig. Man kommt richtig an seine körperl. Grenze. Doch trotz der weiten Strecke war ich nervl. nicht durch, nur ein bischen Müde, wie nach Sport.

BeSTe Grüße Thomas

Meist hilft ja schon ein anderer Lenker

Hallo Fingermüde.

Vieles ist in den Beiträgen schon zum Einschlafen (Parästhesie) der Finger beim Motorradfahren gesagt worden. Zusammenfassend und ergänzend versuche ich mal eine Übersicht zu erstellen:

Organische Zusammenhänge:
Im wesentlichen sind Kompression bzw. Fehlbelastung auf Nervenbahnen und Blutgefäße (Minderdurchblutung) verantwortlich. Dies im Bereich der Hände und Handgelenke, aber auch im Bereich von Wirbelsäule und Schultern. Mit Einsetzen des Reizes tritt die Parästhesie auf, bei Fortfall des Reizes lässt die Parästhesie nach.
(Andere mögliche Ursachen müssen jedoch unbedingt berücksichtigt und medizinisch abgeklärt sein!)

Motorradspezifische Ursachen:
Fußposition, Kniewinkel, Sitzposition, Lenkerposition, Lenkerkröpfung! etc. sind nicht individuell auf den Fahrer abgestimmt und nicht ohne größeren Aufwand abstimmbar. D.h.: die Ergonomie am "Arbeitsplatz" ist nicht optimal. Hier wäre natürlich der ideale Ansatzpunkt gegeben.

Resultat:
Die Fahrhaltung ist oftmals nicht körpergerecht. Es kommt zur Anspannung bis hin zur Verkrampfung (ein unrunder, ggf. den Fahrer überfordernder Fahrstil tut noch das seine hinzu!!!). Die Haltung wird immer mehr statisch-steif. Der Fehlbelastungszirkel schaukelt sich immer weiter hoch.

Abhilfe:
Motorradspezifisch: Oft schwierig (s.o.).
Fahrstilspezifisch: Nicht im Grenzbereich der eigenen objektiven Fähigkeiten fahren!
Fahrerspezifisch: Keine statischen Fahrhaltungen (Steifheit), druckfreie Kleidung.

-Hände locker am Lenker aufgelegt, kein Festklammern.
-Handgelenk-Unterarm eine Linie (in allen 3 Ebenen).
-Ellenbogen leicht gebeugt, nicht gerade durchgedrückt.
-Oberkörper nur dezent auf Arme und Hände abstützen.
-Sitzhaltung (Oberkörper) variieren: Bei schneller Fahrt "im Wind segeln", bei langsamer Fahrt aufrichten, in Kurven leichte Gewichtsverlagerung (Innenknie nach leicht vorn, Oberkörper folgt automatisch etwas nach) zur Innenseite. Pobacken wechselseitig belasten, Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur periodisch anspannen.
Oberkörper durchhängen lassen (im Stand, bei kontrollierter Fahrt)!!!
(Viele und weitere dieser Empfehlungen sind beschrieben in: Bernt Spiegel, -die obere Hälfte des Motorrades-)
-ausreichende Pausen und Entspannungsübungen

Letztendlich geht es um körperlich wie geistiges entspanntes Fahren um somit nicht in statische Verkrampfung und Fehlbelastung zu verfallen. Der zusätzliche Sicherheitsgewinn steht dabei außer Frage.
Hiermit sollte einem Einschlafen von Geist und Gliedern wirkungsvoll vorgebeugt werden können! Im Zweifelsfall unbedingt den/die Arzt/Ärztin konsultieren!

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Ergänzungen und Korrekturen von Euch sind sehr erwünscht.
Beste Grüße
Bernd

Hallo Bernd,

das hast du sehr schön zusammen gefasst! Klasse Arbeit .

Hab auch mal geguggelt und kam zu folgenden Ergebnissen:

Das Einschlafen der Mittelhand (zwischen Daumen und Ringfinger) deutet auf das Einklemmen des Radialisnerven.

Entsteht ein taubes Gefühl am Kleinfinger und an der dem Kleinfinger zugewandten Seite des Ringfingers kann man von einer Klemmung/Quetschung des Ulnarisnerv ausgehen. Der Ulnarisnerv kann gegen den Knochen in der dortigen Knochenrinne
im Ellbogenbereich gedrückt werden.

Bei Einschlafen des Ring- und Mittelfingers, dann auch des Zeigefingers und Daumens könnte aber auch vom sogenannten Karpaltunnelsyndrom. Hierbei handelt es sich um eine Einklemmung des Mittelhandnerven (N. medianus) im Handgelenkstunnel (Karpaltunnel). Dieser Kanal für Nerv und Sehnen wird U-förmig von den Handwurzelknochen gebildet mit einem bindegewebigen Band (Retinaculum flexorum) als Dach.

Oftmals ist die Ursache aber auch weiter oben zu suchen: im Nacken- und Schulterbereich! Falsche Haltung auf dem Motorrad führt zu Verspannungen im HWS Bereich, die sich bis auf die Finger auswirken können. Bewegen, Massage und Wärme können dort wahre Wunder bewirken.

Aber ist nicht unser Trip (ich glaube er hat sich mal in dieser Richtung geoutet) in diesem Gebiet der Spezialist? Als Masseur müsste er sich doch bestens auskennen.

Grüssle
Jürgen

Hallo Fangemeinde

Auch mir schlafen abundzu die Hände ein. Aber eins fällt mir beim Durchschauen der Beiträge auf. Es melden sich nur Fahrer der alten Modelle und !050 St´s mit flacherem Lenker. Ich durfte am Samstag beim Magdeburgbesuch die Sprint von Migro ein Stück fahren. Seine Maschine hat den höheren Lenker. Ich muß sagen, mit meinen 1,88cm Körpergröße war das Fahren erheblich entspannter. Vor allem nicht so viel Druck auf die Handgelenke sowie Handballen.

Gruß Christian

Hallo Christian,
hallo @all,

der hohe Lenker führt mit Sicherheit zu einer anderen, verbesserten Sitzhaltung und handgelenkentlasteten Position. Insbes. bei Fahrten im Mittel- und Hochgebirge oder Langstrecken sollte eine Verbesserung zu erwarten sein.

Mir fällt aber auch etwas auf: Die meisten Fahrer, zumindest die Forumsaktiven sind bereits über 40 (Motorradfahrerdurchschnittsalter in D = 46 Jahre). Die Sitzhaltung spielt mit zunehm. Alter mit Sicherheit eine nicht zu vernachlässigbare Rolle.

BeSTsitzende Grüße Thomas

Zitat von doc holiday

Hallo Fingermüde.

Vieles ist in den Beiträgen schon zum Einschlafen (Parästhesie) der Finger beim Motorradfahren gesagt worden. Zusammenfassend und ergänzend versuche ich mal eine Übersicht zu erstellen:

Organische Zusammenhänge:
Im wesentlichen sind Kompression bzw. Fehlbelastung auf Nervenbahnen und Blutgefäße (Minderdurchblutung) verantwortlich. Dies im Bereich der Hände und Handgelenke, aber auch im Bereich von Wirbelsäule und Schultern. Mit Einsetzen des Reizes tritt die Parästhesie auf, bei Fortfall des Reizes lässt die Parästhesie nach.
(Andere mögliche Ursachen müssen jedoch unbedingt berücksichtigt und medizinisch abgeklärt sein!)

Motorradspezifische Ursachen:
Fußposition, Kniewinkel, Sitzposition, Lenkerposition, Lenkerkröpfung! etc. sind nicht individuell auf den Fahrer abgestimmt und nicht ohne größeren Aufwand abstimmbar. D.h.: die Ergonomie am "Arbeitsplatz" ist nicht optimal. Hier wäre natürlich der ideale Ansatzpunkt gegeben.

Resultat:
Die Fahrhaltung ist oftmals nicht körpergerecht. Es kommt zur Anspannung bis hin zur Verkrampfung (ein unrunder, ggf. den Fahrer überfordernder Fahrstil tut noch das seine hinzu!!!). Die Haltung wird immer mehr statisch-steif. Der Fehlbelastungszirkel schaukelt sich immer weiter hoch.

Abhilfe:
Motorradspezifisch: Oft schwierig (s.o.).
Fahrstilspezifisch: Nicht im Grenzbereich der eigenen objektiven Fähigkeiten fahren!
Fahrerspezifisch: Keine statischen Fahrhaltungen (Steifheit), druckfreie Kleidung.

-Hände locker am Lenker aufgelegt, kein Festklammern.
-Handgelenk-Unterarm eine Linie (in allen 3 Ebenen).
-Ellenbogen leicht gebeugt, nicht gerade durchgedrückt.
-Oberkörper nur dezent auf Arme und Hände abstützen.
-Sitzhaltung (Oberkörper) variieren: Bei schneller Fahrt "im Wind segeln", bei langsamer Fahrt aufrichten, in Kurven leichte Gewichtsverlagerung (Innenknie nach leicht vorn, Oberkörper folgt automatisch etwas nach) zur Innenseite. Pobacken wechselseitig belasten, Gesäß- und Oberschenkelmuskulatur periodisch anspannen.
Oberkörper durchhängen lassen (im Stand, bei kontrollierter Fahrt)!!!
(Viele und weitere dieser Empfehlungen sind beschrieben in: Bernt Spiegel, -die obere Hälfte des Motorrades-)
-ausreichende Pausen und Entspannungsübungen

Letztendlich geht es um körperlich wie geistiges entspanntes Fahren um somit nicht in statische Verkrampfung und Fehlbelastung zu verfallen. Der zusätzliche Sicherheitsgewinn steht dabei außer Frage.
Hiermit sollte einem Einschlafen von Geist und Gliedern wirkungsvoll vorgebeugt werden können! Im Zweifelsfall unbedingt den/die Arzt/Ärztin konsultieren!

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Ergänzungen und Korrekturen von Euch sind sehr erwünscht.
Beste Grüße
Bernd

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Hallo Bernd,
da hast du die Gründe eigentlich schon angesprochen.

Hauptursache für das Einschlafen und Kribbeln in der Hand ist m.E. eine Störung der Durchblutung der Hand, bedingt durch eine Fehlhaltung (z.B. Abknicken oder Verkrampfen).

Die Blutversorgung der Hand erfolgt dabei auschließlich in der Handinnenfläche über zwei sogenannte Gefäßbögen, welche von zwei Arterien die vom Unterarm dorthin gelangen versorgt werden. KLICK
Und hier wird der Gefahrenpunkt liegen. Die eine Arterie verläuft auf der Kleinfingerseite relativ oberflächlich aber gut und fest eigebaut (schwer tastbar) und ist somit schnell abgeklemmt bei einer dauerhaften Fehlhaltung. Die zweite Arterie kommt auf der Daumenseite (wo man den Puls tasten kann) und zieht dann zwischen Daumen und Zeigefinger zur Handinnenfläche. Hier engen die dort vorhanden Muskeln das Gefäß wahrscheinlich ein.
Man sollte also seine Haltung der Hand immer mal wieder überprüfen wenn es zu solchen Einschlafphänomenen kommt.

Karpaltunnelsyndrom halte ich für eher unwahrscheinlich, da der dort verlaufende N. medianus nur den Daumen, Zeige- und Mittelfinger versorgt, wenn die ganze Hand einschläft spricht es eher für ein Durchblutungsstörung.
Wenn es sich aber zu einem Dauerproblem entwickelt und trotz Änderung der Haltung nicht wieder verschwindet sollten andere Erkrankungen (z.B. der Nerven, Muskulatur, Gelenke) unbedingt ausgeschlossen werden.

Viele Grüße Thomas

Mir schlafen (oder besser gesagt: schlufen) immer Daumen, Zeigefinger und der halbe Mittelfinger ein.

Seit ich die SBF Lenkererhöhung dran habe, ist es deutlich besser geworden. Das Katpaltunnelsyndrom hat aber andere Symptome:

Zitat

Ring- und Mittelfingers, dann auch des Zeigefingers und Daumens

Also tippe ich bei mir eher auf "Klemmung/Quetschung des Ulnarisnerv", da Kleinfinger und Ringfinger einschlafen.

Grüssle
Jürgen