Starterakku - ein Langzeittest

  • Hallo SPRINTer,


    nachdem ich hier immer wieder von Problemen mit der Batterie lese (hab inzwischen auch schon die 2te Yuasa drin), habe ich mich im Internet mal nach Alternativen umgeschaut. U.a. auch nach der schon oft erwähnten "Hawker". Aber so recht hat mich das Teil nicht überzeugen können.


    So stieß ich mehr oder weniger auf die Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren, kurz auch LiFePo4 genannt. Eine Beschreibung zu diesem Akku gibt es bei Wikipedia: KLICK


    Weitere Infos zu diesen "Wunderdingern" fand ich dann in diversen Foren. U.a. auch im T5net (KLACK).


    Erfolgreich eingesetzt werden diese Art der Akkus schon eine zeitlang im Rennsport. Der grosse Vorteil liegt im Gewicht. Unsere Yuasa bringt ca. 4,6 kg auf die Waage. Das Akkupaket, das ich jetzt habe, wiegt lediglich 650 Gramm! WAHNSINN! Ein Foto seht ihr im Anhang. Hierbei handelt es sich um das Batteriefach der ST 1050, in der das Akkupack einfach mal reingestellt wurde. Die Yuasa füllt das Fach vollständig aus! (Und der Grund für den Ausbau des Batteriefaches wird irgendwann in einem Extra-Thread erklärt :whistle:)


    Die Leistung liegt bei 4500 mAh = 4,5 Ah. Diese sollen ausreichend sein, um unsere Ladies mehrfach starten zu können und das obwohl beim Startvorgang 110 A gezogen werden!


    Ein weiterer Vorteil dieser Akkus: sie entladen sich nicht, wenn sie nicht genutzt werden. D.h. das Optimate und Co. ausgedient haben.


    Und noch ein Vorteil: die Haltbarkeit wird mit ca. 15 Jahre angegeben! Selbst wenn sie nur die Hälfte überleben, wären das immer noch 7,5 Jahre. Meine Gelbatterie war nach ca. 3 Jahren hinüber.


    Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten: der Kaufpreis ist mit 139.- EUR (4500 mAh) nicht ganz ohne :sad:.


    Aber warum nicht die herkömmlichen Lithium-Ionen Akkus (LiPo)? Die sind doch billiger!


    Ganz einfach: weil diese Dinger sich selbst entzünden können! Auch bei einem Unfall kann es bei Beschädigungen zu Selbstentzündungen kommen.
    Das Problem gibt es bei en LiFePo anscheinend nicht. Sie überstehen auch den berüchtigten "Nageltest". Hierbei wird ein Nagel in die Akkus getrieben. Die normalen LiPos können hierbei mit einer Stichflamme auf die Malträtierung antworrten. Die LiFePos bleiben da ganz cool - dank des Eisenkerns.


    Ich habe meinen Akku übrigens hier gekauft: KLACK Da gibt es auch noch weitere Infos.



    Ich werde euch auf dem Laufenden halten bzgl. des Langzeittest :top:



    Grüssle
    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Hey Jürgen,

    kaum zu Glauben, dass so eine kleine Batterie ausreichen soll, aber wir sind ja auch schon zum Mond geflogen.

    Wie ist denn das mit dem Aufladen, reichen einfache Ladegeräte oder muss dann ein spezielles her?
    Wenn die Batterie dann doch mal leer sein solte, kann die :love: überbrückt werden, oder zerstört man dadurch die Leifpo4?

    Grüße von einem der noch nicht zum Mond geflogen ist.

    Koko

    Irgendwann höre ich auf zu rauchen - Todsicher!


    :!:Offizieller Sponsor der Bußgeldstelle:!:

  • Hallo Jürgen,

    hört sich ja echt gut an.:top: Bin auf den Langzeittest gespannt.

    Dann kann man ja tatsächlich das Batteriefach für was anderes nutzen, z.B. für als Ablagefach oder für den Einbau eines Kettenölers (Tank).

  • Sehr interessanter Bericht Jürgen, wirklich Respekt auch dafür, immer wieder technisch machbare Verbesserungen herauszufinden.

    Etwas was mich stört ist vielleicht die Angabe, welches Akku zu unserer Lady passt. Empfohlen werden bei Maschinen ab 1.000 cc dieda!

    Doch in deinem Langzeittest wirst Du bestimmt berichten wie taff sich das von dir genannte, etwas kleinere Modell schlägt.

    Meine Erfahrung sagt mir, dass Batteriequalität von heute mit der von gestern nicht mehr verglichen werden kann, haben ja die Batterien früher um etliches länger gehalten.

    Gerade auch deshalb ist die von dir erwähnte Alternative nicht nur technisch so interessant.

    Grüße Thomas

  • Hallo, hochinteressant, habe das auch schon im T5net gesehen.
    Auf den Langzeittest und die Beantwortung der offenen Fragen bin ich auch gespannt!:nod::nod:


    "Dann kann man ja tatsächlich das Batteriefach für was anderes nutzen,"
    wie wärs mit ner Kühlwasser-geheizten [STRIKE]Kaffee[/STRIKE]Kapsel-Maschine?:guffaw:. Ach nee, wir sind ja hier nich bei Goldwings&Co:guffaw:.


    neugierige Grüße
    Canari-Jürgen

    Wir müssen mehr Fett verbrennen, mach den Grill an!:cheer:

  • Ich hab noch ein paar Infos bzgl. der LiFePo4 Akkus im Netz gefunden:



    Bleibatterien - Eiskalt erwischt (Pressebericht)
    KLICK

    Auch die Zeitschrift MO hat die kleinen Dinger bereits schon einmal getestet:
    KLACK
    KLOCK
    KALICK



    Und die hier gestellten Fragen

    Zitat

    Wie ist denn das mit dem Aufladen, reichen einfache Ladegeräte oder muss dann ein spezielles her?
    Wenn die Batterie dann doch mal leer sein solte, kann die :love: überbrückt werden, oder zerstört man dadurch die Lifepo4?

    sind bereits weitergeleitet ...



    Grüssle
    Jürgen



    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

    Einmal editiert, zuletzt von joggele ()

  • Hallo Jürgen

    Sehr informativ, Danke. (Ich verspüre erste Anzeichen von HWS)

    Eine Frage drängt sich mir aber auf. Wir hatten hier mal das Thema der (wahrscheinlich durch den Betrieb im thermischen Grenzbereich) defekten Regler. Für mich hat sich das so gelesen, als ob ein Reglerdefekt sehr wahrscheinlich die Batterie zerstört (oder zumindest schädigt). Wie verhalten sich diese Zellen bei Überspannung und dadurch Überladung? Der Strombedarf der Sprint im Fahrbetrieb dürfte sich ja nur unwesentlich ändern, die Belastung des Reglers bleibt schätzungsweise in etwa gleich. Meine Sprint ist Modelljahr 2006. Trotz Erstzulassung 2007 wird meine Bleibatterie bald 4 Jahre alt. Warte ich nun auf erste Probleme oder schicke ich sie in den Ruhestand?


    Gruss Harald

    Ok, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Beim letzten Link von Jürgen wurde meine Frage beantwortet. So man den Reglerfehler bemerkt, Zündung aus und in sicherem Abstand 30min auf die mögliche Explosion warten. Da stand auch noch etwas von Kunststofftanks, oh oh.

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • Und hier kommt schon die prompte Antwort von Modellbau Fuchs:


    Zitat

    das Ladegerät kann ein ganz einfacher Bleilader sein, er muss lediglich eine CCCV-Kennlinie haben, Ladeschluss-Spannung 14,4V, und den Ladestrom von 18A nicht überschreiten. Dass einige Lader nicht gehen wäre mir nicht bekannt, natürlich können wir aber auch nicht alle Geräte auf dem Markt kennen.



    Überbrücken: Das Überbrücken von Motorradbatterien ist sowieso so eine Sache. Von Motorrad zu Motorrad ist es sicher kein Problem, vom Auto zu Motorrad aber schon. Denn wenn das Überbrückungskabel angeschlossen wird fließt zwischen den Batterien ein Ausgleichsstrom, der nur durch die Innenwiderstände der Batterien und den Widerstand des Kabels begrenzt wird. Also grundsätzlich nur mit Auto überbrücken wenns gar nicht anders geht, und dann keinesfalls den Automotor laufenlassen.



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Hallo Jürgen

    Auf Grund der Antwort von Modellbau Fuchs:

    Der Innenwiderstand der Zellen ist relativ konstant oder doch ladungsabhängig? Der maximale Ladestrom wird durch die Anzahl der parallelgeschalteten Zellen vorgegeben. Eine Änderung in der Schaltung der Elektrik könnte etwas mehr Sicherheit bringen. Ich denke dabei an eine zusätzliche flinke Sicherung zwischen Regler und Akku. Bei steigender Spannung und gleichem Lastwiderstand (Verbraucher plus Innenwiderstand der Zellen) steigt der Ladestrom. Dieser wird dann durch die Sicherung begrenzt. Ist nur eine spontane Idee.

    interessierter Gruss
    Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • Also grundsätzlich nur mit Auto überbrücken wenns gar nicht anders geht, und dann keinesfalls den Automotor laufenlassen.

    Hatte bei mir (im August 2009) damals nicht funktioniert, weil die Batterie so tief entladen war, dass die Normalladung der Autobatterie ohne Generatorunterstützung keinesfalls ausreichte um die Lady zum Leben zu erwecken.

    Grüße Thomas

  • Hallo Harald,


    Zitat

    Ok, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Beim letzten Link von Jürgen wurde meine Frage beantwortet. So man den Reglerfehler bemerkt, Zündung aus und in sicherem Abstand 30min auf die mögliche Explosion warten. Da stand auch noch etwas von Kunststofftanks, oh oh.


    Ich denke, das diese Infos seitens MO wohl nicht sauber recherchiert sind und einer gewissen Grundlage entbehren und somit wohl in das Reich der Mythen und Sagen gehört :whistle:.


    Die NASA hat umfangreiche Versuche mit den A123 Zellen angestellt bzw. durchführen lassen und diese auch in einem Vortrag zusammengefasst und vorgestellt:


    KLICK


    Die Ergebnisse daraus können sich durchaus sehen lassen :top:!


    Weitere Infos folgen noch ...



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Hallo Jürgen

    Eines zuerst, die Geschichte (mit diesen Zellen) liest sich für mich so interessant, das ich mich ernsthaft damit beschäftigen will. Du hast einmal mehr bei mir das HWS ausgelöst. In naher Zukunft benötige ich eh einen neuen Akku. Dadurch ist die Geschichte für mich auch finanziell interessant.

    Dein Hinweis mit der NASA ist sicherlich richtig. Doch haben die dort auch mit 9000Upm ausser Kontrolle laufende Lichtmaschienen (durch einen nicht unwahrscheinlichen Reglerdefekt)? Mich interessieren nicht nur die Möglichkeiten dieser Zellentechnologie, sondern auch deren Risiken. Zugegeben, die beschriebene mögliche Explosion dieser Zellen ist wahrscheinlich nur ein theoretischer Extremfall. Leider habe ich das Wissen nicht um dies abschätzen zu können. Der Hinweis der Ladestrombegrenzung auf 18 Ampere (bei welcher Zellenanzahl?), sowie der der Starthilfe von Autobatterien (nur ohne laufenden Motor), bestätigen nur meine Bedenken. Ich sehe ein mögliches Risiko nicht bei den Zellen, sondern bei der Lichtmaschienen-Regler-Konstruktion unserer Sprint.

    Und immer noch interessiert
    Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • Hallo Harald,


    Zitat

    sowie der der Starthilfe von Autobatterien (nur ohne laufenden Motor)

    Die obige Aussage gilt auch für die herkömmlichen Bleiakkus!


    Ich bin natürlich im Kontakt mit Ralf Nitschkoski (Modellbaufuchs) um eure - und natürlich dadurch auch meine - Fragen beantworten zu lassen.


    Nochmals ein zitierte Email, auf meine Frage wegen der "Spax-Geschichte" und der Überladung:


    Zitat

    sicher findet man immer das Haar in der Suppe. Interessant wäre auch, wer da versucht Gefahren heraufzubeschwören.


    Erstmal zur Bleibatterie: Wenn man diese überlädt mit defektem Lichtmaschinenregler macht es einfach "Peng", denn in der Bleibatterie befindet sich Knallgas. Schlimmstenfalls stehen dann nur noch die Bleiplatten in einem Rest Kunststoff und die Säure nagt an Bike und Biker. Mir persönlich ist vor Jahren eine Bleibatterie im Auto explodiert obwohl der Regler okay war.


    Das mit der Spax-Schraube ist blanker, krasser Unfug. Die Kollegen sollten mal einen Lipo-Akku brennen sehen. Wenn man die Hülle verletzt - die auch eine Sollbruchstelle hat - baut sich der Innendruck ab und das wars. Das mit den 80V ist ebenfalls nur sehr eingeschränkt richtig. Denn die Spannung läuft nur bis 80V hoch, wenn die Belastung fehlt. Bis 17V passiert gar nichts, darüber wird die Batterie beschädigt, über Austritt des Elektrolytes bis dann irgendwann zum Reißen der Sollbruchstellen. Dazu reicht aber eine kurze Spannungsspitze nicht, denn die fällt abhängig vom Ladezustand am Innenwiderstand der Batterie ab. Wie die MO so etwas schreiben kann verstehe ich nicht. Da wir aber Anzeigenkunden der MO sind werde ich das nachfragen

    Den Rest aus diesem Thread habe ich natürlich auch schon weitergeleitet :flowers:, da ich diese Fragen mit Sicherheit nicht beantworten kann (Stichwort: flinke Sicherung).



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Die Antworten kommen ja schneller, als ich sie hier eintragen kann:


    Zitat

    Der Kollege mit der 2009 leeren Motorradbatterie hätte nach einer Weile warten wahrscheinlich schon starten können. Natürlich lädt die Motorradbatterie schneller (und mit der höheren, niederohmigen Spannung des "Energiespenders" dreht der Anlasser auch besser) wenn man den Motor laufen lässt. Trotzdem macht man dann genau das, was die Motorradbatterie nicht haben sollte, nämlich mit sehr hohem Strom über das Starthilfekabel laden. Und zwar so lange, bis die Spannung an der leeren Batterie sich dem Spannungsniveau an der vollen Batterie annähert. Die Spannungsdifferenz begrenzt vom Widerstand der Batterien und des Kabels lässt den Strom fließen. Je größer die Differenz und je "dicker" das Starthilfekabel desto größer der Strom.


    Sicherung: Grundsätzlich ist die Idee mit der Sicherung nicht schlecht. Wobei man sich bei der Einfachheit der Maßnahme fragt, warum so etwas nicht Standard ist und von cleveren Ingenieuren bereits eingebaut wird. Ich denke der Grund liegt darin, dass eine "gefrickte" Batterie das deutlich kleinere Übel im Vergleich zur freilaufenden Lichtmaschine ist. Sicherheit ist wichtig, doch denke ich, hier wird das der A123-Akkuzelle innewohnende Gefährdungspotential weit überschätzt. Eine Bleibatterie ist voll mit ätzender Säure, enthält je nach Bauart genug Knallgas um wirklich zu explodieren und ist giftig und umweltschädlich.


    Meine Antwort darauf:


    Zitat

    "Der Kollege mit der 2009 leeren Motorradbatterie hätte nach einer Weile warten wahrscheinlich schon starten können."
    Der Kollege hatte keine LiFePo drin, sondern einen normalen Bleiakku. Meiner (Yuasa) war auch nach 3 Jahren hinüber. Da hat auch ein Laden mit einem Ladegerät nichts mehr geholfen ;o)



    Grüssle
    Jürgen


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

  • Hallo Jürgen

    Das sind doch schon ein paar Antworten. Du hängst Dich da wieder voll rein. :top:

    Nur mal zum besseren Verständnis: Bei uns in der Firma haben wir seit Jahren 5 Transporter die jährlich deutlich über 50tkm fahren. Dazu dann noch einige PKW's mit jeweils zwischen 10tkm und 50tkm Jahresfahrleistung. Jährlich werden also zwischen 400tkm und 500tkm gefahren. Seit 16 Jahren erledige ich den Service für diese Fahrzeuge. Rechne ich dann noch die privaten km dazu, bin ich bei mindestens 8 Millionen km mit herkömmlichen Bleibatterien. Wir hatten Ausfälle, wenige tote Batterien (da rechtzeitig getauscht), ein defekter Keilrippenriemen, zwei Freilaufnaben der Lima, durchgeschliffene Rotorkontakte, defekte Lager und auch defekte Regler. Ja, in der Zeit sind auch Fahrzeuge liegen geblieben, aber keine Bleibatterie hat es zerrissen. Es wurde auch keine nachweislich auf Grund eines Reglerdefektes beschädigt. Da ging nur die Ladekontrolleuchte an und die Kiste blieb irgendwann ohne Strom stehen. Auf diese Erfahrungen kann ich mich beziehen.

    Ich möchte keine Gefahren heraufbeschwören, ich würde nur gerne die Risiken einschätzen (und minimieren) können.

    Gruss Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • Das ist sehr interessant!

    Nach der Lektüre der - links - allerdings, gedenke ich, noch ein paare Jahre bei meiner bisher erfolgreichen Methode zu verharren: pauschaler Austauch der Batterien in Drei-Jahres-Intervallen.

    Letztes Jahr war somit nach 3,2 Saisons die Sprint drann und ich habe, wenn ich mich recht erinnere, bei Polo um die 60.- € für einen neuen Akku bezahlt. Das macht 1,60€ pro Monat.

    Mir ist wichtig: niemals Startprobleme, schon gar nicht wegen der Batterie. Alles andere regelt im Ärgernisfall zunächst der ADAC.

    Ich kenne hier Leute, die in ihre Bandit 4000.- € reingesteckt haben um sie zu "verschönern". Aber sie fahren nach 8 Jahren noch immer mit dem ersten Akku rum. Das wäre i.O., wenn es denn ginge, aber die Kiste springt inzwischen auch im Hochsommer nur noch sporadisch an. Der Bursche, dessen Name nicht genannt werden soll, parkt grundsätzlich am Hang oder leicht abschüssig. Nun, ein bisschen Abenteuer ist ja dabei, aber was macht der, wenn er mal Freunde an der Nord- oder Ostsee besucht?

    Fehler, Verschleiß, Sturz - alles kann passieren und macht genug Stress - da brauche ich keine Pannen aus Vernachlässigung.

    konservatives Grüßle
    Uwe

    british style - alleweil / I'm so amused - Triumph - alles andere ist eben nur Motorrad

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  • Hallo zusammen

    Hier mal ein Link zum Einsatz dieses Zellentyps bei Porsche (Danke Jürgen, den Link fand ich über das von Dir genannte Porsche-Forum).

    Besonders interessant fand ich den Hinweis auf das integrierte Batteriemanagmentsystem. Die geringere Selbstentladung und die längere Haltbarkeit werden dort auch bestätigt. Nachdenklich (als Ganzjahresfahrer) stimmte mich aber die Temperaturabhängigkeit der Zellen. Wichtig ist auch der Hinweis auf die Austauschbarkeit der Batterietypen ohne Änderungen am Fahrzeug.

    @Jürgen

    Erfahrungen aus dem Modellsportbereich sind sicherlich auf die KFZ-Elektrik übertragbar, aber leider nicht uneingeschränkt. Im Modellsport werden die Zellen entweder geladen oder entladen, beim KFZ (Motorrad) erfolgt beides gleichzeitig. Beim Modellsport können die Ladegeräte, sowie Fahr- und Spannungsregler auf die Zellenspannung angepasst werden (notwendig?). Beim KFZ sind die Spannung der Lima und die der Verbraucher (Anlasser, Beleuchtung, Zündung, ECU, Pumpen ...) vorgegeben. Deshalb ist die Verwendung dieser Zellen in einer entsprechenden Umgebung im Modellsport möglich, beim sicheren Betrieb im KFZ sind Anpassungen notwendig.

    Immer noch eher unwissend, aber weiter interessiert.
    Gruss Harald

    "Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit", William Faulkner

  • Hallo SPRINTer,


    nachdem ich mich noch eine Weile mit dem Thema beschäftigt habe und auch in Kontakt mit Herrn Nitschkowski stand, gebe ich euch mal die Quintessenz daraus.


    Herr Nitschkowski hat inzwischen MO wegen ihrem damaligen Bericht angeschrieben und auch Antwort darauf bekommen:


    Zitat

    Hallo Herr Nitschkowski,


    wir haben recherchiert und festgestellt, daß der Artikel bereits 2 Jahre alt ist. Wie Sie schon sagten, die Entwicklung ist fortgeschritten.

    Fazit: die Aussage von MO bzgl. der Gefahren kann man getrost vergessen.



    Ein weiteres Thema, das uns (Harald und mich) beschäftigt hat, ist die Überwachung der Akkus durch ein Batteriemanagementsytems (kurz: BMS). Es soll dafür sorgen, das die die Akkus gleichmässig entladen werden, keine Tiefentladung stattfindet und auch keine "Überversorgung" passieren kann und das Ganze sich im angenehmen Temperaturbereich der einzelnen Zellen :smile: befinden soll.


    Hierzu gibt es eine Faustregel: ab 5 Zellen (parallel geschaltet) macht der Einsatz eines BMS erst Sinn. Der Link auf den Lithium-Akku von Porsche zeigt auf, das die Akkus mit einem BMS geliefert werden. Hier ist es notwendig, weil für die entsprechenden Kapazitäten viel mehr Zellen parallel verschaltet werden müssen. Bei Parallelschaltungen ist ein BMS zwingend notwendig.


    Im Falle der Motorradstarterbatterie zitiere ich die Beschreibung auf der Seite von modellbaufuchs.de (KLICK:(


    Zitat

    Balancieren ist für Starterbatterien nicht unbedingt erforderlich. Warum?


    Der Grund liegt in der Art der Belastung. Zellendrift tritt immer am Ladeschluss und am Entladeschluss auf. Eine Starterbatterie wird nie ganz leer und nie ganz voll.


    Daher kann man auf das lästige Balancieren weitgehend verzichten. Trotzdem ist das EQmini ideal, wenn man kurz vor dem Wettbewerb checken will ob die Batterie auch wirklich voll ist - oder um die Batterie vor oder nach der Saison einfach mal zu prüfen. Natürlich kann man das Gerät auch an den Pc anschließen und Messergebnisse und Graphen archivieren und vergleichen.

    Ein BMS ist sicherlich auch für "reine Verbraucher" interessant. Zu den "reinen Verbraucher" zähle ich z.B. diese Elektrofahrräder, Elektroautos und RC-Modelle. Bei allen genannten kommt i.d.R. kein Strom in die Batterie zurück, sondern wird immer nur entnommen. Um während der Entnahme ein Optimum des Akkupaketes zu erreichen ist es sinnvoll, die einzelnen Zellen zu balancieren - also wenn z.B. eine Zelle weniger Strom hat als die restlichen, das dann die anderen Zellen etwas Strom an die schwächere abgeben, um so ein Gleichgewicht herzustellen. Bei den Akkus ist es wie bei einer Kette: sie ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.


    Bei den Blei-Akkus (unsere Blei-Akkus bestehen aus 6 Zellen) ist es übrigens nicht viel anders: geht dort eine Zelle kaputt, ist die ganze Batterie hinüber ...


    Hier noch ein Artikel u.a. zum Thema Temperaturverträglichkeit (Abbildungen fehlen):


    Damit kann ich beruhigt meine Akkus im Frühjahr einbauen und schauen, ob sie halten, was sie versprechen :top:.


    Sollte es wieder neue Infos geben, lasse ich sie euch natürlich wissen ...



    Grüssle
    Jürgen


    Edit: Laut Herrn Nitschkowski dürfte das Laden des Akkus unter 0°C auch kein Problem sein (siehe Anhang):

    Zitat

    Im Datenblatt werden abweichende Spannungen für das Laden unter Null Grad angegeben. Dann kann es unmöglich unzulässig sein. Wenn Sie einmal auf den Starter drücken ist die Batterie eh innen warm..

    Dateien


    Das Leben ist kurz, weniger wegen der kurzen Zeit, die es dauert, sondern weil uns von dieser kurzen Zeit fast keine bleibt, es zu genießen.

    2 Mal editiert, zuletzt von joggele () aus folgendem Grund: "Faustregel" berichtigt. Es muß "parellel" nicht "in Reihe" heißen"

  • ..... und wer ein Ladegerät für LiFePO4-Akkus sucht findet es hier

    Aus der auf dieser Seite downloadbaren Beschreibung stammt der Text von Jürgen 2 Posts vorher :nod:

    Elektronik arbeitet mit Rauch - wenn man den Rauch raus läßt, funktioniert es nicht mehr.
    Electronics works with smoke - if you let the smoke out, it works no longer.

  • Jürgen stellt immer bezugsfertige Versionen von Technik für:love: vor.


    Hier einmal einen Eindruck von der Tragweite dieses Thema bei der Elektromobilität


    Duchbruch bei der Speichertechnik ?


    http://www.autogazette.de/Im-Schatte...27_0.htm#folge



    Grüße_Andreas