Tourensportreifen, Rennstrecke?

  • Moin Sportsfreunde,

    mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen (positive und negative) ihr mit Tourensportreifen (Michelin Pilot Road, Bridgestone BT21, Metzeler Z6, Dunlop Roadsmart etc.) und der Sprint auf der Rennstrecke gemacht hab.

    Hierbei geht es nicht um Rundenzeiten oder freies fahren auf der Rennstrecke, sondern um ein Rennstreckentraining hinter einem erfahrenen Instruktor.

    Mir ist schon klar, dass reine Sportreifen auf der Rennstrecke besser sind, auf der Landstrasse und meinem Fahrkönnen sehe ich das jedoch anders...

    Meinen Kurvenfahrstil auf der Landstrasse würde ich mal als zügig bezeichnen, aber so sieht sich wahrscheinlich jeder :laugh2: Also bis zur Kante gehts schon...

    Aber nur für einmal 300 km-Rennstreckentraining einen Sportreifen aufziehen und dafür auf 3.000-4.000 Landstrassenkilometer gegenüber einem Tourensportreifen verzichten?

    Also mal her mit euren Erfahrungen :smile: !

    Hattet ihr Rutscher, weil der Reifen überhitzt ist und an der Flanke nicht mehr genug Grip hatte?

    P.S.: Achso, ich war noch nie auf einer Rennstrecke und es soll mein erstes Rennstreckentraining werden, sonst würde ich dieses Thema ja hier nicht schreiben :whistle:

  • Hallo Andi,

    mit einem Sporttourenreifen liegst du auf der Rennstrecke u.U. schnell auf der Nase. Wenn der Reifen überhitzt, wird er im Grenzbereich unkontrollierbar.

    Wenn du also auf die Rennstrecke willst, solltest du auch in den richtigen Reifen investieren, sonst sparst du an der falschen Ecke.

    Siehe auch hier: KLICK.

    VG

    Daniel

  • Die Entscheidung ist ganz einfach:


    Landstrasse: Tourensport oder Sportreifen


    Rennstrecke: Rennreifen (es gibt auch solche mit Strassenzulassung)



    Ich würde dir einen Michelin Power ONE oder den Metzeler Racetec K3 empfehlen.


    Ich kenne genügend Leute die mit meinten mit Sportreifen ala Sportec M3, Pilot Power usw. auf die Renne zu gehen sei kein Problem. Mehr als einer hatte seine Maschine wegen schmierender Reifen zerlegt!



    Ein Sportreifen überhitzt auf der Rennstrecke viel schneller als ein Rennreifen. Ein Tourensporreifen hat auf einer Rennstrecke überhaupt nichts verloren!!


    Power ONe und Racetek K3 werden schnell warm und bieten danach deutlich mehr Grip und Reserven als ein Sportreifen es könnte.


    Also nicht am falschen Ort sparen, das kommt ansonsten deutlich teurer als ein Satz vernünftiger Rennreifen! Grip kann man auf der Renne nie genug haben!



    Grüsse




    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Wie Daniel schon geschrieben hat, lieber den passenden Reifen verwenden.


    Du kannst z.B.den Metzeler Racetec K3 nehmen. Damit machst du auf dem Track bestimmt nichts falsch. Außerdem kannst du ihn auf der Straße noch ganz runterfahren, da es eine Freigabe für die Sprint gibt.


    Frank

  • Jeder so wie er´s meint !
    Halte einen reinen Rennreifen beim Instruktorentraining für überflüßig bzw.nicht notwendig.


    War mehrmals instruktorengeführt auf der Renne unterwegs, und das jeweils mit Pilot Power in der schnellsten Gruppe.
    Bei sehr hohen Temperaturen und ordentlich Tempi besteht die Gefahr das der Reifen anfängt zu schmieren.
    Stellt sich für dich die Frage ob Du wirklich in diesem Bereich unterwegs bist.

    Gruß Bobby

  • Halte einen reinen Rennreifen beim Instruktorentraining für überflüßig bzw.nicht notwendig.


    haben meine Kumpels auch gedacht :megacool:.....ist übrigens ein toller Anblick wenn sie vor deiner Nase abfliegen :sad:


    Ich gebe lieber 400 CHF für nen Satz Rennschlappen aus als dass ich meine Mühle wegen überhitzender Reifen hinlege, ist für mich wirtschaftlicher.



    Wie du schon schreibst, jeder so wie er mag, soll dann nur keiner jammern man habe ihn nicht gewarnt....:dirol:



    Klebrige Grüsse


    Michael

  • Ich vermute, wir reden hier vom Perfektionstraining auf der Nordschleife ;) Da ist die Reifenfrage etwas anders zu beantworten als bei den (mehr oder weniger) freien Trainings auf modernen Rennstrecken.


    Die meisten Teilnehmer (gefühlte 70-80%) setzen da nach meiner Beobachtung auf Sportreifen a la PiPo oder M3. Egal, ob 600er Supersportler, Superbike oder große Sporttourer wie die K1200S. Viele kommen auch mit Tourensportgummis klar, auch wenn sie in mittelschnellen Gruppen fahren. Semislick (K3 und Konsorten) ist da sicher übertrieben, wenn man nicht gerade die Zeit von Helmut Dähne jagt. :whistle:


    Ich habe auch bei bisher drei Teilnahmen keine Stürze im Trockenen gesehen. Nur im Nassen, und das liegt dann sicher nicht an Überhitzen. Gerade wegen Regengefahr in der Eifel würde ich vom Semislick abraten, der kommt da nicht auf Temperatur, so dass man sich damit das Training bei Regen besser vom Fahrerlager aus anschaut. :sad:


    Ich habe zwar persönlich keinen Vergleich zwischen den Reifentypen, aber das ist eine Beobachtung...


    VG Christian

  • Erstmal Danke an alle für die Antworten :applause:

    Ich vermute, wir reden hier vom Perfektionstraining auf der Nordschleife ;)



    Richtig, vielleicht hätte ich das noch dazu schreiben sollen :whistle: Sorry!

    Also Rennreifen mit Strassenzulassung für mein 1. Rennstreckentraining halte ich auch für übertrieben. Was mache ich denn, wenn mein Fahrkönnen nicht reicht um die Dinger auf Temperatur zu bringen? Oder wenn es regnet? Reifen wechseln?

    Für mich stellte sich nur die Frage, ob so ein instuktorgeführtes Rennstreckentraining mit einem Tourensportreifen a la Pilot Road 2 geht?

    Das ist natürlich schwer zu beantworten, weil niemand mein Fahrkönnen kennt, und für mich schwierig zu beantworten, weil ich sowas noch nie gemacht habe...

    Geht immer, man muss nur langsamer fahren, wenn der Reifen nicht mehr mitkommt! Aber das will ich natürlich auch nicht :laugh2:

    Deswegen wollte ich eure persönlichen Erfahrungen wissen.

    Hab natürlich auch viel im Netz gelesen, aber je mehr Reifenthreads man ließt, je unsicherer wird man. Der richtige Reifen ist wohl so eine Art Glaubenfrage...

    Werd dann wohl doch lieber einen Sportreifen a la PiPo aufziehen, dann bin ich auf der sicheren Seite!

  • Hallo ST-Andi,


    ich war schon mal bei einem Perfektionstraining auf der Nordschleife.Das Problem
    ist nicht so sehr die Reifenhaftung,sondern schon eher die Streckenkenntnis.Ein
    Instruktor mit guter Ringkenntnis wird niemals am Limit fahren,das wäre gegeüber
    seinen "Verfolgern" verantwortungslos.Außerdem gibt es normalerweise drei
    verschiedene Gruppen,normal,zügig und eine Heizergruppe,die man auch später
    wechseln kann,wenns einem zu schnell oder zu langsam geht.Es wird bestimmt
    ein tolles Erlebnis,wovon du noch Jahre später schwärmen wirst,egal ob mit
    Sport oder Tourenreifen!


    Gruß Wastl

  • da ich seit Jahren mehrmals zum Training mit Instruktoren auf dem Sachsenring fahre, kann ich Dir sagen, bei meinem Fahrstil ( flüssig, knapp bis zur Kante ) reichte der MPR , der Z6 , MPP oder der MPR2 bisher immer... auch die zig anderen Mitfahrer waren so ausgerüstet. Die Sportreifenfahrer sind natürlich in bestimmten Situationen (trocken und viele Runden ohne Unterbrechung) auf der noch sicheren Seite, aber dann braucht man auch Regenreifen und ein Reifenheizgerät und wo hört dann das Investitionsprogramm auf .. ich hatte noch nie die Situation, das mir der Reifen "schmiert" und vor 5 bis 6 Jahre zurück, hatten wir nur Z6 und es ging auch alles Bestens ..

    es gibt 2 Möglichkeiten um von A nach B zu gelangen: Mig 29 oder K 12 R Sport


    Siegfried


    [SHIELD]Halle in :sachsenanhalt: [/SHIELD]

    • Offizieller Beitrag

    Tach zusammen,



    auch ich war zusammen mit Florian auf der Strecke.
    Meinen PiRo2 habe ich dabei bis an den Rand gefahren und hatte ZU KEINER ZEIT ein ungutes Gefühl dabei.
    Das Motorrad ist nicht ein einziges mal weggerutscht oder hat eine instabile Reaktion gezeigt.



    Gruß Joersch

    • Kirschtörtchenverdrücker
    • Optimismus ist der Glaube daran, das aus einem Gerstenkorn irgendwann einmal ein Faß Bier wird.
    • Wir müssen aufhören weniger zu trinken, wir brauchen viel mehr Alkohol ! (Stainless Steel - Onkelz Cover Band)
    • meine vBGarage

    2 Mal editiert, zuletzt von Joersch ()


  • Meinen PiRo2 habe ich dabei bis an den Rand gefahren und hatte ZU KEINER ZEIT ein ungutes Gefühl dabei.
    Das Motorrad ist nicht ein einziges mal weggerutscht oder hat eine instabile Reaktion gezeigt.


    Wie weit man den Reifen "am Rand" fährt, ist für die Reifentemperatur nicht das Problem, sondern wie lange. Wenn das kurz am Kurvenscheitel ist und der Reifen an der Stelle bis zur nächsten Kurve wieder etwas abkühlen kann, ist alles gut. Auf der Nordschleife ist das im Prinzip der Fall, da immer wieder auch längere Geraden zwischen den Kurven sind (und man sowieso besser nicht am Limit fährt, die Instruktoren machen das auch nicht). Auf vielen modernen Rennstrecken ist die Belastung aber deutlich höher, z.B. in Oschersleben mit den vielen 180+ Grad-Kehren kurz nacheinander, wo man gefühlte Ewigkeiten auf der Reifenkante fährt. Da ist die Gefahr des Überhitzens deutlich größer.


    Ein fehlendes "ungutes Gefühl" heißt übrigens nicht, dass man nicht vielleicht schon nah am Problem war. Überhitzen führt ja gerade dazu, dass sich das Rutschen eben nicht mehr unbedingt durch ein "ungutes Gefühl" ankündigt, sondern der Übergang von Haft- zu Gleitreibung ziemlich plötzlich kommen kann.


    Reifenwärmer braucht man übrigens auch für "Sportreifen" (PiPo etc.) nicht, die grippen auch ganz gut im "kalten" Zustand (also nicht bei 5 Grad, aber bei 20 Grad Lufttemperatur ist es ok). Auch wenn es für den Reifen nicht gut ist, ihn kalt schon zu stark zu fordern. Auch mit Semislicks braucht man nicht zwingend Reifenwärmer, wenn man sich darauf einstellt und die ersten 1-2 Runden eines Turns etwas verhaltener angeht zum Warmfahren. "Verhaltener" ist aber auch relativ. In Oschersleben ist mein Instruktor mit der Ansage "1. Runde Reifen warmfahren" losgefahren, und hatte in der ersten Kurve direkt nach der Ausfahrt aus der Boxengasse schon das Knie auf dem Boden - mit ungewärmten Semislicks :top:. (Und nur das Knie, bevor jemand auf andere Gedanken kommt. :prohibit:)


    VG Christian

  • Hallo Christian,


    ich bezog mich mit dem Hinweis "Heizdecken" auf klassische Rennreifen .. also die wirklich nur auf der Renne gefahren werden, bei denen ein vorheizen sinnvoll ist .. ob das jeder Instruktor so macht, hängt ja auch von der Fahrweise auf der ersten Runde ab ..

    es gibt 2 Möglichkeiten um von A nach B zu gelangen: Mig 29 oder K 12 R Sport


    Siegfried


    [SHIELD]Halle in :sachsenanhalt: [/SHIELD]

  • Hallo Florian,


    habe ich schon verstanden. Der Instruktor hat die Dinger weggelassen, weil wir Teilnehmer in seiner Gruppe auch keine hatten, so dass er keinen besseren Grip hatte als wir. Die "Reifenwärmer-Fraktion" unter den Teilnehmern mit ihren Slicks und Semislicks ist nicht in der Instruktorengruppe ("mittel") gefahren, sondern in "schnell" und "Racer", ohne Instruktor. Ich glaube, wir sind uns ja einig, dass beim ersten Mal auf der Rennstrecke, mit Instruktor, ein Sportreifen ausreichen sollte. :cheers:


    VG Christian

  • Wie weit man den Reifen "am Rand" fährt, ist für die Reifentemperatur nicht das Problem, sondern wie lange. Wenn das kurz am Kurvenscheitel ist und der Reifen an der Stelle bis zur nächsten Kurve wieder etwas abkühlen kann, ist alles gut. Auf der Nordschleife ist das im Prinzip der Fall, da immer wieder auch längere Geraden zwischen den Kurven sind (und man sowieso besser nicht am Limit fährt, die Instruktoren machen das auch nicht).



    Also ich finde die Nordschleife hat Landstrassencharakter, und da hatte ich bis jetzt auch bei zügigster Fahrweise noch mit keinem Sporttourenreifen Haftungsprobleme im trockenen.

    Sicherlich werde ich auf der Nordschleife noch etwas zügiger unterwegs sein als auf der Landstrasse :grinsen:, aber sicherlich nicht am Limit. Das letzte was ich will, ist meine Lady wegwerfen!

    Also läufts wahrscheinlich auf Pilot Power hinaus, da bin ich auf der sicheren Seite und für den Kopf ist es auch gut :laugh:

    In der Ausgabe 11/2010 (müsste Mitte Mai erscheinen) der Zeitschrift Motorrad soll übrigens wieder ein Vergleichstest der aktuellen Sporttourenreifen kommen, da ist ja in letzter Zeit einiges neu auf den Markt gekommen.

    Mal sehen, wie die sich so im Gripniveau entwickelt haben und ob da Aussagen zur Rennstreckentauglichkeit kommen...