Hallo werte Sprintergemeinde
In einem anderen Fred wurde sich mal wieder über die Zukunft über die Sporttourer ausgetauscht. Unter anderem wurde
dort über die BMW R1200 RS diskutiert. Also habe ich gestern mal für heute ein Probefahrttermin mit der BMW vereinbart.
Gegen 10Uhr bin ich beim Händler eingetrudelt und habe die weiß blaue Schönheit mal genauer betrachtet.
Als erstes stach mir sofort die Gabelbrücke mit höher gesetzten Lenker sowie der Naviaufbau vorm dem Lenkkopf ins Auge.
Da war der erste Gedanken welch Putzfrimligkeit in diesem Bereich. Der zweite Blick ging auf die Instrumente, halb analog halb digital.
Nur leider war von dem Digitalbereich kaum was zu erkennen, da das Licht auf der Verglasungsoberfläche stark spiegelt, d.h.
man sah viel von der Gabelbrücke auf den Instrumenten. Dieser Eindruck setzte sich auch während der Fahrt fort,
vor allem wenn man Schalthandlungen an dem Fahrzeug vornimmt und dies kaum ablesen kann.
Anschließend bekam ich noch eine kurze Einweisung zum Fahrzeug und los ging es.
Von der Sitzergonomie passte die BMW super zu meinem 1,88cm Körpergröße. Der Kniewinkel war entspannt und der Oberkörper
ist deutlich aufrechter als auf meiner , denn dort sitzt man viel versammelter. Zündung an, Starter gedrückt und erste Mal
einen BMW Boxer bewußt erlebt. (ohne Zündschloß da man nur den Zündschlüssel bei sich führen muß).
Der Klang ist jetzt viel bassiger und sonorer und nicht so blechernd als die Motoren früherer Jahre.
Bis ca. 2000U/Min sind leichte Vibrationen zu spüren. Mit einem lauten Klonk den ersten Gang eingelegt und langsam vom Hof gerollt.
Bei diesem Rollen merkt man den Lenkungsdämpfer, den die BMW ist nicht ganz so handlich wie unsere .
Weiter in den Berliner Stadtverkehr mitgeschwommen und irgendwie vom Gefühl längere Schaltwege wahrgenommen, aber die sich
leichter einlegen lassen. Beim Beschleunigen ist der Boxer ne Wucht, zwar gleichviel PS wie die , aber mehr Drehmoment durch
den Zweizylinder.Der Kardan bleibt dabei total unauffällig. Um in etwa das Gleiche auf der zu erleben, braucht man etwa 2500U/Min mehr.
Auch der bassige sonore Sound des Schalldämpfers macht ebenfalls an, obwohl nur die Serienanlage verbaut ist. Ohne Fehl und Tatel ist die Bremsanlage mit Bosch
Kurven-ABS. Dies verhindert ein Aufrichten des Motorrads beim Bremsen in der Kurve. Die Handhebel waren einstellbar, nur der Druckpunkt war fast
genauso wie bei meiner , d.h. den Hebel kann man ganz schön weit durchziehen.
Das ESA Fahrwerk ist über jeden Zweifel erhaben. Im Dynamic Modus kamen mir kurze Stösse so wie bei meinem Wilbers Fahrwerk der vor.
Im Roadmodus war die Hinterhand deutlich komfortabler, aber die Gabel war trotzdem straff. Während der Fahrt konnte man das Fahrwerk umstellen, ebenso
das Ansprechverhalten des Motors. Wenn da bloß bei hellem Umgebungslicht das Display besser ablesbar wäre
Das Windschild kann man in zwei Positionen arretieren und in beiden wird der Oberkörper deutlich vom Winddruck entlastet.
Zudem waren keine Windturbulenzen bei mir am Helm spürbar bzw. wurde gut angeströmt.
Bei 100km/h dreht der Motor ca.3000U/Min und die Verbrauchsanzeige zeigte mir einen Durchschnitt von 4,1 Liter an, d.h. mit 18 Liter kommt
in solch Fahrmodi deutlich über 300km weit. Anschließend das Bike über den Berliner Außenring gescheucht und mal kurzzeitig 220km/h auf dem Tacho.(lt Schein 236km/h Spitze)
Das Bike lag total ruhig und Windturbulenzen sind erträglicher als auf der Sprint. Dies bestätigte sich nochmal sehr deutlich bei meiner bevorzugten
Reisegeschwindigkeit von 160km/h.
Auch das Rangieren ging relativ leicht und erstaunlicherweise stießen meine Schienbeine nicht mal an den Zylindern an.
Die Sitzbank ist zweigeteilt und unter dem Soziusteil ist ein kleines Gepäckfach. Weiterhin war LED Taglicht an Bord was sich automatisch bei Dunkelheit
gegen das Abblendlicht umschaltet.
Die Rückspiegel sind weit genug ausladend und man kann auf ca. 80% der Spiegelfläche nach hinten sehen. Zudem hatte ich den Eindruck, daß die Spiegel in einer
leichten Art als Weitwinkel ausgelegt sind. Jedenfalls waren Autos irgendwie etwas kleiner dargestellt. Aber der große Vorteil war, in jeden Geschwindigkeitsbereich haben
die Spiegel nicht gezittert (nicht mal aus Angst)
Auf jeden Fall hat der Proberitt riesig Spaß gemacht und würde ich mich für die BMW entscheiden (mit Koffern und Navi, samt ESA, Griffheizung),
müßte ich 17200€ rüberschieben. Hinzu kommt, daß die BMW alle 10000km für 120€ Stundenlohn die Werkstatt sehen will.
Aber egal wie man zu dem Mopped steht, die R1200RS belebt auf jeden Fall das Sporttourersegment. Entweder ziehen die anderen Hersteller mit neuen oder stark verbesserten
Modellen mit oder BMW räumt dann zu Recht konkurenzlos das Segment ab.
Will mal sagen, der Fedehandschuh ist geworfen und man darf gespannt sein.
Mit besten Grüßen
Chrissi
Achso nochwas, Winkelventile an den Räder hat die BMW auch.